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Zentrale Polizeidirektion Oldenburg

ZPD-OL: 50 Jahre Bereitschaftspolizei in Oldenburg: Minister Boris Pistorius und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann würdigen das "goldene Jubiläum" der Einsatzeinheit

Oldenburg (ots)

Eine bewegte Vergangenheit sowie eine Vielzahl von geschichtsträchtigen Einsatzanlässen - nicht nur darauf kann der Standort der Bereitschaftspolizei im Norden Niedersachsens in 2022 zurückblicken. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde und in Anwesenheit des niedersächsischen Innenministers sowie des Oldenburger Oberbürgermeisters ließen die Angehörigen der 6. Bereitschaftspolizeihundertschaft (BPH) sowie ihre Gäste heute Nachmittag fünf spannende Jahrzehnte herausforderndes Einsatzgeschehen noch einmal Revue passieren.

Ein Blick zurück: Am 1. April 1972 waren die ersten Teilkräfte der damaligen III. Bereitschaftspolizeiabteilung (BPA) in Oldenburg in die neuerrichtete Polizeiunterkunft an der Bloherfelder Straße im gleichnamigen Stadtteil eingezogen. Die offizielle Übergabe an die polizeilich Verantwortlichen erfolgte seinerzeit einen Monat später vom damals amtierenden niedersächsischen Innenminister Richard Lehners. Zu dieser Zeit existierten bereits die I. BPA in Hannover (Einrichtung in 1951) sowie die II. BPA in Braunschweig (Einrichtung in 1952). Erste Überlegungen zur Etablierung einer III. BPA in Oldenburg wurden vom Innenministerium im Jahr 1963 angestellt. Es sollte jedoch noch neun Jahre dauern, bis dort ein geeignetes Grundstück gefunden, bebaut und schließlich von der Polizei bezogen werden konnte.

Minister Pistorius: "Die Bereitschaftspolizei am Standort Oldenburg leistet seit ihrem Bestehen hervorragende Arbeit. Für die Polizei Niedersachsen und auch über die Landesgrenzen hinaus ist sie in vielfacher Hinsicht wichtig. Ihre herausragende Beratungs- und Einsatzkompetenz hat sie bei Großereignissen wie Versammlungslagen, Volksfesten, Musikfestivals, Staatsbesuchen und Sportgroßveranstaltungen immer wieder unter Beweis gestellt. Egal ob bei Castor-Einsätzen, den Gipfeltreffen G7, G8 und G20 in Elmau, Heiligendamm sowie Hamburg oder die Einsätze 2021 in den Flutgebieten im Südwesten Deutschlands - die Oldenburger Einsatzkräfte habe zu jeder Zeit gewissenhaft und hochprofessionell gearbeitet. Für dieses Engagement haben sie meinen größten Respekt und ich bedanke mich ausdrücklich im Namen der Landesregierung und aller Niedersächsinnen und Niedersachsen."

In der jüngeren Geschichte herausragend waren für die Oldenburger Einsatzkräfte in jedem Fall die schon Jahre zurückliegenden Castor-Einsätze, ebenso wie die fordernden Gipfeltreffen G7, G8 und G20 in Elmau, Heiligendamm sowie Hamburg. "Unvergessen bleibt für die, die vor Ort Hilfe leisteten, bestimmt auch der Einsatz 2021 in den Flutgebieten im Südwesten Deutschlands. Diese Rückschau ist in jedem Fall ein schöner Anlass, den Einsatzprofis der BePo für die geleistete Arbeit und das dabei gezeigte Engagement einfach mal Danke zu sagen", so der Minister weiter.

