Bundespolizeidirektion München
Bundespolizeidirektion München: Einsatz für die Nürnberger Bundespolizei Mehrere Gewaltdelikte am Wochenende
Nürnberg (ots)
Am vergangenen Wochenende (15.-16. März) haben die Beamten mehrere Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungen und anderer Delikte eingeleitet. Am frühen Samstagmorgen gegen kurz nach 5 Uhr hat ein bislang Unbekannter einen 29-jährigen Zugbegleiter im Zug RE 14 auf der Fahrt von Fürth nach Erlangen angegriffen, als er bei der Fahrscheinkontrolle keinen Fahrschein vorweisen konnte. Der Unbekannte schlug unvermittelt mehrmals mit der Hand in das Gesicht des Bahnmitarbeiters, nachdem er auf sein Fehlverhalten hingewiesen wurde. Aufgrund des Vorfalls musste der Zug außerplanmäßig am Haltepunkt Fürth-Vach halten. Während des Bremsvorganges betätigte der Mann die Notbremse. Nachdem der Zug am Haltepunkt Fürth-Vach zum Stehen kam, floh der Unbekannte ins Stadtgebiet Fürth. Eine unmittelbar eingeleitete Fahndung verlief ergebnislos. Der Zugbegleiter trug durch die Schläge eine starke Schwellung im Gesicht davon und wurde mit dem herbeigerufenen Rettungsdienst in eine Klinik gebracht. Die Bundespolizei leitete Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, des Missbrauchs von Nothilfeeinrichtungen und des Erschleichens von Leistungen ein.
Gegen 09:30 Uhr wurden die Beamten zu einem Ladendiebstahl in einer Drogerie im Nürnberger Hauptbahnhof gerufen. Ein Mann soll ein Parfüm aus dem Geschäft entwendet haben. Nachdem der Mann sich nicht ausweisen konnte, wurde er von den Beamten nach Ausweisdokumenten durchsucht. Dabei stieß der 49-jährige Ukrainer unvermittelt die Beamten von sich und wehrte sich gegen die Maßnahme, indem er wild um sich schlug. Der Tobende wurde von den Beamten überwältigt und mit weiteren Beamten zur Dienststelle verbracht. Der mit 1,64 Promille Betrunkene wurde in Absprache mit dem Ermittlungsrichter in Unterbindungsgewahrsam genommen. Ermittlungsverfahren wegen tätlichem Angriff, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Diebstahl leitete die Bundespolizei ein.
Eine 23-jährige Deutsche machte gegen 19:25 Uhr am Ostausgang des Nürnberger Hauptbahnhof auf sich aufmerksam. Die Frau saß am Boden und beleidigte verbal eine vorbeikommende Streife. Dabei hielt die Frau eine Glasscherbe in der Hand und hatte bereits mehrere sichtbare blutende Schnittverletzungen an Armen und Beinen. Nachdem die Beamten die 23-Jährige aufforderten die Glasscherbe wegzulegen, führte sie diese gegen ihren Hals. Die Beamten mussten die Frau unter Einsatz von Pfefferspray überwältigen. Die Deutsche wehrte sich vehement indem sie um sich schlug und in Richtung der Beamten trat. Des Weiteren biss sie in die Jacke einer Beamtin. Der angeforderte Rettungsdienst stellte bei der zur Dienststelle verbrachten Frau keine lebensbedrohlichen Schnittverletzungen fest. Bei dem Einsatz wurden die Beamten nicht verletzt. Zur weiteren Sachbearbeitung und Prüfung auf Unterbringung in einer Fachklinik wurde die Frau der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte übergeben. Die Frau muss sich nun wegen Tätlichen Angriffes gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.
