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Polizeidirektion Hannover

POL-H: Nachtragssmeldung 34-jähriger Angreifer erliegt Schussverletzungen Langenhagen

Hannover (ots)

Ein 34-jähriger Mann ist am Dienstagabend gegen
22:30 Uhr im Rahmen eines Polizeieinsatzes in der Walsroder Straße in
Langenhagen tödlich verletzt worden. Der Mann hatte - nach bisherigem
Ermittlungsstand - die eingesetzten Beamten unmittelbar zuvor massiv 
bedroht und war zügig auf sie losgegangen, dabei hielt er in jeder 
Hand ein Messer. In dieser Situation entschlossen sich zwei der vier 
eingesetzten Beamten, die Dienstwaffe einzusetzen. Der 34-Jährige 
wurde dreimal im Oberkörper getroffen, er erlag im Laufe der Nacht im
Krankenhaus seinen Verletzungen. Auch ein 48-jähriger Polizeibeamter 
muss seit dem Vorfall in einem Krankenhaus behandelt werden. Er war 
aus noch ungeklärter Ursache durch einen Schuss am Fuß verletzt 
worden.
Alarmiert worden war die Polizei nach 22 Uhr von der früheren 
Lebensgefährtin des 34-jährigen Deutschen. Sie gab in ihrem Notruf 
an, dass ihr Ex-Freund vor der Haustür stehe, gegen die Tür trete und
sie bedrohe. Der Polizei waren die Personalien des 34-Jährigen nicht 
unbekannt. Im Kommissariat Langenhagen lag ein richterlicher 
Beschluss vor, der es - nach einem Fall von häuslicher Gewalt - dem 
34-Jährigen untersagt hatte, sich der Wohnung seiner früheren 
Lebensgefährtin in der Walsroder Straße zu nähern. Inzwischen haben 
die Ermittlungen ergeben, dass der 34-Jährige im Jahr 1997 durch das 
Landgericht Stade wegen Totschlags rechtskräftig zu zwölf Jahren Haft
verurteilt worden ist. Die Haftstrafe hatte er zum größten Teil 
abgesessen, zuletzt in der JVA Hannover. Im Sommer 2007 setzte das 
Landgericht Hannover die Restfreiheitsstrafe unter Auflagen zur 
Bewährung aus.
Zum derzeitigen Ermittlungsstand noch so viel: Die zunächst 
eingesetzten zwei Beamten forderten den Mann auf, seine Messer 
abzulegen und sich zu beruhigen. Dieser Aufforderung kam der 
34-Jährige nicht nach, sondern beschimpfte die Polizisten und 
hantierte mit zwei Messern herum. Daraufhin setzte das Streifenteam 
Pfefferspray ein. Mit zwei weiteren Beamten, die zwischenzeitlich 
eingetroffen waren, versuchte man wenig später erneut, den Konflikt 
verbal zu lösen. Es wurde dann auch nochmals Pfefferspray eingesetzt,
was aber seine Wirkung verfehlte. Plötzlich bewegte sich der äußert 
aufgebracht und aggressiv wirkende Mann zügig auf die Polizeibeamten 
zu, er hielt in jeder Hand ein Messer und schrie "Ich stech Euch ab".
Daraufhin gaben zwei der Beamten mit Dienstwaffen vier Schüsse auf 
den Angreifer ab.
Der Zentrale Kriminaldienst der Polizeidirektion Hannover hat nach
dem Vorfall die Ermittlungen übernommen. Am Mittwochmorgen wurde die 
Staatsanwaltschaft Hannover eingeschaltet, die - wie in solchen 
Fällen üblich - ein Verfahren wegen Verdachts des Totschlags 
eingeleitet hat.
Dass Polizeibeamte Schusswaffen gegen Personen einsetzen, kommt 
nur äußerst selten vor: landesweit seit dem Jahr 2000 jeweils 
zwischen zwei- und fünfmal pro Jahr. Der letzte tödliche Vorfall aus 
dem Bereich der Polizeidirektion Hannover ereignete sich im Jahr 
2003, anlässlich eines Amoklaufes in Mellendorf.
Hinweis an die Redaktionen: Zum weiteren Verlauf des Verfahrens 
gibt nun die Staatsanwaltschaft Hannover Auskunft, bis auf weiteres 
sind allerdings entscheidende Ermittlungsfortschritte nicht zu 
erwarten.              sw

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover
Pressesprecher
Stefan Wittke
Telefon: +49 (0)511 109 1004
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdhan/

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