Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
POL-WHV: Verkehrsunfallstatistik 2022 des Polizeikommissariates Jever
Jever (ots)
In den vergangenen drei Tagen wurden die Unfallstatistiken für das Land Niedersachen, den Bereich der Polizeidirektion Oldenburg sowie für die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland vorgelegt. Mit dieser Pressemitteilung soll sich der Blick auf die Unfallzahlen des Zuständigkeitsbereiches des Polizeikommissariats Jever richten. Markus Wallenhorst, Leiter des Polizeikommissariats und Jörg Mondorf, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, zeigten sich vorab zufrieden mit der geleisteten Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen im vergangenen Jahr hinsichtlich der Verkehrsüberwachung, Verkehrssicherheitsarbeit sowie der Arbeit in der Verkehrsprävention. "Zufrieden sein werden wir aber nie mit den Unfallzahlen", betonten beiden, "denn jeder Unfall ist einer zu viel und gerade die Unfälle mit verletzten oder sogar getöteten Personen sind persönliche Schicksale und bedeuten schwere Belastungen für die Beteiligten und deren Angehörige". Deshalb lautet unser Appell an die Verkehrsteilnehmer zur Vorsicht und insbesondere gegenseitigen Rücksicht, so Wallenhorst. Gerade gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Kindern oder älteren Menschen sei ein noch defensiveres Verhalten geboten. Sicher sei positiv zu bewerten, dass die Unfallzahlen insgesamt nicht mehr auf das Niveau von vor Corona angestiegen seien. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzt, insbesondere im Hinblick auf die weiter steigende Anzahl von Fahrzeugzulassungen. Für die einzelnen Gemeinden bedeutet das in Zahlen: Bereich PK Jever gesamt :1114 Verkehrsunfälle (2021 = 1062) Stadt Jever : 325 Verkehrsunfälle (2021 = 310) Stadt Schortens : 385 Verkehrsunfälle (2021 = 366) Gemeinde Sande : 173 Verkehrsunfälle (2021 = 187) Gemeinde Wangerland : 226 Verkehrsunfälle (2021 = 197) Gemeinde Wangerooge : 5 Verkehrsunfälle (2021 = 2)
Unfalltote und Verletzte
Auch wenn sich die Zahl der getöteten Personen von acht Personen im Jahr 2021 auf zwei Personen im Jahr 2022 reduziert haben, sei diese Zahl immer noch zu hoch und vermeidbar, erklärt Jörg Mondorf. Bei diesen Unfällen handelt es sich um einen Sturz mit einem Pedelec (Insel Wangerooge) sowie eine getötete Beifahrerin in einem Kraftfahrzeug, welches im Wangerland/K 86 in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt war.
Die Anzahl von schwerverletzten Personen im Bereich des PK Jever hat sich von 51 im Jahr 2021 auf 42 im Jahr 2022 reduziert. Dennoch liegt die Gesamtzahl aller verletzten Personen insgesamt für Mondorf immer noch deutlich zu hoch. Hier hat es hier einen Anstieg um 29 verletzte Personen zum Vorjahr auf insgesamt 247 Personen (203 Leichtverletzte, 42 Schwerverletzte und 2 getötete Personen) gegeben. Unfälle mit Kindern Mit Blick auf die letzten 5 Jahre sinkt erfreulicherweise die Anzahl verletzter Kinder insgesamt, auch wenn in 2021 und 2022 es stagnierend zu jeweils 20 Unfällen mit verletzten Kindern (2 schwerverletzte, 18 leichtverletzte Kinder bis 14 Jahre) gekommen ist. Dabei nutzten 11 Kinder ein Fahrrad, drei waren als Fußgänger unterwegs und 5 Kinder waren Mitfahrer in einem Pkw.
