Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
BPOLI LUD: 361 Migranten am vergangenen Wochenende
Landkreis Görlitz (ots)
Am zurückliegenden Wochenende sind im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf insgesamt 361 Migranten festgestellt und in Gewahrsam genommen worden. Bis auf 37 türkische, 19 afghanische, neun iranische Staatsangehörige, einen Jemeniten, einen Eritreer, einen Somalier und einen Ägypter kommen die Migranten aus Syrien.
In vielen verschiedenen Fällen wurden die Geschleusten abgesetzt, während die Schleuser sich unbemerkt aus dem Staub machen konnten. Alleine am Samstag sind so an der Autobahnanschlussstelle Nieder Seifersdorf, in den Ortslagen Ungunst (Rothenburg) und Halbendorf (Gemeinde Groß Düben), in Görlitz oder in Bad Muskau größere Personengruppen festgestellt worden. Am Sonntag sind entsprechend große Gruppen in den Ortslagen Neusorge (Rothenburg), Podrosche (Gemeinde Krauschwitz) und Kunnersdorf (Gemeinde Schöpstal) sowie abermals in Görlitz (einschließlich Hagenwerder) angetroffen worden. Oft lagen diesen Aufgriffen entsprechende Hinweise aus der Bevölkerung zugrunde.
Darüber hinaus wurden Schleusungen aufgedeckt, die zum Teil erneut unter lebensgefährdenden Umständen erfolgten.
So wollten beispielsweise Einsatzkräfte des Zolls am Samstagmittag auf der Autobahn bei Kodersdorf einen Transporter anhalten. Der Fahrer folgte zunächst den Anhaltezeichen, bremste dann allerdings unvermittelt stark ab und flüchtete. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich 23 Personen auf der Ladefläche des Fiat Ducato auf. Eine Suche nach dem Unbekannten, bei der auch ein Hubschrauber zum Einsatz kam, blieb leider ohne Erfolg.
Wenige Stunden später kam es am Samstag gegen 14.00 Uhr in Bad Muskau zu einem Verkehrsunfall mit fünf schwerverletzten Personen. Eine Streife der Bundesbereitschaftspolizei war an der Stadtbrücke in Bad Muskau auf einen aus Polen eingereisten slowakischen Iveco-Transporter aufmerksam geworden. Die Beamten folgten dem Fahrzeug auf der Berliner Chaussee, um es zu stoppen. Auch dieser Fahrer ignorierte Blaulicht und Martinshorn, gab dagegen weiter Gas und überholte mindestens einen Verkehrsteilnehmer unter Nutzung des rechten Gehweges. Später touchierte er einen im Gegenverkehr fahrenden Skoda sowie einen entgegen kommenden Opel. Dabei kam es glücklicherweise nur zu Sachschäden. Schließlich verlor der Iveco-Fahrer aber die Kontrolle über den Transporter. Dieser drehte sich und landete im linken Straßengraben. Dabei wurde einer der insgesamt 28 Passagiere herausgeschleudert. Dieser Passagier und weitere vier Passagiere verletzten sich bei diesem Unfall schwer und mussten deshalb in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. An den Unfallort waren inzwischen mehrere Rettungswagen, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und Streifen der Landespolizei geeilt. Der Notarzt wurde mit einem Rettungshubschrauber an den Unfallort gebracht. Später stieg auch ein Hubschrauber der Bundespolizei auf, um nach dem geflohenen Schleuser und Verursacher zu suchen. In dem Zusammenhang konnte ein 25-jähriger Syrer, der in Deutschland lebt, ergriffen werden. Bei ihm handelt es sich offenbar um einen Beifahrer. Gegen den 25-Jährigen, der sich bei dem Unfall ebenso verletzte, ist inzwischen Untersuchungshaft angeordnet worden.
Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion Görlitz nahm die Ermittlungen zum Unfallhergang auf, die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts des Einschleusens unter lebensgefährdenden Umständen.
Wer im Zusammenhang mit dem Unfall oder der vorangegangenen Schleusung weitere Details beobachtet hat, sollte sich mit der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf unter der Rufnummer 03581 - 3626 - 0 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung setzen.
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