POL-VIE: Viersen: Warnung vor unseriösen Schlüsseldiensten
Viersen: (ots)
Am Sonntag hatte sich eine 24-jährige Viersenerin ausgesperrt. Die Wohnungstür war ins Schloss gefallen, aber nicht verschlossen. Nachdem eigene Versuche, die Tür zu öffnen gescheitert waren, rief die Frau einen Schlüsseldienst zu Hilfe. Dieser erschien nach etwa einer Stunde mit einem auswärtigen Kennzeichen und öffnete die Tür mit Hilfe einer Metallkarte in kürzester Zeit. Für diese Dienstleistung verlangte der Mann über 500 Euro. Die Frau übergab im etwa 400 Euro, den restlichen Betrag wollte er in Rechnung stellen. Die Polizei ermittelt nun wegen Verdachts des Betruges und warnt vor unseriösen Schlüsseldiensten.
Immer wieder muss die Polizei Strafanzeigen wegen Betruges bearbeiten, weil Menschen, die einen Schlüsseldienst alarmieren müssen, von unseriösen Branchenvertretern mit Wucherpreisen "über's Ohr gehauen" werden. Beherzigen Sie unsere Tipps, um nicht Opfer zu werden:
Ortsansässige Firma suchen: Um Kosten gering zu halten und Angaben nachprüfen zu können, sollten Ausgesperrte im Notfall einen Schlüsseldienst in der Nähe anrufen. Beim Gespräch immer nach der genauen Anschrift der Firma und einem verbindlichen Festpreis - in der Regel zwischen 100 Euro- 150 Euro - fragen. Nutzen Schlüsselnotdienste die Bedrängnis von Kunden aus und verlangen mehrere hundert Euro fürs Türöffnen oder wollen keinen Preis nennen, ist es ratsam, auch in der akuten Stresssituation mehrere Anbieter anzurufen und deren Leistungen miteinander zu vergleichen. Auf keinen Fall sollten Firmen einen Auftrag erhalten, die sich im Telefon- oder Branchenbuch durch die Aneinanderreihung des Buchstabens "A" an vorderster Stelle einen Vorteil verschaffen. Oft sind solche Dienste weder seriös noch ortsansässig.
Nur sachgerechte Leistungen akzeptieren: Vor Erteilung eines Auftrags sollte die Vereinbarung akribisch geprüft werden. Ist eine Tür bloß zugefallen, muss sie weder aufgebrochen noch das Schloss ausgebaut werden. Beides ist aber häufige Praxis unseriöser Firmen, um die Kosten in die Höhe zu treiben. Unverschlossene Türen lassen sich in der Regel ohne Beschädigung in zehn bis dreißig Sekunden von einem Fachmann öffnen. Für diese Leistung kann nur ein angemessener Betrag und nicht ein Fantasiepreis verlangt werden. Nur wenn der Notdienst außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten anrückt, kommen zur reinen Tätigkeit Nacht- und Feiertagszuschläge von 25 bis 100 Prozent hinzu.
Rechnung prüfen: Eine Rechnung sollte nur dann vollständig bezahlt werden, wenn die Arbeiten korrekt ausgeführt wurden und jede Position einzeln aufgeführt und vereinbart worden ist. Kunden, die eine ungewöhnlich hohe Rechnung bekommen, sollten höchstens eine Anzahlung unter Vorbehalt leisten oder besser die Zahlung verweigern und die Rechnung lieber prüfen lassen. Nötigung nicht gefallen lassen: Dubiose Firmen werden mit verbalem Druck und erneutem Aussperren versuchen, ihren Rechnungsbetrag sofort zu kassieren. In einem solchen Fall ist es ratsam, die Polizei zu rufen und - wenn nötig - Anzeige zu erstatten. Hierzu ist wichtig, über die Kontaktdaten des Schlüsseldienstes zu verfügen und den Sachverhalt in allen Einzelheiten - von der Auftragsvergabe bis zur Nötigung - am besten mit Bestätigung eines Zeugen zu schildern. Vorsorgen für alle Fälle: Wer einen Schlüssel beim Nachbarn deponiert, ist auf den Einsatz eines Notdienstes oftmals nicht angewiesen. Wer sich zudem vorsorglich nach Preisen und Leistungen eines seriösen ortsansässigen Schlüsseldienstes sowie weiterer Notdienste erkundigt und deren Rufnummer parat hat, ist für den Notfall bestens gewappnet./ah (592) 018318-19/5
Rückfragen bitte an:
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Pressestelle
Antje Heymanns
Telefon: 02162/377-1191
Fax: 02162/377-1199
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