Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: Flyer mit verlockenden Angeboten und kostspieligen Folgen - Ermittlungserfolg für die Polizei Wilhelmshaven
Wilhelmshaven und Friesland (ots)
Bereits im letzten Sommer warnte die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland vor unseriösen Anbietern, die völlig überteuerte bzw. keine fachgerechten Arbeiten durchführen und sich in mehreren Fällen in Wilhelmshaven an gutgläubigen Personen bereichern wollten.
In einem Fall kam es zu einem Schaden von über 3.000 EURO, in zwei anderen Fällen blieb es bei Versuchen, jedoch geht die Polizei davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist, das Vorgehen der Täter der Polizei allerdings nicht gemeldet wurde.
Vor Beginn der Arbeiten wurden in einigen Fällen mehrere 1000,- EUR in Vorkasse verlangt. Anschließend entfernten sich die Täter, obwohl die vereinbarten Arbeiten tatsächlich gar nicht ausgeführt wurden.
In anderen Fällen wurden die Arbeiten unvollständig und unsachgemäß ausgeführt.
Auch wenn im Vorfeld eine Bezahlung auf Rechnung vereinbart war, verlangten die Täter die volle Bezahlung mit fadenscheinigen Begründungen am ersten Arbeitstag.
Hierzu wird auf die Pressemitteilung vom August 2019 verwiesen, s.
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/4344033
Auch in diesem Jahr kam es mehrfach dazu, dass über die Tageszeitungen hochwertige Flyer von angeblich lokalen Unternehmen unter Verwendung von Falschpersonalien und Scheinadressen verteilt wurden.
Es wurden insbesondere Stein-, Dach- und Wegereinigungsarbeiten angeboten, für die über einen kurzen Zeitraum hohe Rabatte in Aussicht gestellt wurden.
Die zunächst unbekannten Täter vereinbarten mit den interessierten Kunden umfangreiche, mehrtägige Arbeiten und hielten diese schriftlich fest.
Am 25.05.2020 kam es wieder dazu, dass über die Tageszeitungen ein solcher Flyer verteilt wurde.
Durch umfangreiche Ermittlungen der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Oldenburg erfolgten, konnten am 02.06.2020 mehrere mutmaßliche Täter aufgegriffen werden.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurde die Durchsuchung der von den mutmaßlichen Tätern angemieteten Ferienwohnung und des genutzten Pkw richterlich angeordnet.
Die Ermittler konnten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen. U.a. eine höhere Bargeldsumme, Auftrags- und Quittungsblöcke, Visitenkarten und Speichermedien.
Die fünf mutmaßlichen aus dem Bundesland Nordrheinwestfahlen kommenden Täter verfügten über keine Gewerbeanmeldung und verwendeten bei ihrem Vorgehen falsche Personalien und Scheinadressen.
Gegen einen weiteren aus dem Landkreis Friesland Mann richtet sich ebenfalls ein Tatverdacht wegen des versuchten Betruges.
Durch die erfolgreich geführten Ermittlungen konnte ein weiterer Betrug verhindert werden. Hierbei sollten bei einem in Jever wohnenden Ehepaar ebenfalls Arbeiten durchgeführt werden, für die sie über 10.000 EURO zahlen sollten. Diese hohe Geldsumme blieb zum Glück in den Händen der beiden, so dass kein Schaden entstand.
Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der Speichermedien dauern an.
"Oftmals handelt es sich bei den Tätern um bundesweit agierende Gruppen oder auch anderen Personen, so dass wir auch weiterhin vor diesem besonderen Vorgehen warnen" betont Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
Die Polizei rät ausdrücklich, auf Angebote mittels Postwurf- oder Flyersendungen nicht sofort zu reagieren bzw. Angebote im Internet genau zu überprüfen:
Sollten Sie dennoch ein Angebot über eine Dienstleistung erhalten, vergleichen Sie dieses bei tatsächlich ortsansässigen Firmen.
Bedenken Sie, dass die Amtsnummer, die Sie anwählen, auch auf ein Mobiltelefon oder einen anderen Anschluss weitergeleitet werden kann.
Holen Sie sich außerdem mehrere Kostenvoranschläge schriftlich ein. Jeder seriöse Unternehmer lässt seinen Kunden eine gewisse Bedenkzeit.
Lassen Sie sich außerdem immer eine Rechnung geben - sollten Sie bzgl. einer Barzahlung oder anderweitig unter Druck gesetzt werden, bleiben Sie standhaft und lassen Sie unbekannte Personen unter zweifelhafter Vorgabe nicht in ihr Haus oder in ihre Wohnung.
Informieren Sie bei vorhandenen Zweifeln immer die Polizei über den Notruf 110 und bitten Sie Nachbarn um Hilfe.
Rückfragen bitte an:
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Telefon: 04421/942-104
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