POL-HAM: Erstmals Anordnung einer Strategischen Fahndung in der Innenstadt von Hamm
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Hamm-Mitte (ots)
Die Anordnung der Strategischen Fahndung durch den Polizeipräsidenten ist eine Reaktion auf den signifikanten Anstieg von Straftaten im Bereich der "Meile" und umliegenden Straßen und Plätzen seit dem Ende der Corona-Einschränkungen.
Bei der Strategischen Fahndung handelt es sich um ein Instrument zur Gefahrenabwehr gem. § 12a Polizeigesetz Nordrhein-Westfalen. Das Gesetz gibt der Polizei für besondere Gefahrensituationen die Ermächtigung zu polizeilichen Anhalte- und Sichtkontrollen.
Die Polizei Hamm wird mit dieser Maßnahme gezielten Fahndungsdruck auf potentielle Kriminelle ausüben. In einer räumlichen klar definierten Zone wird sie ab sofort ohne konkreten Verdacht Personen anhalten, nach ihrer Identität befragen sowie mitgeführte Behältnisse oder Fahrzeuge in Augenschein nehmen. Potentielle Täter sollen so frühzeitig festgestellt und daran gehindert werden, Straftaten zu begehen.
Der Bereich der Südstraße und Umgebung ist insbesondere an den Wochenenden mit der Vielzahl von Gaststätten und Lokalitäten ein Anziehungspunkt für die Bürgerinnen und Bürger aus Hamm und angrenzender Kommunen. Die allermeisten Straftaten stehen in der Regel in Zusammenhang mit vorherigen Aufenthalten in Gaststätten im Bereich der Südstraße. Fast die Hälfte alle Straftaten werden in der Nacht auf Sonntag begangen. Darunter Delikte wie Raub oder Schwerer Raub und gefährliche Körperverletzungen, bei denen Täter Messer, Glasflaschen oder andere gefährliche Gegenstände als Tatmittel einsetzten.
"Uns allen ist noch die schreckliche Tat vom 19. September letzten Jahres in Erinnerung. Eine junge Frau wurde auf ihrem Nachhauseweg getötet, nachdem sie zuvor die 'Meile' besuchte", so Polizeipräsident Thomas Kubera. Aktuell wird dem Angeklagten vor dem Landgericht Dortmund der Prozess gemacht.
Erst vorletzten Sonntag wurden in der Nacht ein 25-Jähriger am Ostring und eine 26-Jährige am Südring Opfer eines Straßenraubes, genau wie eine 17-Jährige in der letzten Sonntagnacht ebenfalls am Südring. (siehe Pressemeldungen).
Polizeipräsident Kubera: "Um weitere Straftaten zu verhindern und mögliche Täter abzuschrecken sowie Täterstrukturen zu erhellen habe ich die Strategische Fahndung für den Bereich der Südstraße und angrenzenden Straßen und Plätzen angeordnet. Die Maßnahmen werden ab sofort für zunächst 28 Tage bis zum 14. Juli 2022 angesetzt." Sie betreffen den innerstädtischen Bereich, der durch die folgenden Straßen begrenzt wird (siehe Zonenkarte): Südstraße, Widumstraße, Königstraße, Ostenwall, Santa-Monica-Platz, Brückenstraße, Sternstraße, Südring.
Der Direktionsleiter Gefahrenabwehr/Einsatz Polizeidirektor Jörg Heun zu den operativen Maßnahmen: "Bereits am ersten Wochenende haben die Beamtinnen und Beamten des Wachdienstes im Rahmen der strategischen Fahndung 13 Personen und mehrere Fahrzeuge überprüft - bei der Kontrolle eines 30-Jährigen am Südring wurden Drogen und ein verbotenes Einhandmesser festgestellt."
Entsprechende Anzeigen waren neben der Beschlagnahme die Folge. Drei weitere überprüfte Personen waren von verschiedenen Staatsanwaltschaften zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.
Heun weiter: "Mit der strategischen Fahndung nehmen wir unseren Auftrag wahr, alle rechtlichen Maßnahmen auszuschöpfen und die Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu schützen."
Die strategische Fahndung erweitert die Eingriffsbefugnisse und hat sich bereits in anderen Städten Nordrhein-Westfalens bei verschiedenen Deliktsfeldern mehrfach bewährt. "Die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Menschen in Hamm und die Kriminalitätsbekämpfung im öffentlichen Raum sind zwei strategische Behördenziele, die mir besonders am Herzen liegen. Wir haben Sie fest in unserem Sicherheitsprogramm verankert und richten unsere Maßnahmen konsequent danach aus", so Kubera weiter. Ein Baustein sei dabei die strategische Fahndung, die mit Augenmaß und streng rechtsstaatlich angewendet wird. Potentiellen Straftätern soll damit ein klares Signal gesetzt werden.(hei)
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