POL-CUX: Polizeiinspektion Cuxhaven
Wesermarsch veröffentlicht Kriminalstatistik + Beste Aufklärungsquote aller Zeiten erzielt + Leitung dankt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für gute Arbeit
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Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Cuxhaven/Wesermarsch. Im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichte der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch, Polizeioberrat Holger Kliem, am Freitagvormittag gemeinsam mit dem Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminaloberrat Hans-Dieter Rendelsmann, die Kriminalstatistik für das Jahr 2008.
Zentrale Themen und Aussagen:
- Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer geworden
- Zahl der Straftaten rückläufig
- Aufklärungsquote konnte erneut gesteigert werden und erreicht Spitzenwert
- Polizei setzt Präventionsarbeit zur Bekämpfung von Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen fort
Im Jahr 2008 klärte die Polizei von insgesamt 17.524 Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven / Wesermarsch 10.752 Fälle auf .
Die Aufklärungsquote erreichte damit einen Spitzenwert von 58,53 Prozent und konnte somit im Vergleich zum Vorjahr (56,64 %) nochmals gesteigert werden.
"Das ist die beste Aufklärungsquote aller Zeiten", gab Polizeioberrat Holger Kliem als Stellvertreter für den erkrankten Inspektionsleiter Friedhold Schacht gern bekannt.
Dabei hob er besonders hervor, dass sich diese Quote seit der Zusammenlegung der beiden ehemaligen Inspektionen im Jahre 2004 zur PI Cuxhaven / Wesermarsch homogenisiert und dabei ständig verbessert hat. Die Aufklärungsquote (AQ) betrug im Jahr 2008 im Landkreis Cuxhaven 58,82 Prozent (Vorjahr: 57,67 %) und im Landkreis Wesermarsch 57,94 Prozent (Vorjahr: 54,46 %).
Vorgestellt wurde die Anzahl von Vergehen und Verbrechen, die sich in den beiden Landkreisen Cuxhaven (2008: 11.732 Straftaten; 2007: 12.703 Straftaten) und Wesermarsch (2008: 5.792 Straftaten; 2007: 6.041 Straftaten) ereignet haben.
Als einen erfreulichen Rückgang bezeichnete Kliem den Rückgang der registrierten Straftaten um insgesamt 1.220 Fälle (2007: 18.744 Taten).
Gute Polizeiarbeit und demografischer Wandel wirkten sich aus
Der Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Kriminaloberrat Hans-Dieter Rendelsmann, erklärte in seinen Ausführungen, dass dies ein Erfolg der guten Polizeiarbeit sei und auch täterorientierte Ermittlungsgruppentätigkeit nachwirke.
Er gab aber auch einen Hinweis auf den demografischen Wandel, der sich wie in allen Lebensbereichen ansatzweise natürlich auch in der Statistik von Tätern und Opfern widerspiegele.
Sichere Region
Holger Kliem äußerte: "Die Bürgerinnen und Bürger in den Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch leben in einer relativ sicheren Region." Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sei deutlich gesunken. Fachleute sprechen im Zusammenhang von Kriminalitätsbelastung in einer Region von der Häufigkeitszahl (Taten pro 100.000 Einwohner).
Die Häufigkeitszahl im Inspektionsbereich betrug im Jahr 2008 insgesamt 5.929 (Vorjahr: 6.320) Straftaten und ist somit im Vergleich zu anderen Regionen im Land deutlich geringer ausgeprägt (Landesschnitt: 7.400 Taten pro 100.000 Einwohner).
Rendelsmann erläuterte die einzelnen Deliktsbereiche.
Als auffälligste Entwicklung hob der Kriminaloberrat die abermals gesunkenen Fallzahlen im Bereich "Diebstahl und Einbruch" hervor: "Die personalintensive Ermittlungsarbeit aus dem Jahr 2006 hat sich nachhaltig bewährt. Mehrere verurteilte Serieneinbrecher sind noch immer in Haft. Das wirkte sich auch 2008 deutlich im Bereich der Wohnungseinbrüche aus."
Kliem hatte in seiner Einleitung betont, dass sich sinkende Einbruchzahlen immens auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung auswirke.
Laut Rendelsmann verschob sich das Betätigungsfeld der Täter in das Medium Internet. Seit Jahren ist im Bereich der Internetkriminalität ein steigender Trend erkennbar.
Dabei hob der Chef der Ermittlungen eine Zunahme im Bereich der festgestellten Fälle von Kinderpornografie hervor.
Die Zahl der bekannt gewordenen Sexualdelikte stieg demnach von 209 auf 243 Taten. Besonderen Anteil daran hatte die Steigerung im Bereich der "Verbreitung pornographischer Schriften" von 44 auf 96 Delikte. Ursächlich hierfür ist neben erweiterten Tatmöglichkeiten durch das Internet auch ein bundesweites Verfahren, das in der hiesigen Polizeiinspektion zu 41 Verfahren führte.
Kliem und Rendelsmann brachten unmissverständlich zum Ausdruck, dass sie jegliche Prävention zur Vermeidung von Kinderpornografie unterstützen. "Der Schutz von Kindern muss in unserer Gesellschaft oberste Priorität haben", stellte Rendelsmann klar.
Im Bereich der Sexualdelikte konnte das Dunkelfeld erhellt werden. Gleiches sei auch im Bereich der Körperverletzungsdelikte gelungen. Gerade in Fällen häuslicher Gewalt arbeite die Polizei vernetzt, wenn es um Aufklärung und Vorbeugung gehe. Aufklärung führt zu gestiegenem Anzeigeverhalten.
In dem neu ausgewiesenen Deliktsfeld "Nachstellung" (bekannt unter Stalking) wurden erstmals 90 Delikte verzeichnet.
Besorgniserregend nannte Kliem die anhaltende Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft zur Gewalt. "Noch erschreckender war das Ergebnis unserer Analyse, wonach von den Körperverletzungen und Sachbeschädigungen, die von Tatverdächtigen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren begangen wurden, jeder zweite Täter unter dem Einfluss von Alkohol stand."
Der stellvertretende Inspektionsleiter nennt Jugendschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die es gemeinsam anzupacken gelte. Eine gute Zusammenarbeit mit den Jugendämtern im Bereich der Präventionsarbeit sei dabei von enormer Wichtigkeit. "Wir unterstützen auch künftig gemeinsame Jugendschutzkontrollen. Außerdem halten wir die landesweiten Alkoholtestkäufe für eine sinnvolle Maßnahme der Vorbeugung", machte Polizeioberrat Holger Kliem abschließend deutlich.
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