BPOLD PIR: Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Erfurt ermitteln wegen eines unnatürlichen Todesfalles
Pirna, Erfurt (ots)
Die Bundespolizeidirektion Pirna verweist aufgrund laufender Ermittlungen auf die Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Erfurt:
"Beamte der Bundespolizei beobachteten am 19. Juli gegen 17.30 Uhr vor einem Imbiss in der Bahnhofstraße in Erfurt einen 32-jährigen Algerier beim Diebstahl eines Rucksackes. Die Beamten nahmen den auf frischer Tat betroffenen Mann vorläufig fest und verbrachten ihn zur Dienststelle der Bundespolizei am Erfurter Hauptbahnhof. In der weiteren Folge stellte sich heraus, dass der Mann unerlaubt in das Bundesgebiet eingereist war und sich ohne Berechtigung in Deutschland aufhielt. Da er eine größere Menge Drogenersatzmedikamente bei sich führte, wurde zur Feststellung seiner Gewahrsamstauglichkeit ein Notarzt hinzugezogen. Durch diesen wurde um 21.15 Uhr die Gewahrsamstauglichkeit des Mannes bescheinigt. Im Rahmen der von 22 Uhr bis 22.20 Uhr durchgeführten Beschuldigtenvernehmung machte der Mann zum Teil zusammenhanglose Angaben und schlief wiederholt ein. Durch die Staatsanwaltschaft Erfurt wurde die Durchführung eines beschleunigten Verfahrens abgelehnt und die Entlassung des Beschuldigten angeordnet. Da der Mann so fest schlief entschieden die Polizeibeamten ihn in der Zelle zu belassen und ließen ihn schlafen. Die Gewahrsamszelle wurde regelmäßig kontrolliert, ohne dass es zunächst Auffälligkeiten gab. Als gegen 03.15 Uhr bei dem Algerier keine Vitalfunktionen mehr festgestellt wurden, begannen mehrere Beamte mit Reanimationsmaßnahmen. Durch den hinzugerufenen Notarzt konnte der Mann stabilisiert werden. Er wurde ins Helios Klinikum verbracht, wo er am 20.7.2019 gegen 18.30 Uhr verstarb.
Die Staatsanwaltschaft Erfurt ordnete daraufhin die Beschlagnahme des Leichnams an. Die durch das Amtsgericht Erfurt angeordnete Obduktion des Verstorbenen fand am gestrigen Nachmittag statt. Die Todesursache ist noch unklar. Zur Klärung der Todesursache wurden histologische und chemisch-toxikologische Untersuchungen beauftragt. Diese werden einige Zeit in Anspruch nehmen.
Es gibt derzeit keinen Anfangsverdacht für ein strafrechtlich relevantes Handeln einzelner Beteiligter."
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Pressesprecher
Oberstaatsanwalt Hannes Grünseisen
Telefon(Zentrale): 0361 57 3556400
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