Am Samstagabend gegen 20:20 Uhr informierte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken die Bundespolizeiinspektion Nürnberg über eine körperliche Auseinandersetzung in der S-Bahn am Haltepunkt Nürnberg Ostring. Eine Streife traf am Ereignisort auf eine Frau, die am Kopf blutete, sowie mehrere Zeugen. Nach ersten Ermittlungen kam es zwischen der 37-jährigen Türkin und ihrem 47-jährigen Lebenspartner in der S-Bahn zum Streit. In dessen Verlauf schlug der 47-jährige Türke mehrfach mit der Hand und einem Handy gegen den Kopf der Türkin. Die von den Beamten angetroffenen Zeugen gingen dazwischen und konnten Schlimmeres verhindern. Der 47-Jährige entfernte sich vor Eintreffen der Streife vom Ereignisort. Die Verletzte wurde vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Schläger ein.
Um 22:10 Uhr gerieten zwei rumänische Staatsangehörige, ein 29-Jähriger und ein 50-Jähriger, auf der Galerie am Hauptbahnhof zunächst in eine verbale Auseinandersetzung. Im weiteren Verlauf schlug der Jüngere dem Älteren, mehrfach ins Gesicht gegen den Kopf und Körper. Nachdem der Ältere sich gegen die Schläge nicht wehrte und davon gehen wollte, wurde er von dem Schläger von hinten gepackt und in die Beine getreten. Im Anschluss trat der 29-Jährige in den Nacken des am Boden liegenden Mannes. Glücklicherweise wurde der 50-Jährige durch den Angriff nicht verletzt. Eine ärztliche Versorgung lehnte der Mann ab. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen konnte der Angreifer, der zuvor zur Dienststelle verbracht wurde, seinen Weg fortsetzen. Ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung wurde von den Beamten eingeleitet.
Am Sonntagmorgen gegen 04:10 Uhr kam es zu einer weiteren Körperverletzung am Nürnberger Hauptbahnhof. Ein Bürger informierte eine Streife über eine körperliche Auseinandersetzung am Bahnsteig 1. Die Beamten trennten dort zwei Männer, die aufeinander einschlugen. Nach ersten Ermittlungen gerieten die zwei Deutschen, ein 23-Jähriger und ein 21-Jähriger, zunächst in eine verbale Auseinandersetzung. Im weiteren Verlauf kam es dann zu gegenseitigen Schlägen. Der Grund für die Auseinandersetzung ist nicht bekannt. Verletzt wurde keiner der Männer. Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung wurde von den Beamten eingeleitet.
Gegen 18:10 Uhr informierten Jugendliche die Bundespolizei darüber, dass sie zuvor im Hauptbahnhof angegriffen wurden. Ersten Ermittlungen zur Folge trafen ein 17-jähriger Afghane und der 15-jähriger Türke auf der Galerie auf eine Jugendgruppe. Nachdem diese in eine zunächst verbale Streitigkeit gerieten, schlug einer aus der Gruppe dem 17-Jährigen mit der Faust ins Gesicht. Dieser ging zu Boden und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Sein Begleiter, der 15-Jährige, wurde ebenfalls von dem Schläger ins Gesicht geschlagen und erlitt hierdurch Nasenbluten. Der 17-Jährige klagte über Kopfschmerzen und wurde vom Rettungsdienst in ein Klinikum gebracht. Der 15-Jährige wurde auf der Dienststelle ärztlich versorgt. Die Jugendgruppe konnte nicht mehr festgestellt werden. Die Bundespolizei leitete auch hier Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung ein.
Die nächste Auseinandersetzung gab es gegen 20:30 Uhr am Bahnhof Nürnberg-Frankenstadion. Eine alarmierte Streife stellte am Ereignisort einen 24-jährigen Marokkaner und einen 26-jährigen Deutschen fest. Erste Befragungen und eine Videoauswertung ergaben, dass es zwischen den Männern zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung kam. Im weiteren Verlauf schlugen die Männer mit Fäusten aufeinander ein. Zudem warf der Marokkaner einen Bierkrug in Richtung des Deutschen. Getroffen wurde dieser jedoch nicht. Bei beiden Männern gab es keine sichtlichen Verletzungen. Der Grund für die Auseinandersetzung ist nicht bekannt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Kontrahenten vor Ort entlassen, Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Körperverletzung wurden eingeleitet.
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