POL-OE: Notruf missbraucht: 18-Jähriger meldet eine vermeintliche Körperverletzung
Finnentrop (ots)
In der Nacht von Freitag (2. August) auf Samstag (3. August) gegen 2.40 Uhr hat die Leistelle einen Notruf erhalten, bei dem es sich zunächst, um eine gefährliche Körperverletzung mit einem Messer in Lenhausen handeln sollte. Als die Rettungskräfte und die Polizei eintrafen, stellte sich jedoch heraus, dass es sich hierbei nicht um eine Körperverletzung, sondern um einen Missbrauch von Notrufen handelte. Vermutlich spielte sich das Geschehen folgendermaßen ab: Der 18-Jährige kam alkoholisiert von einer Feier nach Hause. Seine Eltern schliefen bereits. Der Beschuldigte wählte die Notrufnummer der Rettungsleitstelle und meldete, dass jemand erstochen wurde. Tatort sollte die Wohnanschrift des 18-Jährigen sein. Sieben Minuten später erfolgte ein zweiter Anruf von derselben Nummer bei der Rettungsleitstelle und sagte, dass alles in Ordnung sei. Die zwischenzeitlich verständigten Rettungskräfte und drei Streifenwagen suchten die Tatörtlichkeit auf. Sie klingelten die Eltern aus dem Bett, während der Beschuldigte tief und fest in seinem Zimmer schlief. Mehrfach versuchten die Beteiligten, ihn zu wecken. Vor Ort ergaben sich keine Hinweise auf eine Körperverletzung.
Aus gegebenen Anlass weist die Polizei ausdrücklich darauf hin, dass der Missbrauch von Notrufen (§145 Abs.1 Strafgesetzbuch) eine Straftat darstellt, die mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahren bestraft werden kann. Außerdem können auf Beschuldigte zivilrechtliche Forderungen aufgrund der entstandenen Einsatzkosten zukommen. Zudem ist der missbräuchliche Anruf kein Kavaliersdelikt, da eventuell Einsatzmittel blockiert werden, die "richtige" Einsätze so nicht unterstützen können.
Trotzdem gilt: Wer sich oder andere in Not sieht, wer die Polizei vor Ort benötigt, etwas Verdächtiges beobachtet oder sich in einer vermeintlichen Gefahrensituation sieht, sollte sich nicht scheuen, den Notruf 110 zu wählen.
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