FW-EN: Hochhausbrandbekämpfung - Einsatzübung der Feuerwehr Hattingen
Hattingen (ots)
Eine ausgelöste Brandmeldeanlage im Unicorn-Tower führte am gestrigen Samstag (18.01.) zunächst zur Alarmierung der hauptamtlichen Kräfte.
Als diese auf der Anfahrt über Feuerschein und Rauchentwicklung in der siebten Etage informiert wurden, alarmierte die Kreisleitstelle zusätzlich die freiwilligen Einheiten Mitte und Nord. Ergänzt wurden die Kräfte durch den Einsatzleitwagen ELW2 des EN-Kreises.
Vor Ort wurden als Erstmaßnahme zwei Trupps unter schwerem Atemschutz in die Etage entsandt, in der die Brandmeldeanlage ausgelöst hatte. Parallel machten sich weitere Einsatzkräfte unter Atemschutz zum Einsatz bereit. Die Wasserversorgung zum Gebäude wurde aufgebaut.
Nachdem aus der betroffenen Etage die erste Lagemeldung kam, war klar, dass umgehend ein Großaufgebot an Einsatzkräften im Turm eingesetzt werden muss.
Bei einer Firmenfeier gab es eine Verpuffung. Schnell ist das Feuer auf die Einrichtungsgegenstände übergegriffen. Fünf Mitarbeitende konnte sich in einen rauchfreien Bereich retten, ihnen war jedoch der Weg zum Treppenraum abgeschnitten. Im dichten Brandrauch, dargestellt durch mehrere Nebenmaschinen wurden noch vier weitere Mitarbeitende vermisst. Deren Rettung hatte höchste Priorität.
Da für solche Einsatzlagen eine Vielzahl von Personal und Material benötigt wird und eine Zuführung von außen über die Drehleiter nicht funktioniert, wurde zwei Etagen unter der betroffenen ein Depot für Einsatzkräfte und Material eingerichtet. Da, wie es in jedem Aufzug zu lesen ist, dieser im Brandfall nicht zu benutzen ist, erfolgte die gesamte Logistik über den Treppenraum. Dies verlangte den Einsatzkräften Einiges ab da die Schutzausrüstung und das mitgeführte Material schnell 30 kg und mehr an zusätzlichem Gewicht bedeutet.
Aus der Depotetage wurden die Trupps nach und nach in den Brandbereich nachgefordert, um dort die vermissten Personen zu suchen und zu retten. Außen wurde die Drehleiter in Stellung gebracht. Über diese erfolgte die Rettung der fünf Mitarbeiter aus dem gesicherten Raum.
Der gesamte Funkverkehr sowie die Lage vor Ort wurden im Einsatzleitwagen dokumentiert. Hier waren Kräfte der Sondereinsatzgruppe "Information & Kommunikation" der Feuerwehr Witten sowie des Löschzuges Oberbredenscheid im Einsatz. Insbesondere zur Unterstützung der Einsatzleitung ist diese mobile Einsatzzentrale ein wichtiges Führungsmittel.
Als die Lage im Gebäude gerade geordnet schien, meldete ein Trupp unter Atemschutz einen Notfall. Dies zum Glück auch als vorgeplantes Szenario. Sofort wurde ein für solche Fälle bereitstehender Sicherheitstrupp zur Rettung der in Not befindlichen Einsatzkräfte eingesetzt. Diesem gelang es, den verunfallten Feuerwehrmann schnell und sicher aus dem Gefahrenbereich zu retten.
Danach wurde die Übung beendet. Es folgten umfangreiche Aufräumarbeiten, da Material und Fahrzeuge umgehend wieder einsatzbereit gemacht werden mussten.
Insbesondere hohe Gebäude und Hochhäuser bringen einige zusätzliche Besonderheiten für Einsatzkräfte mit sich. Für solche Fälle hat die Feuerwehr Hattingen ein Konzept zur Hochhausbrandbekämpfung erstellt. Die Umsetzbarkeit dieses Konzeptes sollte bei der Einsatzübung erprobt werden. Neben der Konzeptentwicklung stand im Vorfeld eine umfangreiche Ausarbeit der Übung an.
In der Nachbesprechung zeigte sich Tomas Stanke, Leiter der Feuerwehr Hattingen mit dem Ergebnis zufrieden. Das Übungsziel wurde erreicht und das Konzept auf Durchführbarkeit getestet. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse werden im Rahmen weiterer Übungen umgesetzt. Daher diente diese Übungslage als eine "Türöffner", so Stanke. Ziel soll es sein, in einem Jahr eine weitere Großübung durchzuführen.
Sein abschließender Dank galt allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften die sowohl bei der Übungsvorbereitung als auch der Durchführung mitgewirkt haben.
Während der Dauer der Übung wurde die Wache am Wildhagen durch Kräfte des Löschzuges Niederwenigern besetzt, um auch den Grundschutz im Stadtgebiet weiter aufrecht zu halten.
An der Einsatzübung vor Ort waren rd. 65 Einsatzkräfte beteiligt. Weitere 15 kamen zur Sicherstellung des Grundschutzes hinzu.
Das beigefügte Bildmaterial darf unter Nennung Simon Schaub/Jens Herkströter Feuerwehr Hattingen verwendet werden.
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