POL-HS: sicher.mobil.leben - Ablenkung im Blick
Kreis Heinsberg (ots)
Am Donnerstag, 20. September, führten Beamte der Kreispolizeibehörde Heinsberg im gesamten Kreisgebiet Verkehrskontrollen durch. Ziel dieser Maßnahmen war es insbesondere, Verkehrsverstöße zu ahnden und schwere Verkehrsunfälle mit Personenschäden zu verhindern. Ein besonderer Schwerpunkt dieses Einsatzes lag auf dem Thema "Ablenkung". Dazu gab es auf dem Markt in Erkelenz auch einen Informationsstand der Verkehrssicherheits- beratung.
Mehr als die Hälfte der Verkehrsunfälle, auch im Kreis Heinsberg, steht im Zusammenhang mit Ablenkung. Alle Tätigkeiten, die physisch, psychisch oder emotional ablenken, führen zu Verkehrsunfällen - auch bei Radfahrern und Fußgängern. Etwa die Hälfte aller Autofahrer nutzt das Mobiltelefon während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung. In der Altersgruppe der 30 bis 44-Jährigen nutzen sogar 77% das Smartphone am Steuer. Durchschnittlich jeder sechste Autofahrer verfasst Textnachrichten während der Fahrt, jüngere Fahrer noch häufiger.
Das ist sehr gefährlich, denn bei 50 Stundenkilometern fährt ein Auto in nur einer Sekunde rund 14 Meter! Der Zwei-Sekunden-Blick aufs Display bei einer Fahrt mit 50 km/h bedeutet also fast 30 Meter Blindflug.
Deshalb ist Ablenkung auch für die Polizei im Kreis Heinsberg ein Schwerpunkt bei der Verkehrsunfallbekämpfung. Zudem waren auch Polizeibeamte in ziviler Kleidung unterwegs, um Einbrüche zu verhindern und Hinweise zu erlangen, die zur Aufklärung solcher Taten beitragen.
Die Beamten haben während des Einsatzes die kontrollierten Fahrzeugführer über die Gefahren aufgeklärt und Verstöße konsequent geahndet.
Sie überprüften an diesem Tag insgesamt 722 Personen und 648 Fahrzeuge.
Dabei stellten sie fest, dass sich neun Autofahrer und vier Fahrradfahrer durch die Benutzung ihres Mobiltelefons während der Fahrt vom Verkehrsgeschehen ablenken ließen.
Weitere 30 Autofahrerinnen und Autofahrer hatten den Sicherheitsgurt nicht angelegt und 20 Verkehrsteilnehmer beachteten nicht die Vorfahrt bzw. den Vorrang. Für die Betroffenen waren Verwarnungsgelder bzw. Ordnungswidrigkeitenanzeigen die Folge.
Unter Alkohol- bzw. Betäubungsmitteleinfluss standen vier Fahrer. Sie wurden angezeigt und drei von ihnen ist eine Blutprobe entnommen worden.
Die gefahrene Geschwindigkeit wurde an mehreren Stellen mit mobilen Messgeräten der Polizei kontrolliert. Dabei wurden insgesamt 6120 Fahrzeuge gemessen, von denen 1024 zu schnell unterwegs waren. 897 Fahrern wird ein Verwarngeld angeboten. 127 Verkehrsteilnehmer waren so schnell unterwegs, dass sie eine Anzeige erhalten werden. Die traurigen Spitzenreiter waren außerhalb geschlossener Ortschaften im Bereich einer 70-er Zone 60 km/h und im Bereich einer 50-er Zone 73 km/h zu schnell unterwegs.
Die bei den Überprüfungen gewonnen Erkenntnisse und Hinweise werden die Beamten dahingehend auswerten, ob sie zur Aufklärung von Einbruchsdelikten beitragen können.
In den kommenden Wochen wird es im Kreis Heinsberg weitere dieser Kontrollen geben.
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