POL-H: Zeugenaufruf! Wieder Enkeltrickopfer: 61-Jährige um 8 000 Euro betrogen
Hannover (ots)
Eine bislang Unbekannte hat sich am Dienstag gegen 14:05 Uhr als Bekannte einer 61-Jährigen ausgegeben, die in Geldnöten sei. Nach Zusicherung von Hilfe hat das Opfer sein Erspartes einem unbekannten Geldboten an der Rampenstraße (Linden-Mitte) ausgehändigt.
Am Dienstagnachmittag hatte die 61 Jahre alte Frau den Anruf einer Frau erhalten, die sich als ihre Freundin ausgab. Diese erklärte, sie stecke in akuten finanziellen Schwierigkeiten und benötige dringend Geld. Das Opfer erklärte sich bereit, sein Erspartes für diesen Notfall zur Verfügung zu stellen. Die Trickdiebin sagte daraufhin der 61-Jährigen, dass sie sogleich einen Freund schicke, der das Geld abhole. Später würde sie selbst kommen und ihr eine Quittung über das geliehene Geld geben. Die 61-Jährige begab sich wie vereinbart vor ihr Haus in der Rampenstraße und übergab kurze Zeit später einem unbekannten Mann ihr Erspartes in Höhe von 8 000 Euro in einem Umschlag. Der Mann ist etwa 30 Jahre alt, zirka 1,75 Meter groß und von schlanker sportlicher Erscheinung. Er hat ein rundliches Gesicht und war mit einer schwarzen Jacke mit Fellbesatz am Kragen und einer schwarzen Wollmütze bekleidet. Wer hat diesen Mann gesehen und/oder kann Hinweise geben? Zeugen wenden sich bitte an das Polizeikommissariat Nordstadt unter der Telefonnummer 0511 109-3117.
Diese Tat ist eine von vielen Trickbetrügereien/-diebstählen, die täglich die Polizei in ganz Deutschland beschäftigen und bei denen besonders ältere Menschen Opfer von dreisten Tätern werden. Die Betrüger sind dabei äußerst "ideenreich". Sie erfinden stets neue Varianten des Trickbetrugs und -diebstahls, um an das Hab und Gut ihrer Opfer zu kommen. Indem sie vor allem auf die Hilfsbereitschaft der Senioren abzielen, erschleichen sie sich deren Vertrauen und bereichern sich in der Folge am Ersparten oder anderen Wertgegenständen ihrer Opfer. Die Trickbetrüger verschaffen sich oftmals sogar Zugang in die Wohnungen, indem sie sich zum Beispiel als Handwerker, Amtspersonen oder auch entfernte Verwandte ausgeben. Während sie die Senioren in Gespräche verwickeln, durchsuchen Komplizen die übrigen Räume nach Wertgegenständen. Meist bemerken die Betrogenen die Tat erst später oder schämen sich gar, eine solche Tat zur Anzeige zu bringen. Präventive Maßnahmen müssen deshalb frühzeitig und in umfassendem Maße einsetzen. Die Polizei Hannover setzt seit einigen Monaten eine Kampagne des Landeskriminalamtes Niedersachsen fort, indem sie nicht nur an die potentiellen Opfer herantritt, sondern auch Institutionen wie z.B. Banken, Vermögensberatungen und Kreditinstitute mit einbezieht. Beamte aus den einzelnen Polizeiinspektionen sowie die Mitarbeiter der "Ermittlungsgruppe Trick" stehen als Ansprechpartner für die ansässigen Kreditinstitute zur Verfügung. Deren Mitarbeiter können sich jederzeit zum Phänomen Trickbetrug und -diebstahl von den Polizeibeamten sensibilisieren und mit Hintergrundinformationen ausstatten lassen. So wurden die Mitarbeiter der betroffenen Institutionen z.B. auch mit Informationsmaterial (Flyer "Vorsicht falscher Enkel") versorgt, welches sie präventiv an ihre Kunden ausgeben können. Aktuell wird die Polizeiinspektion Ost in Kooperation mit der Sparkasse Hannover unter dem Motto "Enkel in Geldnot" am Donnerstag, 31. Januar 2013, von 09:00 bis 13:00 Uhr, in der Filiale Lister Platz zum Thema Enkeltrickbetrug informieren.
Einen neuen Weg geht die Polizeidirektion Hannover zusammen mit der Stadtverwaltung Hannover mit "ihren" Senioren. Um diese in ihrem individuellen Sicherheitsgefühl weiter zu stärken, wurde das bestehende Präventionsangebot für Senioren/Innen um den Baustein "Sicherheitsberater/In für Senioren" (SfS) erweitert. Bei diesen ehrenamtlich agierenden Beraterinnen und Beratern handelt es sich um ältere Menschen, die als Bindeglied zwischen Polizei und Senioren/Innen über verschiedene Arten von Kriminalität (vor allem Trickbetrügereien), aber auch andere Gefahren aufklären. In Fortbildungsveranstaltungen wurden mittlerweile 19 Beraterinnen und Berater ausgebildet. Unterstützung bekommen die "SfS" von den Kontaktbeamten der zuständigen Polizeiinspektionen. Betroffene und/oder Interessierte erreichen die Sicherheitsberater/Innen über die Präventionsteams der Polizeidienststellen oder den Kommunalen Seniorenservice. / gl, hil
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