POL-CUX: Erneuter Fall von Skimming in Cuxhaven - Polizei nimmt Tatverdächtigen vor Bankfiliale fest
Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Erneuter Fall von Skimming in Cuxhaven - Polizei nimmt Tatverdächtigen vor Bankfiliale fest
Cuxhaven. Mittwochabend (26.11.2008) nahmen Polizeibeamte in der Cuxhavener Innenstadt einen 32-jährigen rumänischen Staatsangehörigen wegen Ausspähens von Kundendaten und Manipulation von Geldausgabeautomaten auf frischer Tat fest. Ein vermeintlicher Mittäter konnte fliehen. Die Staatsanwaltschaft Stade stellte Antrag auf Haftbefehl gegen den 32-jährigen Tatverdächtigen.
Erst am 08.11.2008 gelang es der Polizei in Cuxhaven, drei Tatverdächtige festzunehmen, die an einem Geldausgabeautomaten eine Kameraeinheit angebracht hatten, um Kundendaten auszuspähen. Gegen die Männer wurde Haftbefehl erlassen (wir berichteten).
Der 32-Jährige wurde Mittwochabend von Polizeibeamten überwältigt, als er gegen 19.30 Uhr vor einer Bankfiliale in der Poststraße auf seinen Komplizen wartete. Diesem gelang nach dem Abbau der Kameraleiste die Flucht. Die Kameraleiste war zuvor zum Ausspähen der Kundendaten am Geldausgabeautomaten angebracht worden. Der flüchtende Täter ließ das Tatmittel bei seiner Flucht zurück. Die Kameraleiste wurde sichergestellt. Die Fahndungsmaßnahmen der Polizei nach dem flüchtigen Mittäter dauern derzeit noch an.
Das offensichtlich von den Tätern eingesetzte Kartenlesegerät zum Auslesen des Magnetstreifens befand sich während des Zugriffs der Polizeibeamten noch eingebaut am Tatort und wurde beschlagnahmt. Der Karteneingabeschlitz eines zweiten Geldautomaten war zuvor durch die Täter überklebt und damit nicht nutzbar gemacht worden. Dadurch sollten möglichst viele Nutzer an den präparierten Automaten gelockt werden.
Seit einiger Zeit mehren sich bundesweit Fälle des sogenannten Skimmings. Skimming (engl.: abschöpfen, absahnen) ist ein Verfahren, mit dem Täter Daten von EC- und Kreditkartendaten ausspähen und anschließend, meist im Ausland, mit einem angefertigten Kartenduplikat Geld abheben.
Das Ausspähen geschieht durch Manipulationen an Türöffnern von Kreditinstituten oder Geldausgabeautomaten mittels eines Vorsatzgerätes. Hierzu werden von den Tätern als Attrappen Bauteile gefertigt, meist Kunststoffblenden, die in Form- und Farbgebung dem Originalgerät gleichen und somit unauffällig bleiben. Mit diesen passgenauen Attrappen, die teilweise sogar das Tastaturfeld umfassen, können die Täter die Magnetstreifendaten der EC- und Kreditkarten mittels eines Datenchips zwischenspeichern und die Daten bereits bei der Einführung in den Kartenschacht auslesen. Zusätzlich wird mit einer Mini-Kamera die Geheimnummer (persönliche Identifikations-Nummer) aufgenommen. Zusammen mit den Daten aus dem Magnetstreifen wird von den Tätern eine gefälschte Karte hergestellt und anschließend eingesetzt.
Sollten Sie Geschädigter einer Datenausspähung oder eines Diebstahles geworden sein, melden Sie es sofort Ihrem Kreditinstitut, der Polizei "Notruf 110" und dem zentralen Sperr-Notruf unter "Telefon: 116 116".
- Verdecken Sie die PIN-Eingabe, in dem Sie die Hand oder Ihre Geldbörse als Sichtschutz dicht über die Tastatur halten. - Lernen Sie am besten Ihre PIN auswendig und vernichten Sie den PIN-Brief. - Auf keinen Fall sollte die PIN irgendwo notiert werden. Auch nicht im Adressbuch getarnt als Telefonnummer o.ä.) - Bei der Eingabe der PIN am Geldautomaten oder im Handel immer darauf achten, dass niemand den Vorgang beobachten kann; bitten Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich aber bestimmt auf Distanz zu bleiben. - Befolgen Sie keine Hinweiszettel, die zur mehrmaligen Eingabe der PIN auffordern. - Achten Sie vor der Abhebung auch auf die äußere Beschaffenheit des Geldautomaten und melden Sie auffällige Veränderungen (z.B. am Karteneinzugsschacht) sofort an die Polizei.
Ausführliche Tipps erhalten Sie unter anderem im Internet unter: www.polizei-beratung.de
Rückfragen bitte an:
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Anke Rieken
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