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BKA: Bankraubserie aufgeklärt - Hintermänner von Estland an Deutschland ausgeliefert

Wiesbaden (ots)

Ende des Jahres 2000 begann in mehreren
deutschen Städten eine Serie von Banküberfällen, bei denen
jeweils ein unmaskierter Einzeltäter Bankangestellte mit einer
Schusswaffe bedrohte und zur Herausgabe von Geld zwang. Obwohl
immer wieder andere Täter agierten, ließen die Begehungsweisen
der Überfälle Tatzusammenhänge vermuten. Die Ermittlungen
brachten die Polizeien in Nürnberg, Frankfurt/M., Duisburg,
Stuttgart und München auf die Spur einer estnischen Tätergruppe,
die in Estland junge Männer anwarb, um in Deutschland
Banküberfälle zu begehen. Hier wurden die Täter mit Waffen und
Kleidung sowie Informationen zu den Banken ausgestattet.
   Auf diese Art wurden in Deutschland insgesamt 82
Banküberfälle registriert. 67 dieser Taten wurden im Jahr 2001
begangen, 14 im Jahr 2000. Ein Überfall fand bereits im Jahr
1999 statt.
   Die Serie der Banküberfälle erstreckte sich auf 22 Städte in
acht Bundesländern. Die Beute betrug insgesamt 1,4 Mio. DM.
   Auch in Österreich (Wien) werden den estnischen Tätern fünf
Überfälle zur Last gelegt.
   Durch intensive Zusammenarbeit der beteiligten deutschen
Dienststellen - das Bundeskriminalamt gewährleistete hierbei die
Informationsaufbereitung und den Informationsaustausch - konnten
bis Anfang August 2001 insgesamt 44 Straftäter bzw.
Tatverdächtigte der verschiedenen Hierarchiestufen ermittelt und
34 davon festgenommen werden. Von den 82 Banküberfällen in
Deutschland wurden 48 geklärt.
   Zwischen Ende Mai und Anfang August 2001 erfolgten in
Estland insgesamt vier Festnahmen. Zwei der Festgenommenen waren
Auftraggeber, einer Mittelsmann und einer Täter.
   Mit der Festnahme des zweiten Auftraggebers Mitte Juni ist
augenscheinlich die Serie abgebrochen: Seit dem 17.06.2001 kam
es zu keinem weiteren Bankraub dieser Serie.
   Am 16.08.2001 wurden die beiden estnischen Auftraggeber auf
Ersuchen der Staatsanwaltschaft Duisburg nach Deutschland
ausgeliefert. Auslieferungsersuchen zu den weiteren in Estland
Festgenommenen sind in Vorbereitung bzw. wurden bereits
übermittelt.
   Die Auslieferungen stellen eine Besonderheit dar, da es sich
um estnische Staatsangehörige handelt, die aus ihrem Heimatland
an Deutschland ausgeliefert wurden. Dies ist nach estnischem
Recht möglich und unterliegt der Einzelfallprüfung.
   Auch die schwedische Polizei war erfolgreich: Am 23.08.2001
konnte einer der Täter bei der Ausreise nach Estland
festgenommen werden. Da der Mann seiner Auslieferung nach
Deutschland zugestimmt hat, steht seiner Überstellung nach
Frankfurt a.M. nichts entgegen.
   Die Erfolge bei der Fahndung und den Ermittlungen in Estland
sind auch ein Ergebnis der sehr guten Zusammenarbeit mit der
estnischen Polizei. Die Verbindung zu den estnischen Behörden
wurde durch den Einsatz der Verbindungsbeamten des
Bundeskriminalamtes in Riga/Lettland und Wilna/Litauen so
optimal gestaltet, dass alle erforderlichen Informationen binnen
kürzester Zeit übermittelt werden konnten.
Anmerkung:  
   Zu den Ermittlungen in dieser Sache wird auf die
Presseveröffentlichungen der Polizeidienststellen in
- Duisburg 
- Frankfurt a.M. (Pressemitteilung Nr. 0657/2001) 
- München 
- Nürnberg  und 
- Stuttgart 
vom 08.06.2001 verwiesen.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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