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BKA: Bundeslagebild Menschenhandel 2007 Bundeskriminalamt veröffentlicht aktuelle Zahlen für Deutschland

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2007 wurden in Deutschland 454
Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen 
Ausbeutung abgeschlossen. Dies bedeutet einen Anstieg um 29% 
gegenüber dem Vorjahr (2006: 353). Die Anzahl der registrierten Opfer
war mit 689 um 11% niedriger als im Jahr 2006 (775).
Entsprechend der Entwicklung in den vergangenen Jahren stammte 
auch 2007 der Großteil der Opfer mit 89% (614 von 689) aus dem 
europäischen Raum. Bei den ausländischen Opfern wurde eine auffällige
Steigerung bei bulgarischen, ungarischen und nigerianischen 
Staatsangehörigen festgestellt.
Die Zahl der wegen Verdachts des Menschenhandels registrierten 
Tatverdächtigen stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr ebenfalls an. Mit 
714 Tatverdächtigen wurden 8% mehr als 2006 festgestellt.
Bei den Tatverdächtigen dominierten 2007 mit einem Anteil von 48% 
weiterhin deutsche Staatsangehörige (344 von 714 Tatverdächtigen). 
Den größten Anteil bei den ausländischen Tatverdächtigen bildeten 
türkische und bulgarische Staatsangehörige.
BKA-Präsident Jörg Ziercke zu den Lageentwicklungen:
"Menschenhandel ist ein Kriminalitätsphänomen, bei dem sich die Täter
in menschenverachtender Weise bereichern. Gezielt nutzen sie die 
Hoffnungslosigkeit ihrer Opfer - meist junger mittelloser Frauen 
ausländischer Herkunft - aus, indem sie die Frauen über die 
Prostitution bzw. die Umstände der Prostitutionsausübung täuschen. 
Durch physische und psychische Gewalt werden die Opfer gefügig 
gemacht. Die Bekämpfung von Menschenhandel ist daher ein 
priorisierter Bereich im BKA."
Gegen Angehörige einer deutsch-nigerianischen Tätergruppierung hat
das BKA im Jahr 2007 auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Frankfurt am
Main ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des schweren 
Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung geführt (siehe 
Pressemitteilung des BKA vom 17.12.2007). Der Prozess gegen die 
Beschuldigten vor dem Landgericht Frankfurt beginnt im August dieses 
Jahres.
Zum Menschenhandel zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft, der
erst seit 2005 Straftatbestand ist, ist eine abschließende Bewertung 
in Anbetracht der wenigen in der Polizeilichen Kriminalstatistik 
(PKS) erfassten Fälle nur bedingt möglich. Im Jahr 2007 wurden 
insgesamt 92 Fälle registriert (2006: 78). Dies entspricht einer 
Steigerung der Fallzahlen um 18%.
Nach wie vor ist die (illegale) Arbeitsaufnahme in Deutschland ein 
wesentlicher Antrieb für die Migration. Es zeigt sich, dass die 
Delikte schwerpunktmäßig im Gaststättengewerbe und privaten 
Haushalten zum Nachteil von Ausländern verübt werden, die sich 
illegal in der Bundesrepublik aufhalten.
Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Homepage des BKA unter 
www.bka.de unter Berichte und Statistiken / Kriminalitätslage.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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