POL-GOE: (951/2007) Trickbetrüger unterwegs - Die Polizei warnt
Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (da) - Die Polizei Göttingen warnt vor unbekannten Trickbetrügern, die in der vergangenen Woche in Göttingen und Hann. Münden versucht haben, insbesondere von älteren Menschen Geld zu erlangen.
Bereits am Donnerstag den 26. Juli 2007 gab sich in Hann. Münden in der Langen Straße ein ca. 45 bis 50 Jahre alter Mann gegenüber einer 81-jährigen Frau als Finanzbeamter aus und behauptete, dass die Banken ihre Computer abstellen würden und dadurch in nächster Zeit keine Geldauszahlung mehr erfolgen könne. Im Laufe des Gesprächs erfuhr der Mann sowohl die Adresse der Frau als auch die ihrer Schwestern und einen ungefähren Kontostand.
Durch die Argumentation überzeugt, hoben beide im Anschluss an das Gespräch Geld ab und gingen nach Hause. Gegen 13.00 und 13:30 Uhr erhielten sie Besuch an ihrer Haustür. Im ersten Fall gab sich erneut ein Unbekannter als Finanzbeamter aus und versuchte, sich das abgehobene Geld aushändigen zu lassen. Die ältere Schwester reagierte völlig richtig und wies den Mann resolut ab. Als sie anschließend ihre Schwester aufsuchte, befand sich hier ein weiterer Unbekannter, der angab, wegen eines angeblichen Rohrbruchs bei ihrer Schwester einen Termin zu haben. Als die Frau ankündigte, erst mit ihrer Schwester über den angeblichen Rohrbruch sprechen zu wollen, verschwand der Mann in unbekannte Richtung.
Beschrieben werden die Männer wie folgt:
"Finanzbeamter": ca. 45-50 Jahre, etwa 165cm groß, normale Statur, Deutscher, vermutlich kurze Haare, hellbrauner Herrenhut, Brille mit dünnem Gestell, beige Jacke, kein Bart
"Arbeiter": ca. 50 Jahre, 160cm groß, normale Statur, gebeugter Gang, kurze mittelblonde Haare, dunkle Hose, rot-weiß gestreifte Jacke, weder Brille noch Bart
Am gleichen Tag meldete sich in Göttingen bei einer 85-jährigen Frau ein ebenfalls Unbekannter, der mit einer ähnlichen Vorgehensweise versuchte, die Dame davon zu überzeugen, ihr Erspartes von der Bank abzuheben. Wenig später erschien an ihrer Haustür eine männliche ältere Person und fragte, ob sie ihm einen 200 Euro-Schein wechseln könne. Dies wurde unter dem Hinweis, kein Geld zu Hause zu haben, verneint. Der Mann verschwand anschließend unerkannt.
Am Dienstag (31.07.07) kam es dann erneut zu einem Betrug zum Nachteil eines 85-jährigen Göttingers. Der unbekannte Täter suchte in diesem Fall sein Opfer zu Hause auf, ohne dass es einen vorherigen Kontakt gab. Erneut wurde um das Wechseln eines 200 Euro-Scheins gebeten. In der Wohnung machte der Unbekannte sein Opfer auf angebliche Flecken in der Hose aufmerksam. Der Göttinger verließ daraufhin kurz den Raum, um sich umzuziehen. Diesen Moment nutzte der Täter, um das Portemonnaie mit mehreren Hundert Euro an sich zu nehmen und die Wohnung zu verlassen.
Beschrieben wurde der Täter in diesem Fall wie folgt: 30-40 Jahre alt, 160-170cm groß, schlanke Statur und gepflegte Erscheinung, kurze dunkle Haare mit grauem Haaransatz. Bekleidet war er mit einer grauen Tuchhose und blauem Kittel. Auch dieser Täter sprach einwandfreies Hochdeutsch.
Hinweise zu den obigen Taten oder zur Identität der Täter nimmt die Polizei Göttingen unter Telefon (0551) 491-1013 entgegen.
Die Polizei rät:
Seien sie wachsam, wenn Ihnen unaufgefordert Dienstleistungen angeboten werden.
Gehen Sie nicht in Vorkasse.
Verständigen Sie bei Verdachtsmomenten umgehend die Polizei.
Weitere Tipps:
Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Türspion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage.
Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre. Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung.
Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an Sie?
Seien Sie misstrauisch bei Anrufern, deren Stimme Sie nicht erkennen. Lassen Sie sich den vollständigen Namen, die Adresse und eine Telefonnummer geben, unter der Sie zurückrufen können. Echte Verwandte oder Bekannte werden dafür Verständnis aufbringen.
Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
Lassen Sie sich am Telefon keine Namen oder andere Informationen über Angehörige, Freunde oder Bekannte entlocken.
Nur wenn Sie alleine sind, haben Trickdiebe leichtes Spiel mit Ihnen. Versuchen Sie, bei unbekannten Besuchern einen Nachbarn hinzuzubitten oder bestellen Sie den Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
Nehmen Sie für Ihre Nachbarn nur Lieferungen entgegen, die Ihnen angekündigt wurden.
Bieten Sie bei einer angeblichen Notlage an, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser) hinauszureichen. Lassen Sie dabei Ihre Tür versperrt.
Lassen Sie nur Handwerker ein, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen den Dienstausweis, prüfen Sie ihn sorgfältig (Druck? Foto? Stempel?) bei gutem Licht und mit der Lesebrille. Rufen Sie im Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Lassen Sie dabei Ihre Tür versperrt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus.
Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch: Sprechen Sie laut mit ihnen oder rufen Sie um Hilfe!
Rückfragen bitte an:
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Telefon: 0551/491-1034
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