BKA: Schlusspfiff für das Lage- und Informationszentrum "BKA WM 2006" Bundeskriminalamt begleitete erfolgreich die WM
Wiesbaden (ots)
24 Stunden nach dem Finale endete auch für das Bundeskriminalamt (BKA) die operative Phase der FIFA-Fußballweltmeisterschaft. Im eigens hierfür eingerichteten Lage- und Informationszentrum "LIZ BKA WM 2006" waren zu Spitzenzeiten 172 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt, die rund um die Uhr seit dem 24. Mai alle anlassbezogenen sicherheitsrelevanten Informationen und Gefährdungshinweise rund um dieses sportliche Großereignis analysierten. 29 ausländische Verbindungsbeamte aus nahezu allen Teilnehmerstaaten sowie Kontaktbeamte von INTERPOL und EUROPOL, die im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch kriminalpolizeiliche Sachverhalte mit den jeweiligen Entsendestellen abklären können, unterstützten das LIZ. Zusätzlich waren zur Vorbereitung auf die kommende Fußball - WM 2010 Vertreter südafrikanischer Sicherheitsbehörden zu Gast.
Darüber hinaus war das BKA für die Spezialausbildung der polizeilichen Verbindungsbeamten zu den Nationalmannschaften zuständig - vier BKA-Kollegen begleiteten als Verbindungsbeamte die Mannschaften aus Deutschland, Togo, Ecuador und der Elfenbeinküste.
Vorrangig richtete sich das Augenmerk der eingesetzten BKA-Kräfte auf die Beobachtung der politisch motivierten Kriminalität - hier insbesondere auf die Phänomenbereiche "Rechts" und "Internationaler Terrorismus". Obwohl während des Fußballturniers ein Anstieg der rechtsextremistischen Straftaten zu verzeichnen war, blieben die zunächst angekündigten Propaganda-Aktionen und medien- wie öffentlichkeitswirksamen Auftritte der rechten Szene weitestgehend aus. Hinweise auf konkrete Gefährdungen aus dem Bereich des islamistischen Terrorismus gab es nicht.
Bei der Allgemeinkriminalität wurden Betrügereien und Falschgelddelikte in Zusammenhang mit Ticketverkäufen registriert. Insbesondere wurden 255 gefälschte 50-EURO-Banknoten sichergestellt. Zudem fielen Trickbetrüger, Taschen- und Ticketdiebe auf. Es wurden 191 gefälschte WM-Tickets und fünf gefälschte Akkreditierungsausweise sichergestellt. Insgesamt bewegte sich das Straftatenaufkommen auf einem niedrigen Niveau.
Eine weitere originäre Aufgabe des BKA, der materielle Schutz der Verfassungsorgane des Bundes sowie von Staatsgästen und hochrangigen ausländischen Besuchern, erfuhr während der Fußball-WM besondere Aufmerksamkeit: 197 Schutzpersonen wurden durch das BKA sicher begleitet. Die Länderpolizeien gewährleisteten die Sicherheit von weiteren 297 Gästen.
Bei der Gewährleistung der Sicherheit in den Stadien spielte das BKA eine zentrale Rolle: Für alle Zuverlässigkeitsüberprüfungen der FIFA, beispielsweise für Interessenten an Arbeitsplätzen als Ordner, in der Gastronomie oder für andere Dienstleister innerhalb der Stadien, koordinierte das BKA mit den anderen am Akkreditierungsverfahren beteiligten Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder das Verfahren. Rund 149.000 Anträge wurden überprüft, wobei die Empfehlungen zur Ablehnung der Bewerber im einstelligen Prozentbereich lagen.
Der Einsatz im Rahmen der Fußball-WM war auch für das BKA "Neuland"-sowohl was die Länge des Einsatzes als auch den Aufwand anbelangt. BKA Präsident Ziercke: "Das BKA hat sich so gut vorbereitet wie die Fußball-Nationalmannschaft. Die gute Kooperation aller Sicherheitspartner auf der Basis eines abgestimmten Sicherheitskonzeptes hat ganz wesentlich zur erfolgreichen Bewältigung der Aufgaben beigetragen".
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