Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: Polizei warnt vor Betrügern - Seniorin übergab fast 7.000 EURO an einen Geldabholer, weil sie dachte ihrer Schwägerin zu helfen - Polizei sucht den Geldabholer und Zeugen
Wilhelmshaven (ots)
Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei vor Betrügern, die eine Notlage innerhalb der Familie vortäuschen und damit die Gutgläubigkeit älterer Bürgerinnen und Bürger ausnutzen.
"Eigentlich wollen die angerufenen Seniorinnen bzw. Senioren nur helfen und raffen dabei ihre Ersparnisse zusammen, was die Täter rigoros ausnutzen" erklärt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Der aktuelle Fall ereignete sich am Mittwochmittag, 05.06.2019, und wurde einen Tag später zur Anzeige gebracht. Eine 77-Jährige aus Wilhelmshaven kam zur Polizei, um Anzeige zu erstatten: Sie wäre wohl betrogen worden!
Die Seniorin erzählte, dass sie gegen 12.30 Uhr einen Anruf von einer Frau erhalten hätte, die sich mit dem Vornamen 'Sabine' meldete und erklärte, in Sande zu sein und gerade einen Wohnwagen über eine Auktion kaufen zu wollen. Sie fragte die 77-Jährige gezielt danach, ob sie ihr Geld leihen könnte und bat sie, nicht darüber zu sprechen.
Da die Seniorin dachte, es mit der Tochter ihrer Schwägerin zu tun zu haben, ging sie tatsächlich zu ihren Banken, um entsprechende Gelder abzuheben. Man hatte sich für den frühen Nachmittag erneut verabredet.
Gegen 14:15 Uhr rief diese 'Sabine' wieder, um nach der beschafften Summe zu fragen. Sie übergab das Telefon dann an eine andere Frau, die von einer bis 15 Uhr erforderlichen Anzahlung sprach. Die unbekannte Frau am Telefon versprach, das Geld sowie weitere 300 Euro dann von der 'Sabine' zurück überwiesen zu bekommen. Für diese Überweisung wurde die Kontonummer hinterfragt.
Vor dem Haus in der Bremer Straße würde außerdem ein Herr auf sie warten, um das Geld in einem Umschlag entgegenzunehmen.
Die 77-Jährige befolgte die telefonisch übermittelten Anweisungen und übergab einem Mann die zuvor beschafften 6.900 EURO.
Dieser Mann soll 165-170 cm groß und ca.25-30 Jahre alt gewesen sein. Er soll eine schlanke Statur und ein schmales Gesicht gehabt haben, außerdem zur Tatzeit eine Baseballkappe, eine hellblaue Jeans, eine Jeansjacke und eine dunkle Brille getragen haben. Der für 17 Uhr vereinbarte Kaffeebesuch der 'Sabine' kam natürlich nicht und das Geld war weg.
Diese Anrufe, die häufig auch mit dem Phänomen "Enkeltrick" bezeichnet werden, betreffen häufig ältere Menschen.
Die Trickbetrüger täuschen vor, ein naher Verwandter zu sein, der in einer finanziellen Notlage steckt und eine hohe Geldsumme benötigen würde. "Oftmals wird dieser finanzielle Wunsch auch noch mit einer zeitlichen Dringlichkeit versehen und die gutmütige Hilfsbereitschaft ausgenutzt" ergänzt Papenroth.
Um sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen, rät die Polizei:
Auflegen, wenn ein Gesprächspartner am Telefon Geld fordert Misstrauisch sein!
Vergewissern Sie sich, dass die Person wirklich ein Verwandter ist, zum Beispiel, indem Sie denjenigen unter einer Ihnen bekannten Nummer anrufen
Übergeben Sie niemals Geld an fremde Personen
Geben Sie im Telefonbuch nie Ihren Vornamen an. Betrüger suchen gezielt nach alten Namen, um Senioren zu ermitteln und vermitteln den Eindruck, dass man sich doch kennen würde.
"Wenn Sie den Verdacht haben, dass es sich bei einem Besucher oder einem Anrufer um einen Betrüger handelt, scheuen Sie sich nie, den Polizeinotruf 110 zu wählen und ziehen Sie im Zweifelsfall immer eine Vertrauensperson hinzu, dass Sie nicht alleine sind!" betont Papenroth.
Die Polizei bittet um Mithilfe: Wer hat an dem Mittwochnachmittag in der Bremer Straße etwas Verdächtiges beobachtet? Sind verdächtige Fahrzeuge oder Personen aufgefallen oder wurde der beschriebene Mann gesehen?
Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei unter der Rufnummer 04421/942-0 in Verbindung zu setzen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de
Rückfragen bitte an:
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