BKA: Wirtschaftskriminalität und Globalisierung - die Polizei vor neuen Herausforderungen
Herbsttagung des BKA
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Wiesbaden (ots)
Beginn: Mittwoch, 12. November, 14:30 Uhr - Pressekonferenz zum Ende der Tagung am Freitag, 14. November, 12:30 Uhr
Die aktuelle Finanzkrise verdeutlicht, dass im Rahmen der ökonomischen Globalisierung die Komplexität der Kapitalmärkte und Unternehmenskonstrukte ein bedenkliches Maß angenommen hat. Informationsdichte und technische Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit sind rapide gestiegen. Gleichzeitig bringen Banken und Unternehmen unter dem wachsenden Gewinndruck immer neue Finanzprodukte bzw. Produktinnovationen auf den Markt. Dies wiederum nutzen Kriminelle für ihre illegalen Aktivitäten. Die Strafverfolgungsbehörden werden mit der Herausforderung konfrontiert, strafrechtlich relevantes Verhalten zu lokalisieren und nachzuweisen. Die Polizei sieht sich mit wechselnden Modi operandi und steigender Komplexität von Finanzmarktdelikten, zunehmend risiko-bereiten Straftätern, die die Möglichkeiten virtueller Anonymität gezielt nutzen, und nicht zuletzt mit einem ständig steigenden Volumen an Datenmengen konfrontiert.
Im Rahmen der diesjährigen Herbsttagung des BKA stehen die Auswirkungen globaler Einflüsse auf gesamtwirtschaftliche Prozesse und die damit einhergehenden Kriminalitätsphänomene im Mittelpunkt. Nationale und internationale Entwicklungen und Ansätze zur Bekämpfung von Finanzmarktdelikten und anderen bedeutenden Phänomenen der Wirtschaftskriminalität werden in interdisziplinärer Betrachtungsweise vorgestellt. Insgesamt sollen Möglichkeiten aber auch Grenzen von Prävention und Strafverfolgung aufgezeigt werden. Dabei soll auch die Rolle rechtlicher Steuerungsmechanismen und ethischer Handlungsmaximen innerhalb der Wirtschaft betrachtet und so die Wertediskussion in diesem Bereich weitergeführt werden.
Nach der Eröffnung der Tagung durch BKA-Präsident Jörg Ziercke hält Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Dr. August Hanning, seine Eröffnungsansprache. Um 15:30 Uhr spricht Prof. Dr. Christian Schröder zum Thema "Die Komplexität internationaler Finanzmärkte - Einfallstor für Kriminalität". Zum Abschluss des Eröffnungstages gibt Michael C. Mines einen Überblick über die Aktivitäten des FBI im Zusammenhang mit der so genannten Subprimekrise, die als Auslöser der gegenwärtigen weltweiten Finanzkrise gilt.
BKA-Präsident Jörg Ziercke informiert zu Beginn des zweiten Veranstaltungstages über die aktuellen Entwicklungen der Wirtschaftskriminalität in Deutschland. Es folgen Vorträge von Wirtschaftsexperten zu Konkurrenzausspähung und der Wirksamkeit betriebsinterner Maßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. Darüber hinaus zeigen Fachleute von nationalen und internationalen Wirtschaftsaufsichts- und Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeiten und Grenzen bei der Überwachung von Kapitalmärkten sowie der Strafverfolgung auf. Der Anti-Mafia-Staatsanwalt Dr. Pietro Grasso beschreibt "den italienischen Weg" bei der Bekämpfung mafioser Strukturen im Bereich Wirtschaftskriminalität am Beispiel der Umweltkriminalität.
Der dritte Tag widmet sich dem Spannungsverhältnis zwischen wirtschaftlicher Freiheit, Werten und Integrität sowie dem Strafverfolgungsanspruch des Staates. Um 09:00 Uhr spricht Prof. Dr. Hans-Herbert von Arnim zu diesem Thema. Ab 10:30 Uhr diskutieren Experten im Rahmen einer Podiumsdiskussion und tauschen dabei die verschiedenen Positionen aus.
Am Freitag, 14. November, findet im Anschluss an die Tagung um 12:30 Uhr eine Pressekonferenz mit BKA-Präsident Jörg Ziercke statt.
Akkreditierungen nimmt die BKA-Pressestelle bis Dienstag, 11. November, 15:00 Uhr, unter der E-Mail-Adresse pressestelle@bka.bund.de oder per Fax unter (0611) 55-12323 entgegen. Bitte geben Sie dabei neben dem Vor- und Zunamen auch das Geburtsdatum an. Zum Betreten des BKA benötigen Sie einen gültigen Personalausweis
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