Unfälle mit Seniorinnen und Senioren
Werden die 51 bei Verkehrsunfällen verletzten Seniorinnen und Senioren in den Fokus genommen, so ist auffällig, dass fast die Hälfte ein Fahrrad oder Pedelec geführt haben. 21 von ihnen nutzten einen PKW, 3 ein motorisiertes Zweirad und 4 waren als Fußgänger unterwegs. Die Anzahl der an Verkehrsunfällen beteiligten Seniorinnen und Senioren (ab 65 Jahren) ist mit 295 (2021 = 280) leicht angestiegen, hat sich aber im Vergleich der zurückliegenden acht Jahre geringfügig reduziert. Gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung und dem immer höheren Mobilitätsbedürfnis der älteren Menschen ist das zwar ein positiver Trend, es sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass 75,59 % aller an Unfällen beteiligten Seniorinnen und Senioren den Unfall zumindest mit verursacht haben. Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern/ Pedelecfahrern Angestiegen sind in den letzten vier Jahren die Verkehrsunfälle mit Radfahrern insgesamt, die häufig mit Verletzungen endeten. Von 110 Unfällen mit Fahrrädern, wurden 81 Personen verletzt, davon 67 leicht, 13 schwer und 1 Person trug tödliche Verletzungen davon. "Aus meiner Bewertung und im Vergleich zu anderen Bereichen der Polizeiinspektion ist das zu hoch, betonte Markus Wallenhorst und wiederholte sein Appell zu mehr Rücksichtnahme gegenüber der wachsenden Anzahl an Radfahrern. Das betreffe insbesondere den Abstand sowie die Geschwindigkeit, mit der an den Radfahrern vorbeigefahren werde. Gleichermaßen müssten die Radfahrer auch an ihren eigenen Schutz denken. Hierzu zähle insbesondere das verkehrssichere Fahrrad, ein Helm sowie das Beherrschen der Geschwindigkeiten, gerade bei Pedelecs, die immer noch durch andere Verkehrsteilnehmer unterschätzt werden. Insgesamt nahm die Zahl der Unfälle mit beteiligten Pedelecfahrern zwar im Vergleich zum Vorjahr von 38 auf 35 leicht ab, dennoch wurden 17 Personen leicht, 8 schwer und 1 Person tödlich verletzt. Unfällen beteiligten motorisierten Zweiräder Als positiver Trend ist zu bewerten, dass die Anzahl der an Unfällen beteiligten motorisierten Zweiräder um 21,13 % gegenüber dem Vorjahr gesunken ist (2021: 71; 2022: 56) und die Anzahl der dabei verletzte Personen um 30,10 % (2021: 53; 2022: 37). Kein Unfall endete in diesem Kontext tödlich.
Trunkenheitsfahrten/Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/Unfallfluchten Die im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever in 2022 festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss sind im Vorjahresvergleich um 2 Fahrten gesunken. Wie im letzten Jahr kam es bei 22 von festgestellten 47 Trunkenheitsfahrten jeweils zu einem Verkehrsunfall. Die Anzahl der festgestellten Fahrten unter Drogeneinfluss sind im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 32. Lediglich eine Fahrt unter Drogeneinfluss fiel durch einen Unfall auf (2021: 3). Die Anzahl der Unfallfluchten ist im Vorjahresvergleich um 2 festgestellte Fluchten gestiegen, wobei davon ca. 42 Prozent aufgeklärt werden konnten. Um die Aufklärungsquote wieder erhöhen zu können, ist die Polizei auf die Mithilfe der Bevölkerung bei diesen Straftaten angewiesen.
Wir müssen uns alle, die wir am Straßenverkehr teilnehmen, immer wieder aufs Neue bewusstmachen, dass wir nicht nur für uns, sondern auch für andere Menschen eine Verantwortung tragen. Jede Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit kann lebensbedrohliche Folgen haben. Wir können die Verkehrsprävention und Überwachungsmaßnahmen verstärken, aber die beste Unfallprävention ist es, zu hohe Geschwindigkeit, Fahrfehler, Ablenkung durch Smartphones oder Konsum beeinträchtigender Mittel schon von sich aus zu vermeiden", so Wallenhorst und Mondorf abschließend.
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