Polizeiinspektion Delmenhorst / Oldenburg - Land / Wesermarsch
POL-DEL: Landkreis Wesermarsch: Betrugsversuch in Elsfleth durch Schockanruf +++ Anwohnerin leicht verletzt +++ Tatverdächtiger gestellt
Delmenhorst (ots)
Unbekannte Personen haben am Donnerstag, 29. Dezember 2022, einen 67-jährigen Mann aus Elsfleth angerufen und unter einem Vorwand zur Übergabe von Bargeld aufgefordert. Der 67-Jährige durchschaute den Betrugsversuch und verständigte die Polizei. Bei der fingierten Übergabe des Bargelds wurde eine unbeteiligte Frau leicht verletzt. Ein Tatverdächtiger konnte gestellt werden.
Der 67-Jährige erhielt gegen 15:30 Uhr einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung meldete sich ein angeblicher Beamter der Polizei Bremen. Er sprach von einem schweren Verkehrsunfall, den der Sohn des 67-Jährigen verursacht haben soll. Angehörige von verletzten Personen würden von einer Anzeigenerstattung absehen, wenn der 67-Jährige einen hohen Geldbetrag zahlen würde.
Der Mann erkannte den Betrugsversuch, ging zum Schein auf die Forderungen ein und verständigte die Polizei. In weiteren Telefonaten erhielt der Mann genaue Instruktionen. So wurde ihm unter anderem mitgeteilt, dass die Abholung des geforderten Geldbetrags zu einem bestimmten Zeitpunkt durch eine Frau erfolgen wird.
Zur verabredeten Übergabezeit, gegen 18:20 Uhr, klingelte tatsächlich und wie zuvor angekündigt eine Frau an der Tür des 67-Jährigen. Vieles deutete darauf hin, dass es sich bei ihr um die Abholerin handeln würde. Sie wurde von einem Beamten der Polizei überwältigt und dabei leicht verletzt. Bei der Frau handelte es sich aber um eine ehemalige Nachbarin des 67-Jährigen. Sie hatte gegen 18:15 Uhr einen Anruf vom vermeintlichen Sohn des 67-Jährigen erhalten. Er gab vor, sich Sorgen um "seinen" Vater zu machen. Die ehemalige Nachbarin machte sich umgehend auf den Weg und klingelte an der Tür.
In unmittelbarer Nähe des Tatortes fiel zudem ein Taxi auf, das gegen 18:25 Uhr von der Polizei kontrolliert wurde. Es besteht der dringende Verdacht, dass der Fahrgast, ein 19-jähriger Bremer, in den Betrugsversuch verwickelt sein könnte. Gegen ihn ist ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Betrugs eingeleitet worden.
Das Vorgehen der unbekannten Betrüger belegt deren Professionalität. Im aktuellen Fall sprach vieles dafür, dass es sich bei der Frau um eine Mittäterin handelte. Aus diesem Grund erfolgte der Zugriff. Die Polizei bedauert sehr, dass die Frau dabei verletzt wurde und bittet in aller Form um Entschuldigung.
Zusätzlich bittet die Polizei nochmal eingehend um die Sensibilisierung von älteren Mitmenschen:
Grundsätzlich gilt:
- Seien Sie misstrauisch
- Beenden Sie das Gespräch
- Die echte Polizei ruft nicht mit der Nummer 110 an
- Die echte Polizei fragt nicht nach Wertgegenständen
- Die echte Polizei nimmt keine Wertgegenstände oder Geld in Verwahrung
- Die echte Polizei fordert keine Kautionen
- Werden Sie hellhörig bei Geldforderungen von Polizeibeamten oder Angehörigen
- Geben Sie keine Auskünfte zu Vermögensverhältnissen
- Nehmen Sie Kontakt zu Angehörigen unter den bekannten Erreichbarkeiten auf
- Nehmen Sie Kontakt zur 'richtigen' Polizei auf
- Übergeben oder überweisen Sie auf gar keinen Fall Geld
Außerdem wird nochmal auf die Unterstützung bei der Kürzung oder Löschung von Telefonbucheinträgen hingewiesen. Weitere Informationen sind auf der Homepage der Polizeiinspektion Delmenhorst//Oldenburg-Land/Wesermarsch zu finden:
Rückfragen bitte an:
Albert Seegers
Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch
Pressestelle
Telefon: 04221-1559104
E-Mail: pressestelle@pi-del.polizei.niedersachsen.de
Internet: www.polizei-delmenhorst.de
Original-Content von: Polizeiinspektion Delmenhorst / Oldenburg - Land / Wesermarsch, übermittelt durch news aktuell