Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein
POL-SI: Landrat Andreas Müller stellt die polizeiliche Kriminalstatistik 2019 vor:"In Siegen-Wittgenstein lebt es sich nach wie vor sehr sicher!" - #polsiwi
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Siegen-Wittgenstein (ots)
"An kaum einem anderen Ort in NRW lebt man so sicher wie in Siegen-Wittgenstein", zieht Landrat Andreas Müller eine äußerst positive Bilanz.
Als Leiter der Kreispolizeibehörde konnte er jetzt die Kriminalstatistik für das Jahr 2019 vorstellen. Und die liest sich durchweg erfreulich: Die Zahl der Straftaten ist von fast 17.000 im Jahr 2018 auf 14.578 im vergangenen Jahr gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 13,85 Prozent. Und auch die Aufklärungsquote im Kreis Siegen-Wittgenstein liegt mit 63,49 % um fast 10 %-Punkte deutlich über dem Landesschnitt und belegt damit wieder einen Spitzenplatz (Platz 2) in Nordrhein-Westfalen (NRW).
Zwei Entwicklungen, die für das Sicherheitsgefühl der Menschen in Siegen-Wittgenstein enorm wichtig sind: Die Zahl der Wohnungseinbrüche geht weiter zurück und zugleich gelingen diese Einbrüche immer seltener: es bleibt also immer häufiger beim "Versuch". Die Versuche erscheinen in der Statistik aber gleichberechtigt neben tatsächlich vollendeten Einbrüchen. Vor diesem Hintergrund weist die Statistik im vergangenen Jahr 199 Wohnungseinbrüche in Siegen-Wittgenstein aus, davon blieb es in 51,76 Prozent der Fälle aber "nur" beim Versuch. Mit anderen Worten: 103 Versuchen standen lediglich 96 vollendete Taten gegenüber. Von diesen 96 tatsächlichen Wohnungseinbrüchen - und bei denen setzt die Aufklärungsarbeit der Polizei im Kreis Siegen-Wittgenstein in erster Linie an - wurden fast 1/3 aufgeklärt. Rechnet man die Zahl der Wohnungseinbrüche auf 100.000 Einwohner um, erhält man die so genannte Häufigkeitszahl. Diese ist in Siegen-Wittgenstein von 2018 auf 2019 von 87 auf 72 gesunken. "Die Wahrscheinlichkeit in Siegen-Wittgenstein Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden ist in Siegen-Wittgenstein deutlich geringer als im landesweiten Durchschnitt", so das Fazit des Landrates. Auch die Gesamtzahl aller Einbrüche ist in Siegen-Wittgenstein deutlich zurückgegangen: von 699 Fällen in 2018 auf 544 Fälle im abgelaufenen Jahr. Neben Wohnungseinbrüchen bilden hier Einbrüche in Kioske, Warenhäuser und Verkaufsräume (78 Fälle), in Boden- und Kellerräume (70 Fälle) in Fabrikations- bzw. Lagerräume (59 Fälle) und in Büroräume (54 Fälle) die weiteren Schwerpunkte. Die Aufklärungsquote bei der Einbruchskriminalität liegt bei 21,32 Prozent gegenüber 23,89 Prozent in 2018.
Auch die Zahl der Diebstähle im Kreisgebiet ist deutlich zurückgegangen, um fast 15 Prozent. Musste die Polizei 2018 noch 5.192 Diebstahlsdelikte registrieren, waren es im vergangen Jahr nur noch 4.414. Die Aufklärungsquote lag bei 42,5 Prozent gegenüber 44,55 Prozent in 2018, erreichte damit jedoch erneut wieder einen Spitzenwert in NRW. Wirft man einen Blick auf schwere Diebstähle, so stellt man fest, dass diese um mehr als 25 Prozent zurückgegangen sind: von 1.487 Fällen in 2018 auf 1.114 Fälle im vergangenen Jahr. Davon konnten 256 Fälle aufgeklärt werden, also 22,98 Prozent. 2018 lag dieser Wert noch um 5,74 Prozentpunkte höher. Allerdings ist auch die Aufklärungsquote des vergangenen Jahres bei den sehr schwer aufzuklärenden Diebstahlsdelikten noch sehr gut.
Eine weitere Rubrik in der Kriminalstatistik sind die Vermögens- und Fälschungsdelikte wozu unter anderem auch Waren- und Warenkreditbetrug, das Erschleichen von Leistungen und Urkunden-fälschung zählen. Hier setzt sich der positive Trend, der 2015 begonnen hat, weiter fort: Die Zahl der Delikte ist gegenüber dem Vorjahr erneut um 9,61 Prozent zurückgegangen, was einer Fallzahl von 2.426 im Jahr 2019 gegenüber 2.684 Fällen in 2018 entspricht. Die Aufklärungsquote lag bei 65,83 Prozent gegenüber 70,19 Prozent in 2018.
