POL-KLE: Kleve - Wieder vermehrt Schockanrufe
Perfide Betrugsmasche hat immer wieder Erfolg
Kleve (ots)
Eine 82-jährige Frau aus Kleve wurde am Donnerstag (30. März 2023) gegen 13:00 Uhr Opfer einer der Betrugsmasche "Schockanruf". Die 82-Jährige erhielt einen Anruf, durch den man sie glauben ließ, ihre Enkelin habe einen Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang verursacht und sei nun in Haft. Die angeblich festgenommene Angehörige spielt eine verzweifelte Situation vor und spricht mit weinerlicher Stimme, um glaubwürdig zu klingen. Um die Untersuchungshaft abzuwenden, sollte die Großmutter eine Kaution in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrages zahlen. Die Seniorin glaubte das Geschilderte und hob den Betrag bei ihrem Kreditinstitut ab. Auch für die Situation beim Geldabheben haben die Betrüger Verhaltensanweisungen für ihre Opfer, damit der Betrug nicht durch die Bankangestellten aufgedeckt werden kann.
Die Geldübergabe fand auf einem Parkplatz im Stadtgebiet von Xanten (Kreis Wesel) statt. Dort übergab die Kleverin gegen 15:00 Uhr den Geldbetrag an einen Mann mit kurzen dunklen Haaren, der etwa 50-60 Jahre alt, kräftig und 175-180 cm groß war.
Die Polizei sucht Zeugen, die die Geldübergabe gesehen haben und weitere Angaben zum Abholer, dessen weiterer Fluchtrichtung oder zu seinem Fahrzeug machen können. Bitte melden Sie sich bei der Kriminalpolizei unter Telefon 02824 880.
Immer wieder nutzen Telefonbetrüger derartige "Schockanrufe" um, vor allem von lebensälteren Menschen, Geld zu ergaunern. Hierbei geben sie sich als Polizeibeamte und Staatsanwälte aus und nutzen die Schocksituation und Überforderung der Menschen aus. Sie üben verbalen Druck auf die Angerufenen aus, um zu verhindern, dass der Betrug erkannt wird. Die Betrüger versuchen außerdem die Angerufenen dazu zu bewegen, am Telefon zu bleiben und auf keinen Fall aufzulegen. So wollen sie verhindern, dass die Polizei oder vielleicht ein Verwandter angerufen werden. Die Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand um Geld, Gold oder Schmuck bittet. - Behörden verlangen am Telefon in Deutschland keine Übergabe von hohen Bargeldsummen von Bürgerinnen und Bürgern. - Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner, oft ein angeblicher Enkel, Verwandter oder eine Amtsperson, Geld von Ihnen fordert! Auch wenn man Ihnen sagt, dass sie nicht auflegen sollen! - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die Verwandten an! - Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen. - Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110 und, wenn möglich, Verwandte oder andere Personen ihres Vertrauens. - Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.
Ein Appell der Polizei richtet sich auch an jüngere Angehörige: Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern, Großeltern, Freunde und Nachbarn über die Maschen der Betrüger auf. (ms)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Kleve
Pressestelle Polizei Kleve
Telefon: 02821 504 1111
E-Mail: pressestelle.kleve@polizei.nrw.de
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