Von der über Jahrzehnte gewachsenen Einsatzkompetenz der Bereitschaftspolizei profitieren inzwischen alle regionalen Polizeibehörden - so auch die Polizeidirektion Oldenburg. Im Rahmen von Großeinsätzen aus Anlass von Demonstrationen, Fußballspielen nicht nur des VfB Oldenburg sowie beispielsweise dem Kramermarkt sorgen regelmäßig auch die Kolleginnen und Kollegen der 6. BPH für die nötige Sicherheit. "Die Beamtinnen und Beamten der Oldenburger Hundertschaft tragen mit ihrer Präsenz und ihrer damit verbunden wichtigen Arbeit maßgeblich zur Sicherheit dieser Stadt und der Region bei. Dafür bin ich sehr dankbar. Neben den anderen fünf Standorten in Niedersachsen eine "eigene" Hundertschaft in der Stadt zu haben, erfüllt mich durchaus mit ein bisschen Stolz" sagte der Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. "Ich freue mich sehr, dass wir heute ihren goldenen Geburtstag feiern und wünsche unserer Hundertschaft auch für die kommenden 50 Jahre für ihr Wirken zum Wohle unserer Stadt sowie Region alles Gute," so der Oberbürgermeister weiter.

Aktuell unterhält die Bereitschaftspolizei unter dem Dach der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen mit Sitz in der Landeshauptstadt fünf weitere Standorte: in Hannover (Technische Einsatzeinheit sowie 1. und 2. BPH), Braunschweig (3. BPH), Lüneburg (4. BPH), Göttingen (5. BPH) und Osnabrück (7. BPH). "Unsere Hundertschaften haben sich von ihren Anfängen in den 1950er Jahren als ausschließliche Verbandspolizei kontinuierlich zu hochprofessionellen, verlässlichen sowie jederzeit breit einsetzbaren Einsatzeinheiten weiterentwickelt, auf die auch verschiedene Ermittlungsbereiche der Polizei Niedersachsen gerne und regelmäßig zurückgreifen - beispielsweise in den Themenfeldern Kinderpornografie oder inzwischen nach BKA-Standards bei großangelegten Durchsuchungen. Um auch künftig aktuellen Entwicklungen im Einsatz- und Kriminalitätsgeschehen Schritt halten zu können, setzen wir weiter gezielt auf unsere stark ausgeprägte Innovationskraft und Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung", beschrieb Polizeidirektorin Yvonne Künnemann, Leiterin der Einsatzeinheiten, die Ausrichtung der Bereitschaftspolizei in Niedersachsen.

Die Oldenburger Hundertschaft war auch in den vergangenen Wochen und Monaten bei nahezu allen nennenswerten Großereignissen im Nordwesten vertreten. Sie zeigte Präsenz auf dem Stoppelmarkt in Vechta ebenso wie bei den großen Musikevents Deichbrand- und Hurricane-Festival in Cuxhaven sowie Scheeßel. "Am Ende eines jeden Jahres können wir jeweils auf rund 50 Einsätze zurückblicken, in denen wir gefordert waren. Regelmäßig sind das auch Einsätze in anderen Bundesländern. Dazu kommen eine Vielzahl von Unterstützungsleistungen in den benachbarten Polizeidienststellen auf Grundlage von konkreten Projektvereinbarungen, beispielsweise zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität", bilanzierte Lüder Behrens, Leiter der 6. BPH, die Arbeit seiner Einheit.

Ebenso untergebracht auf dem Polizeigelände an der Bloherfelder Straße: eine technische Gruppe der Bereitschaftspolizei. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt sind Tauchereinsätze nach vermissten oder gesuchten Personen oder nach Beweismitteln unterschiedlicher Art selbst in schwierigsten Gewässern (zwischen 20 und 30 jährlich). Abschließend sei auch noch der traditionelle Verkehrskindergarten erwähnt, eine freiwillige Initiative der 6. BPH in Kooperation mit der Verkehrswacht Oldenburg-Stadt e.V. Die jährlich in den Sommermonaten stattfindende Aktion hat bislang 46 Mal stattgefunden. Sofern es die Corona-Lage zulässt, soll die Traditionsveranstaltung nach Wunsch vieler Kindergärten hoffentlich wieder 2023, dann im 47. Jahr, fortgeführt werden./wo

