Bundespolizeiinspektion Magdeburg
BPOLI MD: 24-jähriger Steinewerfer gestoppt
Wolmirstedt (ots)
Am Freitag, den 7. Juni 2024 führten Beamte der Bundespolizeiinspektion Magdeburg eine Zugstreife auf der Strecke von Stendal in die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts durch. Während der Einfahrt des genutzten Zuges am Bahnhof Wolmirstedt, gegen 17:30 Uhr, vernahm die Streife ein dumpfes Geräusch. Der Triebfahrzeugführer der Bahn äußerte den Beamten gegenüber, dass er kurz zuvor eine männliche Person auf dem Bahnsteig zwei wahrnehmen konnte, welche einen Schotterstein in Richtung seines Zuges geworfen hatte. Hierbei wurde eine Zugangstür getroffen und die Verglasung erheblich beschädigt. Nach Halt des öffentlichen Verkehrsmittels auf Bahnsteig eins eilten die Bundespolizisten unverzüglich auf Bahnsteig zwei. Im Personentunnel informierte eine weibliche Person die Beamten, dass jener Mann bereits mehrere Steine in Richtung anderer Reisender geworfen habe. Beim Betreten des Zielbahnsteiges trafen die Einsatzkräfte auf den Tatverdächtigen. Zu diesem Zeitpunkt hielt er erneut einen Stein wurfbereit in seiner Hand. Der Beschuldigte wurde aufgefordert, das Wurfgeschoss fallen zu lassen. Der Aufforderung kam er nicht nach. Ein gezielter Wurf auf die Beamten stand unmittelbar bevor. Diese zogen ihre dienstliche Schusswaffe, drohten sie dem Mann wiederholt an und forderten ihn abermals auf, den Stein fallen zu lassen. Der aus Guinea-Bissau Stammende ließ das Geschoss zu Boden fallen und folgte den Weisungen der Einsatzkräfte. Er musste zu Boden gebracht und gefesselt werden. Hierbei leistete er Widerstand und erlitt eine Schürfwunde am Ellenbogen. Weitere Kräfte der Landes- sowie Bundespolizei wurden zum Ereignisort entsandt. Der Gefesselte wurde für die weiteren strafprozessualen Maßnahmen auf die Dienststelle nach Magdeburg gebracht. Im Rahmen der weiteren Sachverhaltsklärung wurde bekannt, dass der Beschuldigte zuvor eine weitere S-Bahn in Fahrtrichtung Stendal mit einem Stein beworfen hatte. Hierbei wurde auch eine Seitenscheibe beschädigt. Nach Ermittlung seiner personenbezogenen Daten und Überprüfung dieser wurde zudem bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) per Vollstreckungshaftbefehl nach ihm suchte. Wegen Diebstahls verurteilte ihn das Amtsgericht Halle (Saale) im März des vergangenen Jahres zu einer Geldstrafe von 450 Euro beziehungsweise einer Ersatzfreiheitsstrafe von 30 Tagen. Weder zahlte er den geforderten Geldbetrag, noch stellte er sich dem Strafantritt, trotz zuvor ergangener Ladung. Folglich erließ die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) jenen Haftbefehl. Die Bundespolizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Widerstandes und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, Sachbeschädigung sowie Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung im Versuch ein. Am Samstag, den 8. Juni 2024 erfolgte die Vorführung des Straftatverdächtigen beim zuständigen Bereitschaftsrichter. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an. Nach Abschluss der notwendigen Maßnahmen wurde der 24-Jährige in eine nahegelegene Justizvollzugsanstalt gebracht.
Durch den polizeilichen Einsatz und den damit verbunden Gleissperrungen am Bahnhof Wolmirstedt erhielten fünf Züge insgesamt 73 Minuten Verspätung, zwei Züge fielen komplett und ein Zug teilweise aus. Zudem musste der zuletzt beworfene Zug aus dem Umlauf genommen werden. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen blieben glücklicherweise Dritte unverletzt. Eine Schadenssumme kann abschließend noch nicht beziffert werden.
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