POL-CUX: Polizei veröffentlicht Unfallbilanz 2009 + "Jeder Unfalltote ist einer zu viel. Wir sagen den Unfällen mit schwersten Unfallfolgen den Kampf an." + Schwere Unfälle zurückgegangen + Baumunfälle halbiert
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Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Inspektionsleiter Bernd Deutschmann verdeutlicht: "Jeder Unfalltote ist einer zu viel. Wir sagen den Unfällen mit schwersten Unfallfolgen den Kampf an."
Polizeioberrat Holger Kliem: "Wir werden uns auch im Jahr 2010 massiv an Risikogruppen wenden - präventiv und repressiv"
Schwere Unfälle zurückgegangen - Tödliche Unfälle konstant geblieben Polizei intensivierte Verkehrssicherheitsarbeit - Baumunfälle halbiert
5.775 Verkehrsunfälle im Inspektionsbereich polizeilich registriert
Landkreise Cuxhaven und Wesermarsch. "Der frühe Wintereinbruch sorgte auch bei uns für einen leichten Anstieg der Gesamtunfallzahlen. Im vergangenen Jahr registrierten wir insgesamt 5.775 Verkehrsunfälle im Inspektionsgebiet - das sind 221 Unfälle mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle, bei denen sich Verkehrsteilnehmer jedoch schwere Verletzungen zuzogen, sank hingegen um fast elf Prozent von 293 auf 261. Auch die Zahl der Leichtverletzten ist 2009 etwas gesunken (von 1.223 auf 1.185). Das ist erst einmal positiv zu bewerten", stellte Kriminaldirektor Bernd Deutschmann, Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch am heutigen Dienstag fest.
Bernd Deutschmann gab die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2009 im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit seinem Vertreter Holger Kliem sowie Gerhard Seebode, Sachbearbeiter für Verkehrsangelegenheiten, im Beisein aller Dienststellenleiter aus der Region bekannt.
Das Unfallniveau an sich ist laut Deutschmann mit den 5.775 registrierten Verkehrsunfällen auf einem gleichbleibend hohen Stand geblieben (2008: 5.554). Davon ereigneten sich im Landkreis Cuxhaven 4.197 Unfälle (2008: 3.949) und in der Wesermarsch 1.578 (2008: 1.605).
Tiefe Betroffenheit in der Region
Im letzten Jahr verloren insgesamt 34 (2008: 33) Menschen bei Verkehrsunfällen in den Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch ihr Leben. Zwar sank die Anzahl der Unfälle, bei denen Verkehrsteilnehmer starben von 30 auf 29, doch wurden im vergangenen Jahr bei vier Unfällen neun Insassen getötet. Besonders tragisch für die Hinterbliebenen war 2009 das wiederkehrende Phänomen, dass bei einigen Unfällen beide Ehepartner tödlich verletzt worden sind. Manche Geschehnisse lösten eine in diesem Ausmaß noch nicht erfahrene Anteilnahme in der Bevölkerung aus.
Jeder Unfalltote ist einer zu viel
Deutschmann verdeutlicht: "Jeder Unfalltote ist einer zu viel. Wir sagen den Unfällen mit schwersten Unfallfolgen den Kampf an."
Gezieltes Vorgehen
Für eine strategische und gezielte Unfallursachenbekämpfung bedarf es zunächst einer Analyse. Das Ergebnis dieser Analyse und Auswertung gab Holger Kliem, zuständig für den Bereich Einsatz, bekannt. Danach ist besonders auffällig, dass die meisten Unfälle mit schweren Unfallfolgen nicht - wie zumeist angenommen - in der Nachtzeit passierten, sondern tagsüber. Im Zeitraum zwischen 6 und 18 Uhr starben 26 der insgesamt 34 im Straßenverkehr Getöteten.
Kompetenzteam hat sich bewährt - Baumunfälle halbiert
Bereits Mitte August 2008 fand bei der Polizeiinspektion Cuxhaven / Wesermarsch eine Fachtagung zur Reduzierung schwerer Baumunfälle auf der Referenzstrecke Bundesstraße 73 statt. Ein Kompetenzteam, bestehend aus Vertretern der Behörden Polizei, niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Landkreis Cuxhaven und der Landesverkehrswacht Niedersachsen erkundigte sich vor Ort über die aktuelle Lage und machte sich bei einer anschließenden Fahrt auf der B 73 ein Bild von den bisherigen Unfallstellen, bei denen es zu sogenannten Baumunfällen gekommen war.
Die Experten waren sich einig und entwickelten diverse Empfehlungen, um baulich für mehr Sicherheit auf der Strecke zu sorgen. Diese Empfehlungen wurden zum Teil bereits umgesetzt. Dabei wurde auch vorgebracht, Schutzplanken anzubringen, die so ausgestattet sind, dass sie auch gestürzten Motorradfahrern einen Unterfahrschutz bieten.
Die sogenannten "Baumunfälle", bei denen Verkehrsteilnehmer getötet worden sind, reduzierten sich von insgesamt dreizehn im Jahr 2008 auf sechs in 2009.
Risikogruppen im Visier der Polizei
Die Gruppe der Senioren (65 +), die jungen Fahrer und insbesondere die Motorradfahrer stellten sich bei der Unfallanalyse abermals als Risikogruppen heraus.
Gezielte Präventionsarbeit soll laut Kliem auch in 2010 neben der Repression weiter vorangetrieben werden.
So kündigte Birte Heimberg, die Ende letzten Jahres die Verkehrssicherheitsarbeit von Bernd Osterndorf übernahm, ein Präventionspaket an, mit dem sich die Polizeiinspektion in Kürze direkt an eine der Risikogruppen wenden will: Die Biker. Sechs Biker verloren während der Motorradsaison im Jahr 2009 ihr Leben. Starben 2008 im Landkreis Cuxhaven fünf Biker (Wesermarsch: 3), so wurden im Jahr 2009 in der Wesermarsch fünf Motorradfahrer bei Unfällen getötet (Cuxhaven: 1).
Die Polizeikommissarin gab bekannt, dass das geplante Projekt viele Unterstützer in beiden Landkreisen gefunden hat und man sich vernetzt und gemeinsam um diese Gruppe kümmern will, um sie zu sensibilisieren. "Es geht um Ihr Leben", betonte Heimberg.
Kliem bekräftigte: "In den vergangenen zwei Jahren starben vierzehn Motorradfahrer auf unseren Straßen, wir müssen etwas tun."
Bildmaterial und Grafiken siehe unten in der digitalen Pressemappe als Download.
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