Zur Historie der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen (LBPN)

1951

Erlass des Innenministeriums zur Einrichtung der LBPN mit den zugewiesenen Aufgaben:

   -	Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im 
Land -	Erfüllung der Pflichten gegenüber dem Bund gem. Art. 91 GG -	
Gewährleistung eines "gut vorgebildeten" Nachwuchses für den 
Polizeidienst

Ebenfalls in 1951: Gründung der I. Abteilung der LBPN mit einem Abteilungsstab, einer technischen sowie taktischen Hundertschaft in Hannover.

1952

Gründung der II. Abteilung in Braunschweig mit einem Abteilungsstab sowie zwei taktischen Hundertschaften (5. und 7. Hundertschaft).

1954

Die LBPN mit ihren bislang zwei Abteilungen wird organisatorisch dem Innenministerium in Hannover unterstellt - mit einem Gruppenstab in der Landeshauptstadt sowie zwei Abteilungsstäben in Hannover und Braunschweig. Die LBPN umfasst seinerzeit zwei Stabshundertschaften sowie sechs Einsatzhundertschaften (Gesamtstärke: rund 1.000 Beamte).

1955

Niedersachsen tritt dem "Bund-Länder-Abkommen" bei. Damit unterwirft es sich hinsichtlich der Strukturen, Ausbildung sowie der Ausstattung mit Führungs- und Einsatzmitteln von geschlossenen Einheiten bundesweit einheitlichen Standards und Regelungen.

1967

Erste Überlegungen zum Aufbau einer III. Abteilung am Standort Oldenburg sowie Einrichtung eines III. Abteilungsstabs (zunächst) mit Sitz in Hannover.

1968

Bundesweit tritt der "Organisations- und Gliederungsplan für die Bereitschaftspolizeien der Länder" in Kraft. Damit erfährt auch die LBPN eine grundlegende Organisationsveränderung:

   -	Trennung von Ausbildung und Einsatz -	Einrichtung von drei 
LBPN-Abteilungen mit je zwei Einsatzhundertschaften (EHu), einer 
Ausbildungs- sowie Stabshundertschaft mit besonderen Aufgaben

Ebenso in 1968: Einrichtungserlass MI zur Gründung der III. Abteilung. Die bereits bestehenden 3. und 7. Einsatzhundertschaft werden in 9. und 10 EHu umbenannt. Ein Jahr später besteht die III. Abteilung aus der 9. und 10. EHu, der 11. AHu sowie der 12. StHu.

1972

Fertigstellung des 1. Bauabschnitts auf dem zuvor erworbenen Areal an der Bloherfelder Straße in Oldenburg (Investitionsvolumen: rd. 50 Millionen DM). Erste Teilkräfte ziehen in die neu errichteten Gebäude. Der Nordwesten Niedersachsens verfügt damit über einsatzfähige Abteilung der LBPN.

2004

Mit Gründung der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD NI) wird die LBPN-Direktion unter Leitung des Direktors der LBPN in die neue Behörde integriert.

2009 bis heute

Im Rahmen einer behördeninternen Organisationsveränderung (Übernahme des Abteilungsmodells) wurden alle drei Abteilungsstäbe (H, BS, OL) aufgelöst und in die Abteilung 2 - Einsatz integriert. Seitdem verfügt die Bereitschaftspolizei über insgesamt sieben Bereitschaftspolizeihundertschaften (BPH an den Standorten H, BS, LG, GÖ, OL, OS) sowie eine TEE am Standort Hannover mit dislozierten T-Gruppen in Braunschweig und Hannover.

Rückfragen bitte an:

Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen
Pressestelle
Telefon: 0511/9695-1010
E-Mail: pressestelle@zpd.polizei.niedersachsen.de

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