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Polizeiinspektion Diepholz

POL-DH: --- Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022 für das Polizeikommissariat Syke ---

Diepholz (ots)

Das Polizeikommissariat Syke stellt nachfolgend die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 vor. Die Zahlen umfassen den gesamten Zuständigkeitsbereich des PK Syke, zu welchem neben Syke die Städte und Gemeinden Bassum und Twistringen sowie die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen zählen. Grundtenor/Kernaussagen: - Weitgehende "Normalisierung" des Straftatenaufkommens auf "Vor-Corona-Niveau" - Leichter Anstieg der Gesamtkriminalität im Vergleich zum Vorjahr - Anstieg der Diebstahlsdelikte - Leichte Abnahme der Körperverletzungsdelikte - Weiterhin ansteigender Trend bei Tatmittel Internet - Gleichbleibende Fallzahlen bei Kinder- und Jugendkriminalität - Anstieg der Gewalt gegen Polizeibeamt*innen - Leichte Steigerung der Aufklärungsquote auf 67,75%. +++ Anzahl der Straftaten/Häufigkeitszahl/Aufklärungsquote/Verteilung auf Deliktsgruppen +++ Im Jahr 2022 sind im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Syke insgesamt 3.256 Straftaten angezeigt worden. Gegenüber dem Vorjahr (3.145 Taten) entspricht dies einem leichten Anstieg um 3,53%. Die Straftaten gliedern sich in folgende Deliktsgruppen auf: - Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: ca. 13% - Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 3,5% - Diebstahlsdelikte: ca. 30% - Vermögens- und Fälschungsdelikte: ca. 23% - Sonstige Straftatbestände: ca. 21%

Die Häufigkeitszahl in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) bildet die Kriminalitätsbelastung ab, indem sie die Anzahl der Straftaten in Relation zur Einwohnerzahl (pro 100.000 Einwohner) setzt. Mit 4.606 liegt dieser Wert weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt (6.528). "Die Menschen im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Syke leben somit weiterhin in einer sicheren Region." so Jan Gaebel, Leiter des Polizeikommissariats Syke. Die Aufklärungsquote betrug in 2022 67,75 %, was eine leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr (2021: 66,90 %) entspricht. "Diese Leistung aller Kolleginnen und Kollegen des PK Syke und der zugehörigen Polizeistationen erfüllt mich mit Freude und zeugt, trotz und mit allen Herausforderungen der vergangenen Zeit, von einer tollen Team-Leistung." so Kriminalhauptkommissar Andreas Schmidt, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes des PK Syke.

+++ Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit +++ In dieser Deliktsgruppe, zu denen neben Körperverletzungsdelikten, Bedrohungen auch Raubstraftaten zählen, ist gegenüber dem Vorjahr wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. So wurden in 2022 mit 424 Taten insgesamt 6 Fälle mehr registriert. Die Aufklärungsquote beträgt hier 92,69%. Den Hauptanteil bilden mit 253 Taten die Körperverletzungsdelikte ab, die insgesamt leicht abgenommen haben (2021: 261 Fälle). Im Bereich des Straftatbestandes der Bedrohung (§ 241 StGB) kam es bei diesem Delikt zu einem Anstieg der angezeigten Straftaten um 17,35 % (2021: 98 Fälle, 2022: 115 Fälle). Hier dürfte weiterhin der Umstand eine Rolle spielen, dass früher nur die Bedrohung mit einem Verbrechen strafbar war, während inzwischen auch andere Delikte aufgenommen worden sind. Die Zahl der Raubdelikte ist mit 12 Taten in 2022 auf dem erfreulich geringen Level von 2021 geblieben.

