BKA: Bundeskriminalamt nimmt Hinweisgeber auf angeblich geplante Anschläge in Deutschland fest - sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt
Wiesbaden (ots)
Zur Klärung eines möglichen Gefährdungssachverhaltes waren Beamte des Bundeskriminalamtes mit Unterstützung der Kräfte der Landespolizei Nordrhein-Westfalen in den vergangenen beiden Tagen in Krefeld und Dortmund im Einsatz. Der Sachverhalt hatte seinen Ausgangspunkt bereits im Februar 2011, als ein anonymer Hinweisgeber per E-Mail Kontakt zur Deutschen Botschaft in Islamabad/Pakistan mit der Absicht aufnahm, Informationen zu zwei angeblich durch eine Gruppe geplanten, zeitlich gestaffelten Anschlägen in Deutschland zu liefern.
Unter anderem angesichts des Umstandes, dass der Hinweisgeber verdeckt über eine internationale E-Mail-Adresse kommunizierte, über umfangreiche Kenntnisse beim Bau von so genannten unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) zu verfügen schien und seine maßgebliche Einbindung bei der Beschaffung und beim Bau der angeblichen Sprengvorrichtungen andeutete, übernahm das BKA die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens.
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Ermittlungen gab es zahlreiche Anhaltspunkte dafür, dass die geschilderten Anschlagsszenarien durch den Hinweisgeber konstruiert und möglicherweise der Ausgangspunkt für den Beginn eines Erpressungsversuchs sein könnten; zumal eine linguistische Analyse der vom Tatverdächtigen formulierten E-Mails mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen Zusammenhang zu einem weiteren bislang ungelösten versuchten Erpressungsfall zum Nachteil eines Wirtschaftsunternehmens aus dem Jahr 2010 sprach.
Am 29.03.2011 wurde der bis dahin anonyme Hinweisgeber, ein bislang kriminalpolizeilich nicht in Erscheinung getretener 25-jähriger Deutscher, im Rahmen der Ermittlungen in einem Kölner Hotel von Beamten des BKA vorläufig festgenommen. Anlässlich des Kontaktes, der der Festnahme unmittelbar vorausgegangen war, hatte der Hinweisgeber auch von einem angeblich geplanten Anschlag im Bereich des Dortmunder Westfalenstadions gesprochen.
In seiner ersten Vernehmung räumte der Tatverdächtige dann ein, der Hinweisgeber zu sein und die geplanten Anschlagsszenarien in Deutschland erfunden zu haben. Gleichzeitig sagte er jedoch aus, im Bereich des Dortmunder Westfalenstadions drei Sprengsätze abgelegt zu haben und auch in seiner Wohnung drei Sprengsätze zu lagern; wobei das Tatmotiv bislang offen ist.
Bei der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen wurden neben einem Laptop, externen Speichermedien, schriftlichen Unterlagen und umfangreichen Chemikalien drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt. Diese wurden unschädlich gemacht. Der mögliche Zusammenhang auf eine versuchte Erpressung zum Nachteil eines Wirtschaftsunternehmens im Jahr 2010 hat sich im Rahmen der Durchsuchung bestätigt. Bei der Absuche des Nahbereichs des "Signal Iduna Park" wurden drei sprengstoffverdächtige Gegenstände aufgefunden und unschädlich gemacht bzw. gesichert.
Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Frage einer möglichen Funktionsfähigkeit der sprengstoffverdächtigen Gegenstände sowie der möglichen Verwendbarkeit der aufgefundenen Chemikalien dauern an. Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen.
Über die Pressemeldung hinausgehende Auskünfte können derzeit nicht gegeben werden. Die Ermittlungen dauern an.
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