BKA: Die Staatsanwaltschaft Hannover und das Bundeskriminalamt teilen mit: Erfolgreicher Zugriff auf türkische Rauschgifthändler in Deutschland und den Niederlanden
Wiesbaden (ots)
Heute wurde im Rahmen einer gemeinsamen Aktion der Staatsanwaltschaften Hannover und Den Haag/NL sowie des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Kriminalpolizei Haaglanden/NL eine international tätige Organisation türkischer Rauschgifthändler zerschlagen. Damit wurden die seit über einem Jahr laufenden Ermittlungen einer eigens gegründeten internationalen Gemeinsamen Ermittlungsgruppe ("Joint Investigation Team") zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Der heutige Einsatz richtete sich gegen die in Deutschland und den Niederlanden ansässigen Organisatoren und Hinterleute. Mehr als 200 Beamte des Bundeskriminalamtes und der Länderpolizeien durchsuchten 23 Objekte in den Bundesländern Bremen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Hessen und vollstreckten 14 Haftbefehle. Zeitgleich durchsuchten über 50 niederländische Einsatzkräfte 8 Objekte und nahmen 8 Personen fest. Insgesamt stellten die niederländischen und deutschen Ermittler über 50 Kilogramm Heroin sowie fast 16 Kilogramm Streckmittel sicher und beschlagnahmten Bargeld in Höhe von 29.000 Euro. Darüber hinaus wurden zwei funktionstüchtige Schusswaffen sichergestellt.
Das BKA ermittelt seit Anfang 2008 unter Sachleitung der "Zentralstelle für Betäubungsmittelstrafsachen" der Staatsanwaltschaft Hannover gegen mehrere türkische Straftätergruppierungen in Norddeutschland. Diese stehen im Verdacht, für den deutschen Markt bestimmtes Heroin in großen Mengen aus dem Raum Den Haag/NL nach Deutschland zu schmuggeln. Bereits im Vorfeld der heutigen Aktion war es dem Bundeskriminalamt mit Unterstützung des Zolls, der Bundespolizei und der Länderdienststellen aus Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen gelungen, mehrere Herointransporte aus Den Haag/NL abzufangen. Bislang wurden 7 Kuriere und ein Abnehmer festgenommen und 12,8 Kilogramm Heroin beschlagnahmt.
Die zwischen Deutschland und den Niederlanden erstmalig praktizierte Zusammenarbeit im Rahmen einer Gemeinsamen Ermittlungsgruppe ("Joint Investigation Team") ermöglicht den Strafverfolgungsbehörden der beteiligten Staaten ein wesentlich effizienteres Agieren auf einem erheblich abgekürzten Rechtshilfeweg. Die Einrichtung eines "Joint Investigation Teams" könnte im EU-Raum zum Zukunftsmodell für die Kooperation der Justiz- und Polizeibehörden werden, um international operierende Tätergruppierungen effizient zu bekämpfen.
Weitergehende Auskünfte können aufgrund laufender Ermittlungen derzeit nicht erteilt werden.
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