BKA: Nach Hinweis des BKA: Spanische Polizei nimmt kolumbianischen Drogenschmuggler fest
Wiesbaden (ots)
Auf Grund eines gezielten Hinweises des Bundeskriminalamtes nahm die spanische Polizei am 04.08.2002 einen 34-jährigen Kolumbianer fest, als er vom Flughafen Madrid nach Bogotá ausreisen wollte. Der Mann war mit einem Haftbefehl des Amtsgerichtes Stuttgart gesucht worden. Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart hatte nach der Festnahme umgehend das Auslieferungsersuchen eingeleitet. Der Beschuldigte wurde am Dienstag (03.09.2002) von BKA-Beamten in Madrid abgeholt und nach Deutschland gebracht. Hier wurde der Haftbefehl durch einen Ermittlungsrichter in Vollzug gesetzt.
Nach den Ermittlungen des BKA in Wiesbaden steht der 34-Jährige im dringenden Verdacht, einer von fünf kolumbianischen Hintermännern zu sein, die in den Jahren 1998 und 1999 zusammen mit mehreren deutschen Staatsangehörigen insgesamt zehn Kokaintransporte von Kolumbien über Ecuador nach Deutschland durchgeführt haben. Für die Rauschgifttransporte täuschten die deutschen Täter, die zumeist jahrelang selbst in Ecuador gelebt hatten, ihren Umzug nach Deutschland vor und versteckten jeweils zwischen 150 kg und 250 kg Kokain in doppelten Böden der zu transportierenden Möbel. Insgesamt wurden so bei zehn Transporten ca. zwei Tonnen Kokain geschmuggelt. Dies ist die größte nachgewiesene Menge an Kokain, die je von einer Tätergruppierung nach Deutschland eingeführt worden ist. Eine Lieferung mit 265 kg Kokain wurde am 13.11.1999 auf dem Flughafen von Quito/Ecuador beschlagnahmt.
Die Landgerichte Ulm und Ellwangen verurteilten in bislang drei Prozessen insgesamt neun Kokaintranporteure zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und neun Monaten und 14 Jahren wegen Beteiligung an bandenmäßig organisiertem Schmuggel von großen Mengen Kokain. Die deutschen Tatbeteiligten handelten im Auftrag kolumbianischer Hinterleute, zu denen auch der jetzt Festgenommene gehörte. Er soll bei allen zehn Kokaintransporten die Anlieferung des Rauschgiftes von Kolumbien nach Ecuador veranlasst haben und für das Einbauen des Kokains in die Möbel sowie den Abtransport aus Ecuador zuständig gewesen sein. In mindestens einem Fall nahm er in Stuttgart gemeinsam mit deutschen Mittätern eine Möbelsendung im Empfang und organisierte den Ausbau und Weitertransport des Kokains an bislang noch unbekannte Abnehmer in den Niederlanden.
Den jetzigen Fahndungserfolg hat eine reibungslose internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden ermöglicht. Dabei wurde neben den BKA-Verbindungsbeamten in Madrid sowie in Lima und Bogotá auch die im BKA eingerichtete SIRENE (Supplementary Information Request at the National Entry), die in Deutschland für die Fahndungsmaßnahmen im Rahmen des Schengener Informationssystems (SIS) zuständig ist, eingeschaltet.
Hinweis: Zu Ermittlungen und Festnahmen in diesem Verfahren hatte die Pressestelle des Bundeskriminalamtes bereits am 26.11.1999 sowie am 10.05.2001 Pressemitteilungen herausgegeben.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
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