POL-CUX: Polizei warnt vor dubiosen Teppichreinigern
Cuxhaven / Wesermarsch (ots)
Polizei warnt vor angeblichen Teppichreinigern - Trickbetrüger entkommen mit hochwertigem Teppich aus der Türkei
Cuxhaven. Anfang letzter Woche rief ein seriös wirkender Mann bei einem Cuxhavener Senioren an, der vor einiger Zeit während eines Türkei-Urlaubs einen hochwertigen Teppich erworben hatte. Der unbekannte Anrufer bezog sich rhetorisch geschickt auf den zurückliegenden Teppichkauf und bot an, dass sein Sohn, der sich zufällig gerade in Deutschland aufhalte, den Teppich zur Reinigung abholen könne. Noch am selbigen Tag erschien der angebliche Sohn und holte den Teppich ab. Er versprach, den gereinigten Teppich in etwa einer Woche wieder zurückzubringen und bat um einen dreistelligen Vorschuss.
Mit dem Teppich und dem Vorschuss verabschiedete sich der Unbekannte. Der Cuxhavener erhielt anschließend mehrere Anrufe von einem angeblichen Verwandten des Abholers. Dieser befände sich in einer Notlage und benötige dringend Geld, da er sonst vom Zoll verhaftet werden würde. Zur Sicherheit würde man dem Cuxhavener im Tausch für Euro-Banknoten SchweizerFranken aushändigen.
Ende letzter Woche kam der Anrufer, um dem Senioren die ausländische Währung zu übergeben. Im Beisein eines Besuchers lehnte der Senior den Tausch aus Polizeisicht richtigerweise resolut ab. Der Unbekannte flüchtete mit einem entfernt abgestellten Pkw.
Manche Teppichverkäufer raten ihren Kunden bereits beim Kauf im Ausland, im dortigen Geschäft anzurufen, wenn sich Monate oder Jahre nach dem Teppichkauf Unbekannte in deren Heimat melden und ihre Dienste anbieten.
Der Rat der Polizei ist eindeutig: "Rufen Sie nicht dort an, sondern umgehend bei der Polizei, wenn Ihnen Ähnliches widerfahren ist."
"Sie sehen es niemanden an der Nasenspitze an, dass er Sie betrügen will", so die Polizeisprecherin. Die Polizei warnt deshalb ausdrücklich vor dieser Masche. Auch in Altenwalde soll es bei einem älteren Mitbürger zu einem ähnlichen "Besuch" mit vorherigem Anruf gekommen sein. Hier blieb es jedoch beim Versuch.
Das Gesetzbuch weiß es ganz genau: "Betrug ist das Erzielen eines finanziellen Vorteils durch Täuschung eines anderen." Das ist immer dann der Fall, wenn falsche Tatsachen vorgespiegelt oder wahre Tatsachen entstellt werden, zum Beispiel beim Haustürbetrug.
Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, Einlass in die Wohnung zu finden; denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten.
Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum. "Oftmals melden sich die Geschädigten aus Scham nicht bei der Polizei. Darauf setzen die skrupellosen Betrüger. Machen Sie ihnen einen Strich durch die Rechnung und lassen keine Fremden in Ihre Wohnung hinein", rät die Polizeisprecherin.
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