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POL-DEL: Autobahnpolizei Ahlhorn: Schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn 29 +++ FOLGEMELDUNG

Delmenhorst (ots)

Nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn 29 kam es am Dienstag, 15. Oktober 2019, 11:35 Uhr, zum Austritt von Gefahrstoffen.

Ein Mann, dessen Identität bislang noch nicht geklärt ist, befuhr mit einer polnischen Sattelzugmaschine und einem angehängten Auflieger aus Bremen die Autobahn 29 vom Ahlhorner Dreieck in Richtung Oldenburg. Kurz nachdem er die Anschlussstelle Großenkneten passiert hatte, kam er mit seinem Sattelzug nach links von der Fahrbahn ab. Das Gespann durchbrach die Mittelschutzplanke und touchierte auf der Gegenfahrbahn einen Pkw. Die beiden Insassen des Pkws, eine Mutter mit ihrer Tochter, blieben unverletzt. Der Sattelzug kippte in der Folge auf die Seite und blieb auf der Richtungsfahrbahn Osnabrück liegen, die dadurch komplett blockiert war. Der Fahrer eines weiteren Pkws fuhr auf den umgekippten Sattelzug zu. Trotz einer sofort eingeleiteten Notbremsung konnte ein 45-jähriger Mann aus Münster eine leichte Kollision nicht mehr verhindern. Er blieb glücklicherweise unverletzt.

Der Fahrer des Sattelzuges wurde verletzt in ein Krankenhaus gefahren.

Die Richtungsfahrbahn Osnabrück war durch den Sattelzug blockiert. Die Einsatzkräfte an der Unfallstelle stellten erst während der Unfallaufnahme fest, dass der Sattelzug mit Gefahrgut beladen und es bereits zum Austritt geringer Mengen gekommen war. Eine entsprechende äußere Kennzeichnung als Gefahrgut-Lkw war nicht vorhanden. Eine Überprüfung der angebrachten Kennzeichnung an den geladenen Fässern ergab, dass es sich um Isocyanate handelte. Da dieser Gefahrstoff als hochentzündlich und vor allem giftig gilt, wurde umgehend auch die Richtungsfahrbahn Oldenburg gesperrt.

Zusätzlich wurde um den Unfallort ein Sicherheitsradius eingerichtet. Die Insassen von 20 Pkw und ungefähr 25 Lkw, die sich innerhalb von 800 Metern rund um die Unfallstelle befanden, wurden evakuiert.

Gleiches galt für die Einsatzkräfte. Einsatzkräfte, Ersthelfer und Unfallbeteiligte, die mit dem Gefahrstoff in Kontakt gekommen sein könnten, mussten sich vor Ort einer ärztlichen Überprüfung unterziehen. Für Ersthelfer, die bereits die Unfallstelle vor Bekanntwerden des geladenen Gefahrguts verlassen hatten, wurden Radiodurchsagen veranlasst, mit der Aufforderung sich in ärztliche Untersuchung zu begeben.

Zugleich wurde eine Warnmeldung an Anwohner herausgegeben, die aufgefordert wurden, Fenster und Türen zu schließen.

Der Gefahrgutzug des Landkreises Oldenburg wurde alarmiert. Unter Vollschutz näherten sich die Einsatzkräfte der Unfallstelle. Des Weiteren konnte Kontakt zur Herstellerfirma des Gefahrguts aufgenommen werden. Nach Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden vor Ort konnte der Sicherheitsradius um 16:00 Uhr auf 100 Meter rund um die Unfallstelle reduziert werden konnte.

Alle Pkw, die sich nicht innerhalb dieses Radius befanden, wurden unter Begleitung der Polizei zur Anschlussstelle Wardenburg zurückgeführt. Für Lkw-Gespanne und Sattelzüge war das nicht möglich.

Während der Maßnahmen gab es ständige Absprachen zwischen der Feuerwehr, den Rettungskräften, der Polizei, dem Landkreis und der Herstellerfirma des Gefahrenstoffes. Ein sogenanntes Havariekommando der Firma ist mit einem Gefahrgutberater auf dem Weg zur Unfallstelle, um die weitere Vorgehensweise besprechen zu können.

Die Sperrung der Autobahn 29 wird voraussichtlich erst am Mittwoch, 16. Oktober aufgehoben werden können. Die Autobahnpolizei Ahlhorn rät weiterhin zu einer weiträumigen Umfahrung unter Nutzung der Autobahnen 1 und 28.

An der Unfallstelle waren rund 250 Einsatzkräfte aktiv. So wurden zum Beispiel alle umliegenden Ortsfeuerwehren alarmiert.

Eine Folgemeldung mit detaillierteren Angaben erfolgt unaufgefordert.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an Daniela Seeger
Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch
Pressestelle
Telefon: 04221-1559104
E-Mail: pressestelle@pi-del.polizei.niedersachsen.de
Internet: www.polizei-delmenhorst.de

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