BKA: Electronic Commerce - Bundeskriminalamt publiziert Ergebnisse einer Studie
Wiesbaden (ots)
Electronic Commerce (E - Commerce), der Handel mit Waren und Dienstleistungen über das Internet, ist aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Werbung und Marketing haben das Internt entdeckt und propagieren seine Nutzung. Trendaussagen signalisieren eine deutlich ansteigende Tendenz von Geschäftsabwicklungen. Die Ausweitung des E - Commerce hat aus polizeilicher Sicht auch zur Folge, dass sich die Zahl der Tatgelegenheiten und -anreize für potentielle Täter erhöht und somit die Anzahl der Geschädigten steigt. Die Strategische Kriminalitätsanalyse (SKA) im Bundeskriminalamt (BKA) hat die Auswirkungen der Entwicklung auf die Kriminalitätslage und speziell auf die polizeiliche Tätigkeit untersucht. Experten aus allen für den E - Commerce relevanten Bereichen - beispielsweise Internet - Provider, Kreditistitute, im Internet vertretene Unternehmen und IT - Dienststellen der Polizei wurden befragt. Die Studie mit dem Titel «Elektronic Commerce. Markt der Zukunft auch für Kriminelle?» führt kriminalitätsbegünstigende Faktoren auf, stellt konkrete Bezüge zu Kriminalitätsformen her, erläutert Rechtsprobleme und spricht Empfehlungen aus. Ein begünstigender Faktor ist in der kriminellen Nutzung von Software - Tools zum Ausnutzen von Lücken im System zu sehen. Hierzu gehören sogenannte Hacker- oder Cracker - Tools, die zum Teil frei verkäuflich oder über das Internet zugänglich sind. In Verbindung mit den Abläufen des E - Commerce werden Tatgelegenheiten geschaffen, um z.B. durch «elektronisches Einbrechen» in die Datenbank eines Servers auf Käufer- und Kundendaten zuzugreifen. Auch wenn der Zugriff tatsächlich nicht gelingt, so kann der Server blockiert bzw. zum Absturz gebracht werden. Aufgrund der Eigenheiten des E - Commerce als Internet-basiertem Anwendungsbereich sind viele der kriminalitätsfördernden Umstände nicht nur typisch für den E - Commerce, sondern für das Internet insgesamt. Die Rechtssituation ist gekennzeichnet durch das Spannungsverhältnis zwischen weltweiter, weitgehend unkontrollierter Datenübertragung und unterschiedlicher bzw. teilweise fehlender nationaler Gesetzgebung sowie langwierigen Rechthilfeabläufen. Reglementierungen gestalten sich schwierig, da es zum einen um die Inanspruchnahme von Pivaten und zum anderen um die Beachtung datenschutzrechtlicher Belange geht. Lösungsansätze der Studie beinhalten u.a. folgenden Handlungsbedarf: Problembewußtsein für Sicherheitsdefizite schaffen, Sicherheitsvorkehrungen verbessern durch Verwendung aktueller Sicherheitstechnologien, Verbreitung von Hacker - Tools einschränken, Anonymität bei der Teilnahme am E - Commerce reduzieren, Zulassungskriterien für Provider entwickeln. Empfehlungen für Sicherheitsmaßnahmen werden aktuell von der vom Bundesministerium des Innern eingerichteten Task-Force «Sicheres Internet», unter wesentlicher Beteiligung des Bundeskriminalamtes, erarbeitet. Die Studie ist in der Reihe «BKA-Forschung» erschienen und beim BKA erhältlich.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
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