POL-HAM: Betrug in sechsstelliger Höhe verhindert - Polizei nimmt falschen Polizisten fest
Hamm (ots)
Umfangreiche und zeitintensive Ermittlungen durch die Polizei Hamm verhinderten einen bandenmäßigen Telefon-Betrug. Falsche Polizisten versuchten einen 92-Jährigen dazu zu bringen, Gold im sechsstelligen Wert für eine Übergabe einzutauschen - der vorgesehene Abholer konnte festgenommen werden. Nach einem Betrug mit falschen Polizisten in ebenfalls sechsstelliger Höhe Anfang November (Pressemeldung vom 4. November, 16.25 Uhr) hatte die Polizei Hamm umfangreiche Überwachungsmaßnahmen gestartet, in deren Zuge die Ermittler Betrugsversuche im ganzen Bundesgebiet verhindern konnten. Durch die Überwachung wurden mehrere Taten vereitelt, bei denen ein erfolgreicher Betrug kurz vor der Vollendung stand. Ermittler aus Hamm leiteten die Informationen rechtzeitig an Dienststellen in Hamburg, Düsseldorf, Trier, Oberhausen und vielen weiteren Städten in ganz Deutschland weiter. Aufgrund der immer größer werdenden Dimensionen richtete die Polizei Hamm eine Ermittlungskommission ein: Die EK Gold. Nach einigen Wochen Überwachung schrillten im Dezember dann die Alarmglocken. Erneut war das Ziel der falschen Polizisten ein Senior aus dem Hammer Stadtgebiet. Die Masche war die Gleiche. Der falsche Polizist, der sich mit dem Namen Thomas Müller das Vertrauen des Hammers erschleichen wollte, agierte perfide. Mit regelmäßigen Telefonaten, meistens morgens und abends und mit konkreten Instruktionen, arbeitete er fast zwei Wochen kontinuierlich an dem Vertrauensverhältnis. Er versuchte dem 92-Jährigen letztlich weis zu machen, dass sein Geld bei der Bank nicht sicher sei - den sechsstelligen Betrag sollte er auf seinem Konto in Gold eintauschen. Was der Betrüger am Telefon nicht ahnte: Die EK Gold gab der Staatsanwaltschaft und der Bank Bescheid und arbeitete mit beiden eng zusammen. Der falsche Polizist Thomas Müller war spürbar erfreut, als sein Opfer ihm am Telefon von der vermeintlich erfolgreichen Umwandlung in Gold berichtete. Jetzt hieß es für ihn nur noch warten, bis das Gold in der Bank-Filiale angeliefert werden würde - natürlich verbunden mit täglichen Kontrollanrufen seitens Thomas Müller. Im Glauben der Betrüger lief alles nach Plan. Was der Abholer nicht wusste, als er sich in der Nähe der Wohnanschrift des Seniors aufhielt: Auch die Polizei war vor Ort. Im weiteren Verlauf stockte jedoch das Vorhaben von Thomas Müller - der vorgesehene Abholer, ein 46 Jahre alter Mann aus Rheine, sprang kurzfristig ab. Auch am nächsten Tag schaffte es der Telefon-Betrüger nicht, einen zweiten Abholer einzusetzen, sodass die Ermittler zum Schutz des 92-jährigen Opfers den Einsatz abbrechen wollten. Bei einem letzten Versuch, Thomas Müller doch noch aus der Reserve zu locken, rief das vermeintliche Opfer zurück und forderte den angeblichen Kriminalkommissar auf, das Gold noch am selben Tag abzuholen. Leider ohne Erfolg - die Betrüger konnten so schnell keinen Abholer vorbeischicken. Der eingesetzte Abholer, ein 46 Jahre alter Mann, wurde an seiner Wohnanschrift in Rheine festgenommen. Er sitzt zur Zeit als mutmaßliches Mitglied einer aus der Türkei agierenden Bande in Untersuchungshaft.(mg)
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