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Bundeskriminalamt

BKA: Bundeskriminalamt nimmt mutmaßliche Rauschgifthändler mit Bezügen zur internationalen Organisierten Kriminalität fest
Durchsuchungen und Festnahmen im Großraum Gießen und Marburg

Wiesbaden (ots)

Nach umfangreichen Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Gießen wegen des Verdachts des international organisierten Handels mit Betäubungsmitteln haben Einsatzkräfte des Bundeskriminalamtes (BKA) sowie der Landespolizei Hessen mit Unterstützung von Spezialkräften des Bundes in den gestrigen Morgenstunden mehrere Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse im Großraum Gießen und Marburg vollstreckt. Insgesamt befanden sich rund 135 Kräfte von Polizei und Staatsanwaltschaft im Einsatz.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein 45-jähriger nordmazedonisch-kroatischer Staatsangehöriger, dem vorgeworfen wird, die Einfuhr von insgesamt mehr als zehn Kilogramm Heroin und Transporte von zusammengerechnet mindestens 45 Kilogramm Kokain organisiert zu haben. Bei der Durchführung der Rauschgiftgeschäfte wurde er unter anderem mutmaßlich von zwei deutschen Staatsangehörigen im Alter von 44 und 62 Jahren unterstützt. Spezialkräfte nahmen zwei der drei per Haftbefehl gesuchten Tatverdächtigen heute an ihren Wohnorten in Gießen und Marburg fest. Der 62-jährige dritte Tatverdächtige verbüßt bereits aufgrund einer anderen Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen schwerwiegenden Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.

In dem Verfahrenskomplex wird darüber hinaus gegen einen 47-jährigen Deutschen aus dem Vogelsbergkreis ermittelt. Im Zuge der durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen konnten bei diesem Beschuldigten ein Kilogramm Heroin und fünf Kilogramm Fentanyl (Opioid) aufgefunden werden. Auch gegen diesen Mann wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gießen ein Haftbefehl erlassen.

Alle vier Tatverdächtigen befinden sich nunmehr in hessischen Justizvollzugsanstalten.

Im Rahmen des großangelegten Einsatzes wurden insgesamt zehn Objekte in den Landkreisen Gießen und Marburg durchsucht und Vermögensarreste in Höhe von rund 350.000 Euro vollstreckt. Bei den Durchsuchungen konnten die Ermittler unter anderem einen Ferrari "488 Spider" sowie 36.000 Euro Bargeld sicherstellen.

Der aus Gießen stammende Hauptbeschuldigte soll als hochrangiger Unterstützer einer vorrangig in den Balkanstaaten agierenden Gruppierung fungieren, die der Organisierten Kriminalität zugerechnet wird. Er wurde deshalb von Europol als "High Value Target" eingestuft. Bei "High Value Targets" handelt es sich um Personen, die der Führungsebene der Schweren und Organisierten Kriminalität zugeordnet werden.

Der 45-Jährige soll seine kriminellen Kontakte ins Ausland dazu genutzt haben, um regelmäßige Heroinlieferungen im Kilogrammbereich aus den Niederlanden nach Deutschland zu veranlassen. Das Rauschgift soll von Kurieren in Autos sowie in einem Fall in einem Wohnmobil über die Grenze geschmuggelt und im Inland gewinnbringend weiterverkauft worden sein. Darüber hinaus soll der Hauptbeschuldigte diverse Kokaintransporte im europäischen Ausland mitorganisiert haben. Um das Kokain in Autos sicher durch mögliche Grenzkontrollen bringen zu können, sollen die Rauschgiftkuriere dafür eigens eingebaute Schmuggelverstecke genutzt haben.

Auf die Spur des Rauschgifthändlerrings kamen die Ermittler durch die Auswertung von Kommunikationsinhalten, welche die Tatverdächtigen über kryptierte Smartphones des Anbieters SkyECC ausgetauscht haben. Damit ist dieses Ermittlungsverfahren eines der ersten Ermittlungsverfahren bundesweit, das primär auf von Europol übermittelten SkyECC-Daten basiert.

Weitere Auskünfte behält sich die Staatsanwaltschaft Gießen vor.

Kontakt Staatsanwaltschaft Gießen:

Ansprechpartner: Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger Tel.: 0641 / 934 - 3230 E-Mail: thomas.hauburger@sta-giessen.justiz.hessen.de

Bilder des Einsatzes sind auf auf der BKA-Homepage (https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/AktuelleMeldungen/Pressemeldungen/pressemitteilungen_node.html) eingestellt. Bitte wenden Sie sich an die BKA-Pressestelle, falls Sie Bildmaterial verwenden wollen.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
E-Mail: pressestelle@bka.bund.de
www.bka.de

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