In den Bereich der Gewaltkriminalität fallen unter anderem Tötungsdelikte, Vergewaltigungen bzw. sexuelle Nötigungen, Raub und räuberische Erpressungen sowie qualifizierte Körperverletzungen. Die Zahl dieser Delikte, die fast immer mit schweren Folgen für die Opfer einhergehen, ging 2019 zurück. Gleichzeitig konnte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein ihre Aufklärungsquote noch weiter steigern. Mussten 2018 noch 475 Gewaltdelikte registriert werden, waren es 2019 noch 449. Dieser Rückgang ist vor allem auf einen Rückgang von gefährlichen Körperverletzungen zurückzuführen - von 364 in 2018 auf 331 in 2019. Auch die Fälle von Vergewaltigungen bzw. sexuellen Nötigungen gingen innerhalb dieses einen Jahres von 24 auf 20 Fälle zurück. Bei den Tötungs- bzw. Raubdelikten ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Gab es 2018 drei Tötungsdelikte in Siegen-Wittgenstein waren es in 2019 fünf Fälle. Die Aufklärungsquote im Bereich der Gewaltkriminalität lag 2019 bei 83,07 Prozent - und damit über Jahre hinweg weiter auf einem hohen Niveau. Die Zahl von schwerer bzw. gefährlicher Körperverletzung ist von 2018 auf 2019 um 33 Fälle gesunken: von 364 auf 331. 87,31 Prozent dieser Taten konnten aufgeklärt werden. Die Raubdelikte sind um 12,05 Prozent auf 93 Fälle angestiegen, die Aufklärungsquote lag bei 67,74 Prozent gegenüber 77,11 Prozent in 2018. Bei der Straßenkriminalität konnte ein Rückgang um 301 Fälle bzw. 9,45 Prozent verzeichnet werden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2.884 Fälle im Vergleich zu 3.185 Fällen in 2018 registriert.
Die Zahl der Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen viel um 29 auf 883 Fälle, Sachbeschädigungen an KFZ gab es 695 mal (2018: 782 mal). Diebstähle an bzw. aus KFZ wurden 2019 532 Mal registriert (2018: 554).
Deutlich zurück ging auch die Zahl von Körperverletzungsdelikten auf Straßen, Wegen und Plätzen: im vergangenen Jahr wurden 123 Delikte dieser Art verzeichnet, 2018 waren es noch 157 Fälle. Die Aufklärungsquote ist mit 22,68 Prozent weiterhin erfreulich hoch (2018: 25,34 Prozent). Straftaten gegen das Leben gab es im Jahr 2019 insgesamt sechs. Dies liegt genau im Mittel der letzten Jahre, in denen immer zwischen fünf und sieben solcher Delikte verzeichnet werden musste. Die Aufklärungsquote beträgt 83,33 Prozent.
Im Bereich der Cyberkriminalität wurden 2019 638 Fälle bekannt. In erster Linie handelt es sich dabei um Betrugsdelikte mit Vermögensschäden. In diesen Bereich fallen aber auch Straftaten wie das Ausspähen und Abfangen von Daten, Täuschungen im Rechtsverkehr, Datenveränderungen oder Computersabotage. Die meisten dieser Taten wurden über das Internet begangen, einige wenige über andere Datennetze. Die Aufklärungsquote bei Cyberkriminalität lag in Siegen-Wittgenstein bei 73,35 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 6343 Tatverdächtige in Siegen-Wittgenstein (2018: 6858) ermittelt. Rund ein Drittel hatte nicht die deutsche Staatsbürgerschaft (2033). Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil von Jugendlichen bis 21 Jahren an der Gesamtkriminalität ist leicht von 23,1 auf 23,82 Prozent gestiegen. Auch bei der Gewaltkriminalität kam zu einem leichten Anstieg von Tätern unter 21 Jahren: von 33,9 auf 34,98 Prozent. Bei der Straßenkriminalität macht der Anteil von unter 21-jährigen Tätern inzwischen 39,23 Prozent aus: eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (35,44 Prozent).
Zum ersten Mal werden in diesem Jahr Delikte in der Kriminalitätsstatistik erfasst, die in die Kategorie "Auslandsstraftaten mit Taterfolg in Deutschland" fallen. Hier wurden bei uns in 2019 insgesamt 721 Fälle bekannt. In 402 Fällen blieb es beim Versuch - was einem Anteil von 55,89 Prozent entspricht. Mit weitem Abstand handelt es sich hierbei vor allem um Betrugsdelikte (572 Fälle). In 250 Fällen waren ältere Menschen Ziel der Betrüger. Die Delikte reichen hier vom "Enkeltrick" über das Auftreten von falschen Polizisten bis hin zu falschen Gewinnbenachrichtigungen oder der "Abonnenten-Falle". Lediglich in vier der 250 Fälle hatten die Täter Erfolg. In 98,4 Prozent gingen sie dagegen leer aus. In den vier erfolgreichen Fällen entstand ein Schaden in Höhe von 25.552 Euro. "Seniorinnen und Senioren in Siegen-Wittgenstein gehen offensichtlich bereits vorsichtig und misstrauisch mit Betrugsversuchen übers Internet oder am Telefon um", freut sich Landrat Andreas Müller. "Dazu", so der Landrat, "haben sicher auch die Präventionsprojekte beigetragen, etwa die Beratung von Seniorinnen und Senioren durch speziell fortgebildete Seniorenberaterinnen und -berater. Von denen gibt es bei uns bereits 34. Bei diesen möchte ich mich ganz besonders für dieses ehrenamtliche Engagement bedanken!".
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Christoph Irle
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