POL-GOE: (1294/2007) Großkontrollen auf der Autobahn 7, Polizeidirektion Göttingen koordiniert "Zweite Länderübergreifende Kontrolle"
Göttingen (ots)
GÖTTINGEN/HILDESHEIM (jk/ik) - Im Rahmen der zweiten "Länderübergreifenden Kontrolle" (LüK) haben am Donnerstag und Freitag rund 265 Beamtinnen und Beamte der "Regionalen Kon-trollgruppen" der Polizeidirektion (PD) Göttingen in Hildesheim und Göttingen auf den Rastanla-gen Hildesheimer Börde und Göttingen-Ost an der A 7 Großkontrollen durchgeführt. Unterstützt wurden sie von Beamten der Bereitschaftspolizei, des Zolls und des Bundesamtes für den Güter-verkehr. In diesem Jahr lag die Vorfeldkoordination der von den Bundesländern Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen geplanten Maßnahmen bei der PD Göttingen. Daneben fungierte die Behörde als zentraler Meldekopf während der über mehrere Tage stattfindenden Kontrollaktionen. Ziel der diesjährigen "LüK" ist die gemeinsame Durchführung von kriminalitäts-bekämpfenden und verkehrspolizeilichen Maßnahmen insbesondere im Bereich des Tatortes "Straße".
"Schwerpunktaufgabe der Polizei"
An der Kontrollstelle auf der Rastanlage Göttingen machten sich Innenminister Uwe Schünemann und Polizeipräsident Hans Wargel am Freitagabend persönlich ein Bild über die laufenden Kon-trollen. "Die Sicherheit auf der Straße ist eine wichtige Schwerpunktaufgabe der Polizei, nicht nur mit derartigen Großkontrollen, sondern natürlich auch im täglichen Dienst. Wir haben im Laufe der letzen zwei Jahre unsere Überwachungsmaßnahmen erheblich verstärkt, " sagte Wargel. Dies zeigen auch die gestiegenen Zahlen:
In den ersten neun Monaten 2007 wurden in der PD Göttingen 653 Blutentnahmen nach Fahr-ten unter Drogen- und / oder Medikamenteneinfluss angeordnet. Das entspricht einer Ver-doppelung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (326 Blutentnahmen) und über-trifft auch das Gesamtergebnis 2006 von 466 Blutentnahmen weit. In den ersten neun Monaten 2007 wurden in der PD Göttingen 2.177 Blutentnahmen nach Fahrten unter Alkoholeinfluss angeordnet. Das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vergleichzeitraum 2006 von fast 8 Prozent. Die Anzahl der geahndeten Verkehrsordnungswidrigkeiten durch Geschwindigkeitsüberschrei-tungen konnte gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 (19.258) in den ersten neun Monaten 2007 (20.206) um fast 1.000 Anzeigen (5 Prozent) gesteigert werden. Die Anzahl der geahndeten Verkehrsordnungswidrigkeiten aufgrund von Verstößen gegen Überholdverbote konnte gegenüber dem Vergleichzeitraum 2006 (1.038) in den ersten neun Monaten 2007 (1.248) um mehr als 20 Prozent (210 Anzeigen) gesteigert werden.
Entwicklung der Verkehrsunfallstatistik:
o Das Verkehrsunfallgeschehen stellt sich in der PD Göttingen insgesamt nicht als drama-tisch dar.
o Die Verkehrsunfälle in der PD Göttingen sind in den ersten neun Monaten 2007 (21.897) gegenüber dem Vergleichzeitraum 2006 (21.104) nur leicht um 3,8 Prozent angestiegen.
o Die Verkehrsunfälle in der PI Göttingen sind dagegen in den ersten neun Monaten 2007 (4.533) gegenüber dem Vergleichzeitraum 2006 (4.659) leicht um 2,7 Prozent zurückge-gangen.
o Die Verkehrsunfälle auf der BAB 7 machen weniger als 6 Prozent des Gesamtunfallge-schehens in der PD Göttingen aus.
o Bei Verkehrsunfällen in der PD Göttingen sind in den ersten neun Monaten 82 Menschen getötet worden, davon 6 auf der BAB 7 (7,3 Prozent).
o Im gesamten Jahr 2006 wurden in der PD Göttingen 82 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet (12 auf BAB 7).
o Bei Verkehrsunfällen in der PD Göttingen sind in den ersten neun Monaten 923 Men-schen schwer verletzt worden, davon 51 auf der BAB 7 (5,5 Prozent).
o Im Vergleichszeitraum 2006 wurden 894 Personen insgesamt schwer verletzt, davon 60 auf der BAB (6,7 Prozent).
Zu berücksichtigen ist, dass im Jahr 2006 die Anzahl der bei Verkehrsunfällen Getöte-ten/Schwerverletzten einen historischen Tiefstand landesweit aufwies. Der zu verzeichnende An-stieg im 1.- 3 Quartal 2007 entspricht dem aktuellen Landes- und Bundestrend.
Auf dem zum Zuständigkeitsbereich der PD Göttingen gehörenden, ca. 135 Kilometer langen Steckenabschnitt der A 7 zwischen der Anschlussstelle Hann. Münden-Lutterberg und dem An-schlussdreieck Hannover-Süd kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Verkehrs-unfällen. Allein an den im ersten Halbjahr von der Polizei registrierten 849 Unfällen waren 448 LKW beteiligt. 80 Prozent der Unfälle (359) wurden von LKW-Fahrern verursacht. 50 Prozent der kontrollierten LKW wiesen Mängel auf. Dies zeigte sich auch bei der gestrigen Kontrolle in Hil-desheim. Hier sind bei 285 kontrollierten LKW 132 Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, La-dungssicherung- und Gefahrgutverstöße festgestellt worden. Die Polizeiinspektionen führen des-halb auch so genannte Verkehrssicherheitswochen, monatliche Fernfahrer-Stammtische und Ver-kehrssicherheitstage durch, wo zum Beispiel durch Überschlagsimulator oder Gurtschlitten gerade für Fahrer von Lastwagen Überzeugungsarbeit geleistet wird.
Die Gesamtbilanz des 2. Länderübergreifenden Kontrolltages, an dem noch bis kommenden Samstag (17.11.07) zeitversetzt rund 1.000 Beamte aus Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen im Einsatz sein werden, wird nach Eingang aller Kontrollergebnisse zeitnah in einer gesonderten Pressemitteilung veröffentlicht.
Sicherheitskooperation
Diese länderübergreifende Kontrolle findet auch statt im Rahmen der kürzlich geschlossenen Zu-sammenarbeitsvereinbarung mit den Bundesländer Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nie-dersachsen. Diese Vereinbarung dient dazu, insbesondere
- die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität zu intensivieren, - länderübergreifend tätige Straftäter konsequenter zu verfolgen, - die Effizienz der Fahndung nach Personen und Sachen zu steigern und - die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen.
Die Unterzeichnung dieser Sicherheitskooperation ist für den 06.12.2007 im Rahmen der nächs-ten Konferenz der Innenminister der Länder (IMK) in Berlin geplant.
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