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BKA: INTERPOL und Bundeskriminalamt teilen mit: Internationale Operation im Kampf gegen den Handel mit gefälschten und illegalen Arzneimitteln im Internet

Wiesbaden (ots)

Wegen der stetig steigenden Zahl von Websites im
Internet, über die gefährliche und illegale Arzneimittel geliefert 
werden, haben INTERPOL (The International Criminal Police 
Organization), die World Health Organisation (WHO) und die 
International Medical Products Anti-Counterfeiting Taskforce (IMPACT)
diese Woche (16.-20.11.09) die Operation Pangea II in 26 Ländern 
gestartet.
Nationale Arzneimittelüberwachungsbehörden, Polizei und Zoll haben
an dieser weltweiten Aktion intensiv zusammengearbeitet.
Die Operation konzentrierte sich auf die drei Hauptbestandteile von 
illegalen Websites: den Internetdienstanbieter (ISP), die 
Zahlungssysteme und den Zustelldienst.
Im Rahmen der Operation wurden 995 Postsendungen/-pakete 
beschlagnahmt und 72 Websites vom Netz genommen bzw. abgeschaltet.
Ziel dieser weltweiten Aktion ist es, die Öffentlichkeit 
dahingehend zu sensibilisieren, dass der Kauf von Medikamenten, die 
von unkontrollierten Websites stammen, das Risiko beträchtlich 
erhöht, gefälschte, minderwertige oder gefährliche Produkte zu 
erhalten.
In Deutschland wird im Rahmen der Operation PANGEA in sechs Fällen
in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und 
Sachsen wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt. Im 
Fokus von Staatsanwaltschaften und Polizei stehen dabei die Betreiber
verdächtiger Internetseiten, auf denen illegal Arzneimittel angeboten
wurden.
Die Kunden dieser illegalen Internetseiten erhielten auf Bestellung 
sowohl nicht zugelassene als auch gefälschte verschreibungspflichtige
Arzneimittel.
Die Medikamente enthielten zum Teil andere Wirkstoffe oder 
Wirkstoffstärken als auf der Verpackung angegeben. Teilweise hatten 
sie keine Produktbeschreibung (Beipackzettel oder Verpackung) in 
deutscher Sprache. Die Medikamente werden von Gutachtern deshalb als 
gesundheitlich bedenklich eingestuft.
Die in Deutschland geführten Ermittlungsverfahren werden durch das 
Bundeskriminalamt koordiniert. Umfangreiches Beweismaterial wurde 
beschlagnahmt, darunter angebliche Nahrungsergänzungsmittel aus dem 
Lifestyle- und Bodybuildingbereich, nicht zugelassene bzw. gefälschte
Potenzmittel, anabole Steroide und Wachstumshormone.
Zeitgleich führt der Zoll gezielte intensive Kontrollen durch, um 
illegale Arzneimittel aufzuspüren, die auf dem Postweg von außerhalb 
der EU nach Deutschland geliefert wurden.
Der Handel mit Arzneimitteln unterliegt in Deutschland den 
Regelungen des Arzneimittelgesetzes (AMG). Apotheken- und 
verschreibungspflichtige Arzneimittel dürfen nur in Apotheken an die 
Endverbraucher abgegeben werden.
Der Handel mit Medikamenten im Internet ist ausschließlich 
öffentlichen Apotheken mit einer Erlaubnis zum Versandhandel 
vorbehalten.
Darüber hinaus bieten jedoch auch zahlreiche nicht zugelassene 
Händler illegal Arzneimittel über das Internet an.
Neben sogenannten Lifestyle-Medikamenten (wie z. B. Produkte zur 
Gewichtsreduktion, Potenz- und Haarwuchsförderung) werden auch 
Dopingsubstanzen und lebenswichtige Arzneimittel (z. B. Krebs-/HIV- 
und Herzmedikamente) illegal im Internet angeboten.
BKA-Präsident Ziercke: "Die Gesundheit ist eines der höchsten 
Güter und ihr Schutz erfordert unsere volle Aufmerksamkeit. Durch 
gefälschte und verfälschte Arzneimittel, die zum Teil ohne 
Wirkstoffe, mit falschen Wirkstoffen oder Wirkstoffmengen sowie 
gefälschten Packungen bzw. Beipackzetteln auch über das Internet 
vertrieben werden, gehen sehr hohe gesundheitliche Risiken für den 
Verbraucher aus. Die Medikamentenfälscher handeln aus finanziellem 
Eigennutz und setzen die Verbraucher dabei schamlos und bewusst 
erheblichen gesundheitlichen Risiken aus. Ich appelliere daher, 
dubiose Internetangebote zu meiden und Arzneimittel - auch im 
Internet - nur über die zugelassenen Apotheken zu beziehen."
Aufgrund der laufenden Ermittlungen können zum jetzigen Zeitpunkt 
keine weiteren Auskünfte erteilt werden.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der BKA-Homepage, 
Rubrik: Fragen und Antworten, "Arzneimittelkriminalität".

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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