POL-H: Presseinformation zum Verkehrssicherheitsbericht 2009 der Polizeidirektion Hannover - Verkehrsunfallstatistik 2009: Erstmals weniger als 50 Verkehrstote
Hannover (ots)
Presseinformation zum Verkehrssicherheitsbericht 2009 der Polizeidirektion Hannover Verkehrsunfallstatistik 2009: Erstmals weniger als 50 Verkehrstote
Die Zahl der Verkehrstoten im Raum Hannover ist im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gefallen. 2009 waren 48 Verkehrsopfer zu beklagen. "Das ist die niedrigste Zahl seit Einführung der Unfallstatistik in Niedersachsen vor 60 Jahren", erklärte Polizeivizepräsident Rainer Langer. Erstmals seien weniger als 50 Menschen auf den Straßen in und um Hannover ums Leben gekommen, nachdem im Vorjahr noch 51 Verkehrstote registriert worden waren. Langer sprach bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2009 von einem "deutlichen Plus an Sicherheit auf den Straßen". Der Vizepräsident stellte auch einen Langzeitvergleich an, um die Entwicklung zu verdeutlichen: "1999 hatten wir noch 102 Verkehrstote im Raum Hannover - mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr." Trotz der insgesamt leicht steigenden Unfallzahlen untermauerte auch der so genannte "Verkehrssicherheitsstatus" den positiven Trend. Bei dieser besonders aussagekräftigen Kennzahl werden Todesopfer und Schwerverletzte im Straßenverkehr gemeinsam betrachtet. Dieser Wert lag 2008 noch bei 722 Personen, im vergangenen Jahr sank diese Zahl auf 681. Das entspricht einem Rückgang von fast sechs Prozent binnen Jahresfrist. "Wir sind froh über diese Entwicklung", sagte Langer. "Aber natürlich sind wir niemals wirklich zufrieden. Es bleibt dabei: Jeder Verkehrstote und Schwerverletzte ist einer zu viel."
Als besonders erfreulich bezeichnete der Leitende Polizeidirektor Knut Lindenau die Entwicklung auf der viel befahrenen Autobahn 2 - dem Sorgenkind Nummer eins der vergangenen Jahre. Hier sank 2009 die Zahl der Unfälle um 7,4 Prozent auf 1882 und die Zahl der Unfälle mit Personenschaden sogar um 18,4 Prozent auf 231. Lindenau erklärte den Rückgang zum einen mit dem geringeren LKW-Anteil infolge der Wirtschaftskrise sowie dem Wegfall gefährlicher Baustellen, zum anderen aber auch mit dem Erfolg der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. "In unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2007 war die A 2 ein deutlicher Schwerpunkt. Noch immer stehen die großen weißen Kreuze als Warnung vor der Unfallgefahr. Seit unserer damaligen Kampagne haben sich die Zahlen erfreulich entwickelt", resümierte Lindenau, der Leiter des Dezernates 12 (Einsatz und Verkehr). Aber auch jenseits der Autobahn 2 entwickelten sich die Zahlen positiv. In der Landeshauptstadt lag der Verkehrsunfallstatus 2009 bei 267 (- 1,84 Prozent), im Umland bei 341 (- 4,75 Prozent).
Kinder stehen seit vielen Jahren ganz besonders im Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Im Jahr 2006 machten sich die gemeinsamen Anstrengungen von Kommunen und Polizei erstmals statistisch bemerkbar - die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten (verletzten/getöteten) Kinder sank deutlich. Diese Entwicklung setzte sich bis 2008 fort. 2005 waren es im Stadtgebiet und Umland Hannovers noch 631 verunglückte Kinder (bis 14 Jahre) gewesen, 2008 lag die Zahl bei 454. Bedauerlicherweise brachte das vergangene Jahr auf diesem wichtigen Feld wieder einen Rückschritt: 2009 verunglückten 484 Kinder. "Wir beschäftigen uns eingehend mit dieser Thematik", schilderte Lindenau. "Unsere Beamten, aber auch die Kommunen, sind aufgefordert, das Augenmerk noch stärker auf die Sicherheit der Kinder zu richten", versicherte Lindenau.
Ein Kind kam 2009 im Straßenverkehr ums Leben - das fünfjährige Mädchen hatte am 15. Oktober in einem Kindersitz gesichert auf der Rückbank eines PKW gesessen, als der von der Mutter gesteuerte Wagen aus unbekannten Gründen im Raum Wunstorf gegen einen Baum prallte. Das Mädchen erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Neben den Kindern gelten die Fahranfänger (18 bis 24 Jahre) und die Senioren (ab 65 Jahre) als Risikogruppen im Straßenverkehr. 2009 kamen fünf Fahranfänger ums Leben, so viele wie im Jahr zuvor. Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Senioren lag mit 13 um zwei höher als 2008.
Insgesamt registrierte die Polizeidirektion Hannover im Jahr 2009 mit 31.532 Unfällen rund 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese relativ geringfügige Steigerung war sowohl im Stadtgebiet, im Umland von Hannover als auch auf dem Fernstraßennetz in ähnlicher Weise zu verzeichnen. Häufigste Unfallursachen im Jahr 2009 waren Missachtung der Vorfahrt (2998), überhöhte/nicht angepasste Geschwindigkeit (2816), Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes (2580), Fehler beim Abbiegen (2307) und Alkoholbeeinflussung (552). In 1030 Fällen war Radfahrerfehlverhalten Unfallursache. Unfallbrennpunkte im Stadtgebiet sind weiterhin der Deisterplatz-Kreisel (105 Unfälle), der Ricklinger Kreisel (114), der Königsworther Platz (79), der Klagesmarkt-Kreisel (66), der Tönniesberg-Kreisel (45) und das Seelhorster Kreuz (29).
2009 stellte die Verkehrssicherheitsarbeit einen besonderen Schwerpunkt und ein festgeschriebenes Ziel der Polizeidirektion Hannover dar - das wird auch 2010 so bleiben. Die Reduzierung der Verkehrsunfälle mit schweren Personenschäden ist dabei oberstes Gebot. Unterstützt werden soll dieses Ziel unter anderem durch die Fortsetzung des Verkehrssicherheitskonzeptes der Polizeidirektion Hannover mit dem Titel "3 x 3" - allein bei den Kontrollen im Rahmen dieses Konzeptes sind im vergangenen Jahr mehr als 6600 Verkehrsverstöße geahndet worden. Polizeivizepräsident Rainer Langer dazu abschließend: "Mit der konsequenten Umsetzung des Konzepts sind wir auf dem richtigen Weg - und alle Menschen in der Region können uns mit einer vorsichtigen und rücksichtsvollen Teilnahme am Straßenverkehr bei unserem Vorhaben unterstützen." / sw, ste
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