Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
POL-MK: Telefon-Betrüger kassieren ab
Lüdenscheid/Hemer (ots)
Die Telefon-Betrüger haben wieder abkassiert: In Lüdenscheid dachte ein 68-jähriger, er müsse seiner Cousine aus einer finanziellen Notlage helfen. In Hemer übergab eine 79-Jährige Geld an einen falschen Polizeibeamten.
Der 68-jährige Lüdenscheider ist auf die typische Frage einer Enkel-Trick-Betrügerin hereingefallen: Sie meldete sich am Mittwoch mit der Frage "Weißt Du nicht, wer hier ist?" Er ließ sich auf das böse Spiel ein, tippte auf einen Namen aus dem Verwandtenkreis und lieferte damit der Betrügerin die Steilvorlage. Der Mann glaubte der Lügengeschichte, holte eine fünfstellige Summe Bargeld von der Bank und übergab sie am Donnerstag vor seinem Haus einem angeblichen Notariats-Mitarbeiter. Wortlos nahm der das Geld in Empfang. Der Abholer ist ca. 25 bis 30 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß und schlank. Er hat schwarze kurze Haare an den Seiten und oben etwas länglicher mit Seitenscheitel und dunkle Augen. Er trug ein dunkles T-Shirt, eine dunkle Hose, einen weißen Mund-Nase-Schutz und blaue Einmalhandschuhe. Damit nicht genug: Eine Viertelstunde nach der Geldübergabe meldete sich die Betrügerin erneut und bettelte um einen noch einmal erheblich höheren Geldbetrag.
In den vergangenen Tagen klapperten falsche Polizeibeamten erneut massiv das Hemeraner Telefonverzeichnis ab auf der Suche nach älteren Menschen. Am Mittwoch glaubte ihnen eine 79-jährige Hemeranerin. Die Täter erzählten die alte Lügengeschichte von einer festgenommenen Einbrecherbande. Die habe einen Zettel dabei gehabt, auf dem auch der Name der 79-jährigen stehe. Die Frau war sogar misstrauisch. Der angebliche Polizeibeamte forderte sie auf, die 110 zu wählen und sich mit ihm verbinden zu lassen. Das tat die Frau - allerdings, ohne das vorherige Gespräch zu beenden. So landete sie - natürlich - erneut bei dem Betrüger. In mehreren Telefonaten brachten die Täter die Frau dazu, Geld von ihrer Bank abzuheben (weil deren Mitarbeiter mit den Einbrechern "unter einer Decke" stünden). Dann deponierte sie die fünfstellige Bargeldsumme vor ihrem Haus. In ihrer Aufregung steckte das Opfer auch noch ihre Geldbörse ins Geldpaket mit Ausweisen, Bankkarten und diversen anderen Papieren. Am Donnerstag gegen 13.30 Uhr stellte sie fest, dass das Paket abgeholt wurde.
Die Polizei warnt seit Jahren immer wieder vor diesen Betrugsmaschen. Sie rät:
Lassen Sie sich nicht auf Namens-Ratespielchen mit angeblichen Enkeln oder Freunden am Telefon ein! Anrufer müssen Ihnen ihren Namen nennen! Deshalb: Direkt auflegen!
Die Polizei ruft nicht unter der 110 an und fragt keine Vermögensverhältnisse ab. Die echte Polizei nimmt KEINESFALLS Wertsachen oder Bargeld in Verwahrung. Solche Anfrage SOFORT beenden. Oft besitzen die Betrüger Ortskenntnisse. Die Täter arbeiten rhetorisch so geschickt und setzen ihre Opfer massiv unter Druck. So knicken selbst solche Menschen ein, die um die Betrugsmasche wissen.
Am Telefon keine Auskünfte geben über Vermögen, Wertgegenstände oder vorhandenes Bargeld!
Nicht unter Zeitdruck bringen lassen!
Keine Geldübergabe an Unbekannte! Kein Geld irgendwo deponieren. Keine Fremden in die Wohnung lassen!
Im Zweifel mit Freunden sprechen, Nachbarn um Hilfe bitte und die Polizei anrufen unter der 110 - und zwar erst nach dem Beenden des betrügerischen Anrufs.
Die Täter suchen gezielt in Telefonverzeichnissen nach Menschen mit älteren Vornamen. Wer die Gefahr solcher Anrufe von Enkeltrick-Betrügern oder falschen Polizeibeamten verringern will, der sollte sich entweder ganz oder zumindest den/die Vornamen aus dem Telefonverzeichnis streichen lassen.
Menschen mit älteren Verwandten, Bekannten oder Nachbarn sollten diese Betrugsmasche immer wieder thematisieren und warnen. Erzählen Sie, wie die Täter vorgehen. Fragen Sie, ob er oder sie schon solche Anrufe hatte. Schon öfter wurden akute Betrügereien durch aufmerksame Nachbarn, Bankangestellte oder Taxifahrer verhindert.
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