Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
BPOLI LUD: Erst davongerannt, dann vorläufig festgenommen, anschließend in Untersuchungshaft eingeliefert
Polen, BAB 4, Görlitz (ots)
Polnische Grenzschützer und ein Bundespolizist von der Gemeinsamen deutsch-polnischen Dienststelle versuchten am Samstagvormittag, ca. zehn Kilometer vor der deutsch-polnischen Grenze, einen verdächtigen Pkw anzuhalten. Der Fahrer des betreffenden Mazda 626 aber ignorierte jegliche Anhaltezeichen, gab umso mehr Gas. Mit teilweise 200 km/h eilte die Streife dem polnischen Auto bis kurz vor den Autobahntunnel Königshainer Berge hinterher. Auf dem Rastplatz Wiesaer Forst hielt der bis dahin Unbekannte unvermittelt an, rannte aber sogleich davon. Im Wagen, der offensichtlich nicht angebremst war und deshalb ins Rollen gekommen war, hatte er dabei vier Äthiopier zurückgelassen. Während drei der 17 bis 24 Jahre alten Flüchtlinge im Fond saßen, mussten die Einsatzkräfte den vierten Flüchtling aus dem Kofferraum des inzwischen gesicherten Kfz. befreien. Der mutmaßliche Schleuser konnte noch auf dem Rastplatz vorläufig festgenommen werden. Bei ihm handelt es sich um einen 38-jährigen Georgier. Auf sein Schleuserkonto gehen weitere zwei Männer aus Äthiopien (20, 20). Diese waren gegen 20.00 Uhr in der Nähe des Rastplatzes aufgegriffen worden. Beide hatten zu Protokoll gegeben, dass sie ebenfalls mit dem Mazda nach Deutschland gebracht wurden. Die Quittung für seine "Dienstleistung" erhielt der georgische Beschuldigte noch am Sonntagnachmittag. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Görlitz ordnete der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz die Untersuchungshaft gegen ihn an. Abgesehen von den wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährlicher Behandlung eingeleiteten Ermittlungen wird nun auch geprüft, inwiefern der Tatverdächtige gleichfalls gegen das Waffengesetz verstoßen hat. In der Ablage der Fahrertür seines Mazda war ein griffbereites, verbotenes, Einhandmesser gefunden worden.
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