Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
POL-MK: Schockanrufer kassieren ab - Einbrecher durchwühlen Häuser - Betrüger verschicken SMS - Wucher an der Hauswand - Altpapiercontainer brennt
Lüdenscheid (ots)
Die dunkle Jahreszeit erweitert die Betätigungsfelder für Einbrecher. Die Polizei musste am Donnerstag in Lüdenscheid zwei Einbrüche in Wohnhäuser aufnehmen. Im Laufe des Tages sind Unbekannte an der Kirchstraße in ein Haus eingedrungen. Sie traten eine Tür ein, durchwühlten mehrere Zimmer und entkamen mit Schmuck, Laptop, Bargeld und Münzsammlung. Zwischen Dienstagnachmittag und Donnerstagmorgen müssen Einbrecher in ein Haus am Westerfelder Weg eingedrungen sein. Sie durchsuchten und verwüsteten komplett sämtliche Räume des Hauses und stahlen unter anderem Bargeld, Schmuck und eine hochwertige Armbanduhr. In beiden Fällen sicherte die Polizei Spuren. Die Polizei berät Mieter und Hauseigentümer kostenlos in Sachen Einbruchschutz: Die Fachleute der Kriminalprävention sind erreichbar unter Telefon 02372/9099- 5510 oder -5512. Sie bieten auch eine Beratung vor Ort an. Viele weitere Tipps und Hinweise finden Sie auf www.polizeiberatung.de. In dem konkreten Fall bittet die Polizei um Hinweise unter Telefon 9099-0.
Durch einen "Schockanruf" haben Unbekannte eine 79-jährige Lüdenscheiderin um eine erhebliche Geldsumme gebracht. Am Donnerstagnachmittag klingelte das Telefon. Eine weibliche Person gab sich als ihre Schwiegertochter aus und berichtete, dass ihr Mann einen schweren Unfall verursacht habe. Deshalb wolle die Polizei nun mit der Mutter sprechen. Eine falsche Polizeibeamtin übernahm das Gespräch und erzählte eine Lügengeschichte über ein getötetes Kind. Als nächstes übernahm ein angeblicher Richter das Telefonat und forderte 55.000 Euro Kaution, damit ihr Sohn nicht ins Gefängnis gesteckt würde. So viel Geld hatte die Lüdenscheiderin gar nicht; aber der Richter gab sich gnädig und mit einer etwas geringen Summe zufrieden. Mit dem Handy in der Hand wurde die Frau zur Bank geschickt, um das Geld abzuheben. Angeblich stehe sie unter "Polizeischutz", erklärte ihr der Richter, der die gesamte Zeit alles am Telefon mithören konnte, was die Seniorin tat und sagte. Sie hatte Sprechverbot, irgendjemanden etwas zu erzählen. Zwischendurch war der Akku leer, weshalb sich die falsche Polizeibeamtin erneut auf dem Festnetz meldete und den massiven Druck auf die 79-Jährige aufrechterhielt. Eigentlich sollte sie zum Amtsgericht kommen, doch die Betrüger lotsen sie zuletzt auf den Parkplatz am Rathausplatz. Dort werde eine Mitarbeiterin des Amtsgerichtes das Geld in Empfang nehmen. So geschah es. Die angebliche Justizbedienstete kehrte allerdings nicht zurück, um der Seniorin die versprochene Quittung auszuhändigen. Während der gesamten Zeit hielten die Täter die Frau am Telefon. Erst als der Akku erneut leer war, endete das Gespräch. Die Seniorin ging in eine Pizzeria, um dort aufzuladen. Mit dem neuen Strom im Gerät rief sie bei ihrem Sohn an - und der Betrug flog auf. Um 20.40 Uhr erschien die betrogene Seniorin auf der Polizeiwache, um Anzeige zu erstatten. Die Seniorin vermutet, dass die Täter die Informationen über sie und ihre Familie aus einer Todesanzeige in der Tageszeitung entnommen haben könnten. Die Polizei warnt immer wieder vor solchen "Schockanrufen". Sie entfalten oft ihre Wirkung, obwohl die Betroffenen schon von dieser Masche gelesen oder gehört haben. Die Täter schaffen es, ihre Opfer so in Angst und Panik zu versetzen und Druck aufzubauen, dass die Betroffenen