Bundespolizeiinspektion Magdeburg
BPOLI MD: Behältnischleusung mit gleich zehn afghanische Flüchtlingen festgestellt
BAB 38, Parkplatz Saaletal (ots)
Nachdem die letzte Behältnisschleusung in Sachsen-Anhalt am 26. Oktober 2021 festgestellt wurde, informierte die Polizeiinspektion Halle die Einsatzleitstelle der Bundespolizeiinspektion Magdeburg am Samstag, den 30. Oktober gegen 08:40 Uhr über eine weitere LKW-Schleusung. Hierbei handelte es sich im aktuellen Jahr in Sachsen-Anhalt bereits um den fünfundzwanzigsten Vorfall dieser Art. Ein rumänischer LKW-Fahrer informierte die Landespolizei zuvor über Klopfgeräusche aus seinem LKW, welche er während seiner vorgeschriebenen Pause vernahm. Zeitgleich ging ein Bürgerhinweis mit der selbigen Sachverhaltsdarstellung ein. Der betroffene LKW befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Parkplatz Saaletal, an der Bundesautobahn 38. Einsatzkräfte der Landes- und Bundespolizei begaben sich zum Einsatzort. Die Landespolizisten öffneten gegen 09:15 Uhr die Ladefläche und stellten insgesamt zehn afghanische Männer im Alter von 14 bis 20 Jahren fest. Dies ist bis dato im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Magdeburg die höchste Anzahl von festgestellten Personen bei einer Behältnisschleusung. Die Flüchtlinge wurden an die Bundespolizei übergeben und gemeinsam mit dem 43-jährigen Fahrer für die weiteren strafprozessualen Maßnahmen zum Bundespolizeirevier Halle überstellt. Die Afghanen konnten keine aufenthaltslegitimierenden Papiere vorweisen. Die durchgeführten Vernehmungen ergaben, dass sie mit Hilfe eines Schleusers in Rumänien auf den LKW gelangten und über Ungarn, die Slowakei und Tschechien unerlaubt nach Deutschland eingereist sind. Der Fahrer konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Dienststelle wieder verlassen. Ihm konnte nicht nachgewiesen werden, dass er von seiner zusätzlichen Fracht wusste. Die Afghanen wurden nach Rücksprache mit der zuständigen Ausländerbehörde an entsprechende Einrichtungen weitergeleitet, wobei die Minderjährigen an den Kinder- und Jugendnotdienst übergeben wurden. Die Ermittlungen dauern an. Es wurden ein Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern sowie zehn weitere wegen der unerlaubten Einreise und des Aufenthaltes ins Bundesgebiet eingeleitet.
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