POL-DH: --- Verkehrsunfallstatistik 2020 der Polizeiinspektion Diepholz ---
Diepholz (ots)
- Gesamtunfallzahlen im Landkreis Diepholz auf historischem Tiefstand
- Leider dennoch 19 Verkehrsunfalltote zu beklagen
- Unfälle mit Pedelecs nehmen zu
Die Polizeiinspektion Diepholz verzeichnete im vergangenen Jahr bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle eine Abnahme um 13,5 % auf insgesamt 4156. Die Corona-Pandemie hat zu Veränderungen in der Mobilität geführt und das trägt auch zu der Reduzierung der Verkehrsunfälle bei
Die Anzahl der Verkehrstoten ist im Vergleich zum Vorjahr um einen auf 19 gestiegen. Dabei ist die Unfallursache Geschwindigkeit bei Verkehrsunfällen mit schweren Folgen immer noch die Hauptunfallursache. Aber auch die Ablenkung nimmt einen zunehmend größeren Raum ein.
Unfallursachen
Die Polizeiinspektion Diepholz verzeichnet einen Rückgang der Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden um 14 %. Vor allem bei diesen Verkehrsunfällen spielt die Geschwindigkeit eine herausragende Rolle. Auch wenn die Verkehrsunfälle mit der Ursache nicht angepasste / überhöhte Geschwindigkeit auf 147 im Jahr 2020 zurückgingen, ist sie bei Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden Unfallursache Nr. 1. Hinzukommen aber auch die Unfälle, bei denen die Geschwindigkeit mit hineinspielt, also zum Beispiel beim Überholen oder dem Auffahrunfall. Die Polizei arbeitet eng mit den Verkehrsbehörden im Landkreis zusammen. So meldet die Polizei den Straßenverkehrsbehörden auch zukünftig Streckenabschnitte, an denen sich Unfälle mit der Ursache Geschwindigkeit ereignen. Diese Strecken werden sodann in Absprache zwischen dem Landkreis und der Polizei verstärkt überwacht, um so einen Rückgang der Unfallzahlen, aber auch eine Verhaltensänderung der Kraftfahrzeugführer herbeizuführen. Bezogen auf beliebte Motorradstrecken im Landkreis wurde festgestellt, dass Motorradfahrer auch andere/neue kurvenreiche Strecken als Ausweichroute nutzen. Auch diese Erkenntnis fließt in die Verkehrsüberwachung der Polizei mit ein.
Ein großes Unfallrisiko stellen nach wie vor abgelenkte Verkehrsteilnehmer/-innen dar. Die Polizei wird in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit deshalb auch künftig einen Fokus auf Ablenkung im Straßenverkehr legen und Ablenkungsverstöße konsequent ahnden.
Fahrrad/Pedelec
Bei der Betrachtung der Verkehrsunfallstatistik fällt auf, dass die Anzahl der Fahrradunfälle von 235 im Jahr 2019 auf 219 Verkehrsunfälle gesunken ist. Die Anzahl der Getöteten ist im Vergleich zum Vorjahr mit 2 tödlich verletzten Personen identisch geblieben. Die Anzahl der schwerverletzten Fahrradfahrer ist im Vergleich zum Vorjahr um 6 auf 28 Schwerverletzte angestiegen. Ein deutlicher Anstieg der Verkehrsunfälle mit Pedelecs ist im Jahr 2020 zu verzeichnen. Hier ereigneten sich im Vergleich zum Vorjahr (36) insgesamt 57 Verkehrsunfälle. Der Anteil von Pedelecs an Verkehrsunfällen mit Radfahrenden ist mit 58,3 % rasant angestiegen. Leider müssen wir auch immer wieder feststellen, dass die Radfahrenden keinen Schutzhelm tragen. Sie geben damit die Möglichkeit, sich zu schützen, leichtsinnig her. Der überwiegende Anteil der Verkehrsunfälle ereignete sich innerhalb geschlossener Ortschaften. Radfahrende sind bei Verkehrsunfällen fast immer die Leidtragenden. Häufig enden derartige Unfälle mit Personenschäden. Daher wird die Polizei neben Beleuchtungs- und Technikkontrollen die Radfahrenden verstärkt auf ihr Fehlverhalten ansprechen und Verstöße ahnden.
Risikogruppen
Betrachtet man die Verkehrsunfallzahlen im Bereich der Fahranfänger, so ist festzustellen, dass die Zahl dieser Verkehrsunfälle im Landkreis Diepholz über mehrere Jahre konstant niedrig war und auch im Jahr 2020 so geblieben ist. 804 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahranfängern wurden im Vergleich zum Vorjahr mit 929 Verkehrsunfällen registriert. Auch die schweren Verkehrsunfallfolgen nahmen um 14,5 % ab. Junge Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren sind mit 19,3 % an der Gesamtunfallzahl beteiligt.
Bei den Senioren sinkt die Zahl der Gesamtunfälle im Vergleich zum Vorjahr erstmals um 20,2 %. Während sich die Zahl der tödlich Verletzten mit 6 auf einem gleichbleibend hohen Niveau bewegt, sinkt die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten um 34,2 % stark ab. Senioren ab 65 sind an 19,6 % der Gesamtunfälle im Landkreis beteiligt.
Thomas Kues, Leiter der Polizeiinspektion:
"Die Pandemie beeinflusst auch unser Mobilitätsverhalten, das müssen wir bei der Bewertung der vorliegenden Zahlen berücksichtigen. Klar ist aber dennoch, dass wir uns als Polizei auf die Bekämpfung der Ursachen für die schweren Unfälle konzentrieren müssen. Daher liegt unser Augenmerk in 2021 vor allem auf der Geschwindigkeitsüberwachung, der Bekämpfung der Unfallursache Ablenkung und der Kontrolle von Radfahrenden."
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