am Ende alles glauben. Vermutlich sitzen die angeblichen Töchter oder Söhne, Polizeibeamten, Staatsanwälte und Richter nebeneinander in einer Art Callcenter. Flexibel schlüpfen sie in die verschiedenen Rollen. Auf diese Art können sie zeitnah mehrere Opfer bearbeiten. Vor Ort agieren lediglich Abholer. Solche Kautionen, wie sie die Betrüger immer wieder fordern, gibt es in Deutschland überhaupt nicht. Justiz-Bedienstete nehmen kein Bargeld auf irgendwelchen Parkplätzen oder Straßenrändern entgegen. Wenn solche Anrufe kommen und Geldforderungen gestellt werden, ist mit 100-prozentiger Sicherheit von einem Betrug auszugehen. Wer sicher gehen will, dass wirklich nichts dran ist an einem solchen Anruf, der kann sich seinerseits aktiv an die echte Polizei wenden. Dazu sollten Betroffene auflegen, durchatmen, langsam bis 5 zählen, damit der bisherige Anruf definitiv beendet wurde, und dann den Polizei-Notruf 110 wählen. Die Polizei fragt nun, wer möglicherweise die Geldübergabe oder die Tatvedächtige am Donnerstag gegen 18.50 Uhr auf dem Parkplatz am Rathausplatz beobachtet hat. Die Abholerin wird auf ein Alter zwischen 25 und 30 Jahren geschätzt. Sie sprach akzentfrei Deutsch, trug einen engen Pullover und eine helle Hose. Sie hat ein gepflegtes Erscheinungsbild, braunes, lockiges und offen getragenes Haar. Auffällig war die große Oberweite der Tatverdächtigen. Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefon 9099-0.
Eine SMS hat eine 79-jährigen Lüdenscheiderin am Dienstag eine vierstellige Summe gekostet. Sie dachte, die Kurznachricht auf ihrem Handy stamme von ihrer Bank. In der SMS war die Rede davon, dass sie ihre Daten bestätigen müsse und dafür einem Link folgen sollte. Gegenüber der Polizei konnte sie nachher nicht mehr genau angeben, ob sie dem Link gefolgt ist. Dennoch stand ihr Girokonto am nächsten Morgen im Minus, weil ein hoher Geldbetrag abgebucht wurde. Die Polizei warnt vor solchen Betrugs-Nachrichten. Deshalb sollte man grundsätzlich keinem Link in Mails oder SMS oder Messenger-Nachrichten folgen, dessen Absender nicht 100-prozentig echt ist. Die Betrüger bauen täuschend echt aussehende Bank-Webseiten nach. Wenn die Opfer dort ihre Kontodaten samt PIN und Tan eingeben, liefern sie den Straftätern die Zugangsdaten.
Wegen des Verdachts von Wucher holten mehrere Nachbarn am Donnerstag die Polizei. Die unterband weitere Arbeiten an den Hauswänden. Zwei Nachbarinnen hatten zwei Männer beauftragt, ihre Außenwände zu reinigen und zu imprägnieren. Die Arbeiten an der einen Mauer waren bereits erledigt. Obwohl der Preis 50 % höher lag als vereinbart, zahlte die Frau bar und ohne Rechnung. Bei der zweiten Auftraggeberin sollten die Arbeiten am Donnerstag fortgesetzt werden. Die Frau hatte allerdings noch einmal über den extrem hohen Preis nachgedacht und wollte deshalb keine Fortsetzung. Die Mitarbeiter, zwei Männer aus Kerpen und Köln, konnten den Beamten keinen Nachweis eines angemeldeten Gewerbes vorlegen. Die Polizeibeamten schrieben eine Anzeige wegen Wuchers (§ 291 StGB) und leiteten Ermittlungen ein wegen Steuerhinterziehung und einer Straftat nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz. (cris)
Am späten Donnerstagabend gegen 22.30 Uhr brannte an der Berliner Straße ein Altpapiercontainer. Die Feuerwehr löschte das Feuer. Der Container wurde komplett zerstört. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung durch Feuer. Eine Nahbereichsfahndung nach Tatverdächtigen verlief ohne Erfolg. (cris)
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