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Bundespolizeidirektion München

Bundespolizeidirektion München: Mann fährt mit Krankenfahrstuhl auf Gleise und wird verletzt

Neustadt an der Aisch (ots)

Am Freitag (2. August) hat sich ein 69-jähriger Deutscher mit seinem "Rolektro"-Krankenfahrstuhl in den Gleisbereich am Bahnhof Neustadt an der Aisch begeben - mit verheerenden Folgen: Eine herannahende Regionalbahn hat trotz Schnellbremsung das elektrisch angetriebene Gefährt erfasst. Der Mann wurde dabei verletzt. Die Bundespolizei ermittelt.

Der 69-Jährige fuhr aus bisher ungeklärten Gründen mit seinem Rollstuhl am Freitagnachmittag ca. 300 Meter im Gleisbereich vom Bahnhof Neustadt an der Aisch in Richtung Würzburg. Als der Krankenfahrstuhl sich in den Gleisen verkeilte, versuchte der Mann erfolglos, diesen herauszuziehen.

Der Triebfahrzeugführer der sich nähernden Regionalbahn gab einen Achtungspfiff ab und leitete eine Schnellbremsung ein. Trotzdem erfasste der Zug den Rolektro. Der Rollstuhl und sein Besitzer wurden weggeschleudert und kamen im Gleisbett zum Liegen. Der 69-jährige Deutsche erlitt Verletzungen an beiden Beinen und wurde zur weiteren medizinischen Behandlung in ein Klinikum gebracht. Lebensbedrohliche Verletzungen liegen nicht vor.

Durch die Schnellbremsung wurden glücklicherweise keine Passagiere verletzt. Der Triebfahrzeugführer erlitt jedoch einen Schock und musste abgelöst werden.

Der Krankenfahrstuhl überstand den Aufprall nicht. Wegen eines Totalschadens musste er mit Hilfe eines Abschleppunternehmens aus dem Gleisbereich geborgen werden.

Der Vorfall führte zu erheblichen bahnbetrieblichen Auswirkungen. Die betroffene Regionalbahn wurde zum Bahnhof Neustadt an der Aisch zurückgesetzt. Dort konnten die ca. 200 Reisenden den Zug verlassen.

Die Bundespolizeiinspektion Nürnberg leitete gegen den 69-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr sowie etlichen Verstößen gegen die Eisenbahnbetriebsordnung ein.

Die Bundespolizei warnt immer wieder vor unbefugtem Betreten bzw. Überqueren der Gleise, hier besteht absolute Lebensgefahr! Züge sind oft erst zu hören, wenn es bereits zu spät ist. Zudem ist der Bremsweg enorm und Züge können nicht ausweichen. Weitere Informationen zur Sicherheit auf Bahnanlagen finden Sie unter www.bundespolizei.de.

Rückfragen bitte an:

Kristina Freiberger
Bundespolizeiinspektion Nürnberg
Bahnhofsplatz 6 - 90443 Nürnberg
E-Mail: bpoli.nuernberg.presse@polizei.bund.de

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