+++ Diebstahlsdelikte +++ In diesem Deliktsfeld ist ein Anstieg gegenüber 2021 von 820 auf 978 Fälle zu verzeichnen. Auch bedingt durch 2021 noch vorliegende Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge der Pandemie-Bekämpfung und damit verschobenen Tatgelegenheitsstrukturen sanken die Diebstahlsdelikte 2021 auf einen Tiefstand von 820 Taten. Diese sind nun wieder auf 978 gestiegen. Insgesamt liegen die Zahlen jedoch immer noch unter den Werten vor der Pandemie. Im Bereich des Diebstahls unter erschwerenden Umständen war ein Anstieg von 340 auf 470 Taten zu verzeichnen. 56 mal waren dabei Betriebs- und Geschäftsstätten, 17 mal Gaststätten, Kantinen, Hotels und Pensionen betroffen. Erwähnenswert ist eine Serie von Zigarettenautomaten-Aufbrüchen mit insgesamt 31 Taten im Bereich des PK Syke in 2022 zu verzeichnen war. 14 Taten konnten durch den Kriminal- und Ermittlungsdienst des PK Syke aufgeklärt werden. Ebenfalls waren Anstiege der Taschendiebstähle (von 20 in 2021 auf 39 Taten in 2022), des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen (96 Taten in 2022, 2021: 37) sowie der Fahrraddiebstähle (182 Taten in 2022, 2021: 133) zu verzeichnen. Hinsichtlich der Ladendiebstahlsdelikte konnte mit 145 Taten ein vergleichbares Niveau wie 2021 (147 Taten) verzeichnet werden. Im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls war 2021 mit 29 Taten ein absoluter Tiefststand zu verzeichnen. Nach Beendigung der Pandemie-Maßnahmen sind diese nun auf 82 Taten in 2022 gestiegen, wobei es in 34 Fällen beim Versuch blieb. Dies entspricht ungefähr dem Niveau vor der Pandemie. Die in diesem Deliktsfeld traditionell geringe Aufklärungsquote lag in 2022 jedoch mit 46,34% erfreulich hoch. "Der Anstieg der Diebstahlsdelikte dürfte in weiten Teilen auch im Zuge der Rückkehr zu gewohnten Lebensabläufen außer Haus nach Lockerung der Corona-Maßnahmen und sich damit wieder bietenden Tatgelegenheiten erfolgt sein. Gleichwohl stellt bspw. ein Einbruch in die eigenen vier Wände und somit in die Privat- und Intimsphäre ein einschneidendes und belastendes Erlebnis dar. Die Bekämpfung der Eigentumskriminalität stellt daher weiterhin einen Schwerpunkt in der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung dar." so Kriminalhauptkommissar Andreas Schmidt, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes des PK Syke.

+++ Häusliche Gewalt +++ Im Jahr 2022 wurden im Zuständigkeitsbereich des PK Syke 129 Fälle Häuslicher Gewalt registriert. 85 Fälle ereigneten sich zwischen Partnern, 38 Fälle trugen sich innerhalb von Familien zu. In rund 2/3 der Fälle drückte sich Häusliche Gewalt in Körperverletzungsdelikten aus. Von den 126 Opfern Häuslicher Gewalt waren 86 weiblich und 40 männlich. Zu betonen ist dabei, dass sich zum Erfassungsjahr 2022 die Definition von Häuslicher Gewalt geändert hat bzw. diese nun weiter gefasst wird. "Häusliche Gewalt beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht." Eine Vergleichbarkeit zu Vorjahreszahlen ist somit in diesem Jahr nicht möglich. Gleichwohl bzw. auf Grund der mit diesen Taten erheblich verbundenen psychischen und physischen Belastungssituationen legt die Polizei in der Präventionsarbeit mit ihren Netzwerkpartnern (u.a. Weißer Ring, BISS, Frauenhäuser) ein besonderes Augenmerk auf die Thematik "Häusliche Gewalt". In diesem Zusammenhang beteiligt sich auch das PK Syke seit dem 01.10.2021 an dem durch den Landkreis Diepholz initiierten Projekt Täterberatung "Häusliche Gewalt".

+++ Betäubungsmittelkriminalität +++ Im Bereich der Rauschgiftdelikte / Verstöße gegen das BtmG ist eine leicht rückläufige Gesamttendenz erkennbar. So sank die Zahl aller am PK Syke geführten Ermittlungsverfahren in diesem Zusammenhang von 282 Taten in 2021 auf 243 Taten in 2022 (Rückgang um ca. 14%). Hinsichtlich des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln kam es einer Zunahme der Ermittlungsverfahren von 17 (2021) auf 25 (2022). Diesbezüglich wurden durch den Kriminal- und Ermittlungsdienst des PK Syke umfangreiche Ermittlungen geführt, die hier zu einer Aufklärungsquote von 96% geführt haben.

+++ Gewalt gegen Polizeibeamte +++ Die auch im Landesdurchschnitt festgestellte negative Entwicklung bei Gewalt- und Rohheitsdelikten delikten zum Nachteil von Polizeibeamten*innen setzt sich leider auch im Bereich des PK Syke fort. 2022 kam es zu insgesamt 31 tätlichen Angriffen bzw. Widerstandshandlungen zum Nachteil von Polizeibeamt*innen und gleichgestellten Personen. Dies bedeutet ggü. 2021 (27 Taten) einen weiteren Anstieg um ca. 15%. 2022 waren im Zuständigkeitsbereich des PK Syke 88 Beamt*innen Opfer derartiger Delikte. Dabei wurden 4 Beamt*innen in Ausübung ihres Dienstes verletzt. "Weiterhin erleben die Beamt*innen der Polizei in Syke, Bassum, Twistringen und Bruchhausen-Vilsen überwiegend ein gutes und wertschätzendes Miteinander mit den hier lebenden Menschen. Allerdings sehen sich unsere Kolleginnen und Kollegen auch hier, bezogen auf eine Minderheit der Bevölkerung, mit einer steigenden Respektlosigkeit und Aggressivität konfrontiert, die auch in Straftaten zum Nachteil der Beamt*innen mündet." so Holger Schmöe, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des PK Syke. "Unsere Kolleg*innen und Kollegen werden fortlaufend hinsichtlich der Bewältigung derartiger Einsätze geschult und fortgebildet. Zudem konnte durch den Einsatz von Bodycams die strafrechtliche Verfolgung weiter intensiviert werden." ergänzt PK-Leiter Jan Gaebel.

