POL-CUX: Großbrand an Schulzentrum geklärt
Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Großbrand an Schulzentrum geklärt
Brake (Wesermarsch). Drei Wochen nach dem Großbrand am Berner Schulzentrum nahm die Polizei nach einem Zeugenhinweis einen 19-jährigen Tatverdächtigen vorläufig fest. Dem arbeitslosen Mann wird vorgeworfen, für das Feuer am frühen Freitagmorgen (25.07.2008) verantwortlich zu sein, bei dem aus zunächst nicht geklärter Ursache zwei Turnhallen sowie ein angrenzendes Nebengebäude komplett niederbrannten (wir berichteten). Der jungen Mann legte beim Polizeikommissariat Brake ein Geständnis ab.
Nach abschließenden Untersuchungen von Polizei und einem von der Staatsanwaltschaft Oldenburg beauftragten Sachverständigen für Brandursachenermittlung hatte sich schnell bestätigt, dass sich das Feuer von in Brand gesetzten Wertstoffcontainern auf nebenstehende Gebäudeteile der Turnhallen übertrug. Von dort aus erfassten Flammen weitere Gebäudekomplexe. Somit ist die Brandursache klar: Es handelt sich um Brandstiftung.
Eine Brandgefahr bestand nach Kenntnis der Polizei auch für eine integrierte Hausmeisterwohnung. Das Hausmeisterehepaar schlief zur Brandzeit in dieser Wohnung. Wie bereits in den Medien berichtet, war am Folgetag des Brandes in den Turnhallen eine größere Übernachtungsaktion mit Kindern geplant gewesen.
Die Polizei hatte darauf hingewiesen, dass ein Versicherer für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat und rechtskräftigen Verurteilung der/des Täters führen, eine Belohnung von insgesamt 5.000 Euro ausgesetzt hat.
Vermutlich aufgrund des öffentlichen Drucks meldete sich am vergangenen Wochenende ein 16-jähriger Schüler bei der Polizei. Er war in der Tatnacht mit dem Tatverdächtigen und einem weiteren Bekannten unterwegs.
Wegen dringenden Tatverdachtes wurde noch am selben Abend der 19-Jährige vorläufig festgenommen. Nach Ermittlungen und Vernehmungen ergibt sich folgende Sachlage:
Der Schüler und ein gleichaltriger Freund hielten sich in der Brandnacht in der Wohnung des 19- Jährigen auf. Alle drei gehören der Freiwilligen Feuerwehr Berne an.
Der 19-Jährige wollte nach dem Kenntnisstand der Polizei aus Langeweile und Erlebnisdrang einen Feuerwehreinsatz herbeiführen, um selbst am Löscheinsatz teilzunehmen. Zunächst beschränkte sich der Genannte mit seinen Begleitern bei einem "Rundgang" auf das Entzünden eines kleinen Abfallbehälters am Straßenrand, was keinen messbaren Schaden verursachte.
Später zog der 19-Jährige dann nach Ankündigung, jetzt einen Container anzünden zu wollen, zunächst alleine los und nahm dazu zwei Spraydosen mit, um diese als eine Art "Flammenwerfer" zu benutzen. Bei der Rückkehr traf er auf seine Freunde, die ihn bereits suchten. Diesen berichtete er, einen Papiercontainer bei der Sporthalle mit der Spraydose angesteckt zu haben. Zusammen ging man dann zum "Tatort", wo der Papiercontainer bereits qualmte. Anschließend gingen alle zurück zur Wohnung des 19-Jährigen, ohne etwas zu unternehmen. Nach dem Feueralarm nahmen alle drei nach Kenntnis der Polizei am Löscheinsatz teil.
In seiner Vernehmung erklärte der 19-Jährige, dass er "nur" den Containerinhalt und keinesfalls das Gebäude in Brand setzen wollte.
In Ermangelung von Haftgründen wurde der Festgenommene anschließend entlassen und den Eltern übergeben.
Alholbeeinflussung habe bei der Tatausführung nach Auskunft der Polizei keine Rolle gespielt. Alle drei sind strafrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten. Die Schadenshöhe wird zur Zeit auf ca. 1,4 Mio. Euro eingeschätzt.
Die Ermittlungen dauern an; die örtliche Feuerwehr wurde von der Polizei bereits informiert.
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