Bundespolizeiinspektion Bremen
BPOL-HB: Tragischer Unfall am Bahnhof Ottersberg: Jugendlicher von IC erfasst
Bremen (ots)
Gemeinsame Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion Bremen und der Polizeiinspektion Verden/Osterholz:
22.08.2022
Ottersberg/Landkreis Verden: Nahe des Ottersberger Bahnhofes kam es am Montagabend um 18:42 Uhr zu einem tragischen Unfall. Ein 14-jähriger Jugendlicher wurde von einem IC erfasst - er verstarb an der Unfallstelle.
Der 14-Jährige hielt sich gemeinsam mit einem 15 Jahre alten Jugendlichen am Gleisbett auf. Ersten Informationen zufolge versuchte der 14-Jährige aus unklaren Gründen die Gleise zu überqueren, wobei er vom herannahenden IC 2215 aus Hamburg erfasst wurde. Der 15-Jährige blieb körperlich unverletzt.
Die Polizei sperrte den Unglücksort weiträumig ab. Die Bahnstrecke Hamburg - Bremen musste vollständig gesperrt werden. Neben Beamten der Bundespolizeiinspektion Bremen, des Polizeikommissariats Achim und der Polizeiinspektion Verden/Osterholz waren auch mehrere Rettungswagen sowie die Feuerwehren aus Cluvenhagen und Ottersberg im Einsatz. Auch waren Notfallmanager der Bahn vor Ort.
Im Zug befanden sich zirka 250 Fahrgäste. Durch die Schnellbremsung wurden sie nicht verletzt. Der Triebfahrzeugführer wurde von einem Kollegen abgelöst, der die Weiterfahrt nach Bremen übernahm. Die Bahnstrecke wurde um 22:18 Uhr wieder freigegeben. Das Polizeikommissariat Achim führt die weiteren Ermittlungen, welche nun andauern.
Den tragischen Unglückfall nehmen Bundespolizei und Deutsche Bahn zum Anlass, um vor dem Betreten der Bahnanlagen zu warnen. Wegen hoher Zuggeschwindigkeiten und Bremswegen von bis zu zwei Kilometern haben Lokführer in der Regel keine Chance, Personenunfälle zu verhindern.
Dazu sagt Polizeihauptkommissar Holger Jureczko, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Bremen:
"Der IC 2215 aus Hamburg Richtung Bremen war bei Durchfahrt durch den Bahnhof Ottersberg mit 180 km/h unterwegs. Der Streckenabschnitt ist mit 200 km/h befahrbar. Züge nähern sich bei dieser Geschwindigkeit mit rund 50 Metern je Sekunde und werden erst in der Entfernung von zirka 100 Meter bewusst wahrgenommen. Außerdem richtet sich der Blick meist nach unten, um nicht über die Schienen zu stolpern. So reduziert sich die Reaktionszeit zum Verlassen der Gleise auf zwei Sekunden. Gefahren im Bahnverkehr unterscheiden sich folglich von Gefahren des Straßenverkehrs, denn Züge sind innerorts erheblich schneller, nähern sich beinahe geräuschlos, können nicht rechtzeitig anhalten und nicht ausweichen. Wir können nicht oft genug davor warnen."
Er ergänzt: "Wie bei der Teilnahme am Straßenverkehr sollte Bahnverkehrserziehung so früh wie möglich vermittelt werden."
Unter www.bundespolizei.de und dem folgenden Link sind Informationen und Videos über Gefahren auf Bahnanlagen enthalten:
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