+++ Vermögens- und Fälschungsdelikte +++ Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist insgesamt ein leichter Rückgang zu verzeichnen von 803 Taten in 2021 auf nun 745 Taten in 2022 (-7,22%). Gleichwohl nehmen diese rund 1/4 der im Bereich des PK Syke verzeichneten Straftaten ein. In 610 Fällen handelte es sich dabei um klassische Betrugstaten.

+++ Tatmittel Internet +++ Im Zeitalter der Digitalisierung nimmt das Thema Internetkriminalität im privaten wie auch beruflichen Alltag einen weiterhin hohen Stellenwert bei den polizeilichen Ermittlungen ein. 2022 kam es zu einem weiteren Anstieg der unter Nutzung des Internets verübten Straftaten. So wurde dieses in 371 Fällen (2021: 346) zur Tatbegehung verwendet. Erfreulich ist hier die hohe Aufklärungsquote von 93,26%. Im Bereich der Internetkriminalität dürfte allerdings ein besonderes großes Dunkelfeld bestehen, da kriminelle Handlungen nicht erkannt, nicht zur Anzeige gebracht werden oder sich zahlreiche Tatorte im Ausland befinden.

+++ Entwicklung Tatverdächtige +++ Von den in 2022 im Zuständigkeitsbereich des PK Syke in Erscheinung getretenen 1.568 Tatverdächtigen hatten 1.170 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft. 398 Tatverdächtige wiesen keine deutsche Staatsbürgerschaft auf. Gegenüber 2021 sind die Veränderungen hier marginal (1.595 Tatverdächtige, 1217x deutsche TV, 378x nichtdeutsche TV).

+++ Kinder- und Jugendkriminalität +++ Von den 1.568 Tatverdächtigen in 2022 waren 1.239 älter als 21 Jahre (2021: 1.227), 113 Tatverdächtige waren heranwachsend (18-21 Jahre; in 2021: 136), 133 Tatverdächtige waren Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren (2021: 185). 83 Tatverdächtige waren strafunmündige Kinder unter 14 Jahren (2021: 47). Die Fallzahlen im Bereich der Jugendkriminalität bewegen sich mit 226 Taten nahezu auf Vorjahresniveau (2021: 224). Die Aufklärungsquote liegt bei 100%.

+++ Abschließendes +++ "Trotz der leicht angestiegenen Anzahl an Straftaten, die in Teilen eine Rückkehr in den normalen Lebensalltag nach der Pandemie abbilden, freue ich mich, dass durch intensive Einsatz- und Ermittlungstätigkeiten, aber auch umfangreiche Aktivitäten im Bereich der Prävention dieses Ergebnis, unter Würdigung aller Herausforderungen, die die letzten Jahre mit sich gebracht haben, erzielt werden konnte. Hierbei möchte ich insbesondere meinen Dank an unsere Netzwerkpartner aus Stadt, Kommunen, Feuerwehr- und Rettungsdiensten aussprechen, die mit hohem Engagement und in vielen Fällen ehrenamtlich in partnerschaftlicher Zusammenarbeit einen nicht unerheblichen Anteil zu diesem Ergebnis beigetragen haben. Hervorgehoben seien aber auch diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die neben gezeigter Wertschätzung die Polizei in ihrer täglichen Arbeit mit sachdienlichen Hinweisen und gezeigter Zivilcourage unterstützt haben. Haben Sie weiterhin ein offenes Auge und kontaktieren Sie ihre Polizei lieber einmal mehr als zu wenig. Gleichwohl können und dürfen sie sich weiterhin in ihrem gewohnten Lebensumfeld sicher fühlen." resümiert Jan Gaebel, Leiter des Polizeikommissariats Syke, abschließend.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Polizeikommissariat Syke Waldstraße 4 28857 Syke 04242/969-0 poststelle@pk-syke.polizei.niedersachsen.de POR Jan Gaebel (-121) oder KHK Andreas Schmidt (-125)

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Diepholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Gissing
Telefon: 05441 / 971-0 (Durchwahl -104)
Mobil: 0152/09480104
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