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Bundeskriminalamt

BKA: Polizeibeamte aus 17 Nationen zur Ausbildung beim Bundeskriminalamt

Wiesbaden (ots)

- Bundeskriminalamt unterstützt Polizeien weltweit durch
Sach- und Ausbildungshilfe
- Stipendiatenprogramm seit 20 Jahren erfolgreich 
- Begrüßung mit Fototermin für Pressevertreter
Am Mittwoch, 27.02.2002, werden um 14.00 Uhr im
Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden 19 Polizeibeamte aus 17
Ländern begrüßt. Die internationalen Gäste absolvieren derzeit
in Deutschland eine sechsmonatige Stipendiatenausbildung, in der
sie mit den Strukturen und Aufgaben der deutschen Polizei
vertraut gemacht werden.
   Die Stipendiaten sind überwiegend in herausgehobenen
Funktionen für die Bekämpfung der organisierten oder der
Rauschgiftkriminalität zuständig. Nach ihrer Ausbildung in
Deutschland wirken sie in ihrem Heimatland als Multiplikatoren
und sind wichtige Ansprechpartner des BKA. Dadurch wird die
Zusammenarbeit nachhaltig verbessert.
Seit 1982 führt das Bundeskriminalamt jährlich einen
Stipendiatenlehrgang durch und hat dabei insgesamt 238
ausländische Polizeibeamte aus 59 verschiedenen Ländern
fortgebildet. Schwerpunkte der Schulungsmaßnahmen werden bei der
Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität sowie der organisierten
Kriminalität gesetzt. Die Einladungen richten sich gezielt an
Länder, mit denen aus deutscher Sicht besonderer
Zusammenarbeitsbedarf besteht. Die Teilnehmer des diesjährigen
Lehrgangs kommen aus Albanien, Argentinien, Bosnien-Herzegowina,
Bulgarien, Chile, China, Ecuador, Kasachstan, Kroatien,
Mazedonien, Peru, Rumänien, der Slowakischen Republik,
Tadschikistan, Tansania, der Ukraine und Venezuela.
Die Ausbildung beginnt mit einer Sprach-Intensivschulung als
Grundlage für den darauf folgenden Speziallehrgang zur
Kriminalitätsbekämpfung und für themenbezogene fachliche
Exkursionen. Dem Speziallehrgang schließt sich ein mehrwöchiges
Fachpraktikum im Bundeskriminalamt an. Dabei werden Aufgaben und
Arbeitsweisen des BKA vermittelt sowie Kontakte auf Arbeitsebene
aufgebaut.
   Wichtige persönliche Verbindungen entstehen auch durch die
Betreuung der Gäste in ihrer Freizeit durch BKA-Bedienstete.
Um den ausländischen Gästen die Besonderheiten eines
föderalistischen Staatsaufbaus sowie ein Verständnis für
Organisation und Arbeitsweisen der Länderpolizeien näher zu
bringen, ist ein sechswöchiges Praktikum bei einer
Polizeibehörde eines Bundeslandes fester Bestandteil der
Ausbildungsmaßnahmen. Informationen über spezifische
Kriminalitätslagen sowie Bekämpfungsstrategien werden bei
Besuchen verschiedener Polizeidienststellen «vor Ort»
vermittelt.
Etwa drei Jahre nach ihrem Lehrgang werden die ehemaligen
Stipendiaten, die besonders eng mit dem Bundeskriminalamt
zusammengearbeitet haben, im Rahmen einer dreiwöchigen
Nachbetreuungsmaßnahme nochmals in das BKA eingeladen.
   Eine Effizienzüberprüfung der Ausbildung im vergangenen Jahr
ergab, dass rund 80 % der ehemaligen Stipendiaten durch ihre
Sprachkenntnisse und das Verständnis für die Ermittlungsarbeit
der deutschen Polizei wertvolle Ansprechpartner für das BKA
geworden sind.
Dies belegen auch zwei Ereignisse aus dem Jahr 2001: 
   - Bei der Auslieferung eines deutschen Staatsangehörigen aus
Kolumbien leistete ein ehemaliger Stipendiat umfangreiche
Unterstützung als Dolmetscher und betreute die deutschen
Kollegen auch am Wochenende, obwohl er zu dieser Zeit durch ein
Gipsbein behindert war.vor Ort in vorbildlicher Weise.
   - Im Dezember 2001 konnte trotz fehlenden
Auslieferungsabkommens mit Indonesien die Abschiebung eines
gesuchten Rauschgift-Händlers unbürokratisch geregelt werden, da
der nationale Polizeichef und der Leiter der Kriminalpolizei
Indonesiens Anfang der 80er Jahre als Stipendiaten im BKA waren
und der gute Kontakt seitdem Bestand hatte.
Der strategische Ansatz der Stipendiatenausbildung geht auf
das Aktionsprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung des
Drogen- und Rauschgiftmissbrauches aus dem Jahre 1980 zurück.
Dies beruht auf der Erkenntnis, dass Strukturen und
Arbeitsweisen internationaler krimineller Organisationen häufig
verborgen bleiben, wenn die polizeilichen Maßnahmen erst in
Deutschland ansetzen. Die daraus entstandene
«Vorverlagerungsstrategie», also das Vorgehen gegen bestimmte
Kriminalitäts-Erscheinungsformen bereits im Entstehungsland,
beinhaltet auch
   - das Erkennen von Strukturen und Arbeitsweisen krimineller
Organisationen in den Herkunftsländern
- das Zerschlagen von Organisationen und deren Logistik
   - die Sicherstellung von Rauschgift schon in den Herkunfts-
oder Transitländern
   - die Unterstützung von Polizeien anderer Länder durch
Sachmittel, die im Rahmen der Ausstattungshilfe zur Verfügung
gestellt werden, sowie
   - die Entsendung von inzwischen 56 BKA-Verbindungsbeamten in
40 Staaten.
Interessierte Pressevertreter haben die Möglichkeit, an der
Begrüßung der diesjährigen Stipendiaten durch die Leitung des
Bundeskriminalamtes teilzunehmen. Dabei können Film- und
Fotoaufnahmen gemacht werden.
Zur Teilnahme bitten wir Sie, sich am
Mittwoch, 27.02.2002,
um 13.45 Uhr,
beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden, Thaerstr. 11, einzufinden.
   Sollten Sie teilnehmen wollen, bitten wir um schriftliche
Akkreditierung
bis zum Montag, 25.02.2002,
10.00 Uhr,
   bei der Pressestelle des Bundeskriminalamtes. Bitte teilen
Sie uns Ihren
Namen, 
Vornamen sowie 
Geburtsdatum und -ort 
per Fax unter der Nummer 0611 / 5 51 23 23 mit.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle
Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

Original-Content von: Bundeskriminalamt, übermittelt durch news aktuell

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