POL-GOE: Mehr Verkehrsunfalltote, aber weniger Schwerverletzte als im Vorjahr - Polizeipräsident Hans Wargel: Verkehrssicherheitsarbeit bleibt eine der Schwerpunktaufgaben
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Göttingen (ots)
GÖTTINGEN (ma) - Polizeipräsident Hans Wargel hat am Freitag, 14. März 2008, die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2007 für die Polizeidirektion Göttingen vorgestellt. Zuständig ist die Polizeidirektion Göttingen in den Landkreisen Göttingen, Hameln-Pyrmont, Hildesheim. Holzminden, Nienburg, Northeim, Osterode und Schaumburg.
- Gesamtunfallzahlen leicht gestiegen Innerhalb der Polizeidirektion Göttingen ereigneten sich im Jahr 2007 insgesamt 30.087 Verkehrsunfälle. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr mit 29.115 Verkehrsunfällen eine leichte Steigerung dar (plus 3,34 Prozent). Die Gesamtzahl liegt aber weiterhin deutlich unter dem Schnitt der Behörden des Landes Niedersachsen.
- Verkehrstote Einen Anstieg gab es bei den Verkehrstoten. Die Anzahl der Getöteten hat sich gegenüber dem tiefstem Stand im Jahr 2006 mit 82 auf 99 im Jahr 2007 erhöht, lag dabei aber noch unter dem Durchschnitt des Landes Niedersachsen mit 106 Getöteten.
Aufgrund des überdurchschnittlichen Rückgangs der Verkehrstoten im Jahr 2006 von 26,78 Prozent deutete Wargel den Anstieg 2007 allerdings nicht als Trendwende, denn zum zweiten Mal lag die PD Göttingen unter der Grenze von 100 Verkehrstoten pro Jahr und unter dem Durchschnitt der Jahre 2002 - 2007 von 106 Verkehrstoten.
Im Jahr 2003 waren noch 133 Verkehrsunfalltote zu verzeichnen.
- Mehr Geschwindigkeitskontrollen Auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften hat es einen Anstieg von 55 auf 75 getötete Verkehrsteilnehmer gegeben. Wargel: "Auf den Außerortsstrecken werden wir auch in diesem Jahr unsere Kontrollen weiter verstärken, um das Geschwindigkeitsniveau und die Unfallrate nachhaltig zu senken."
- Risikogruppe "Kinder" 2007 wurden drei Kinder bei Verkehrsunfällen getötet. Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder konnte somit seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau gehalten werden. Wargel: "Die Maßnahmen der Schulwegsicherung wie die Aktion "Kleine Füße" sind hier sehr erfolgreich."
- Risikogruppe "Junge Fahrer und Fahrerinnen" Wargel: "Die jungen Fahranfänger sind nach wie vor überproportional unfallbeteiligt und deshalb eine besondere Zielgruppe unserer Verkehrssicherheitsarbeit."
Bei den "Jungen Fahrern und Fahrerinnen" im Alter von 18 bis 24 Jahre wiederholte sich der 2006 registrierte außergewöhnlich deutliche Rückgang der Verkehrstoten nicht. Mit 25 getöteten Jungen Fahrern und Fahrerinnen erreichte der 2007er Wert wieder das Niveau der Jahre 2004 und 2005. Im Jahr 2002 jedoch lag die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten "Jungen Fahrer und Fahrerinnen" noch bei 33. Auch hier zeigt gerade die Betrachtung der längerfristigen Entwicklung, dass der Trend nach unten zeigt: Die Anzahl der getöteten "Jungen Fahrer und Fahrerinnen" sank im Verlauf der Jahre 2002 bis 2007 um mehr als 24 Prozent.
- Baumunfälle Im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit stehen weiterhin die so genannten Baumunfälle. Die Baumunfälle insgesamt weisen seit Jahren rückläufige Zahlen auf, dennoch kamen im Jahr 2007 durch Baumunfälle 33 Menschen ums Leben (2006 = 20). Das Niveau von 2002 und 2003 mit 41 bzw. 50 Getöteten wurde aber deutlich unterschritten. Die Betrachtung der längerfristigen Entwicklung zeigt bei den durch einen Baumunfall getöteten Personen zudem einen rückläufigen Trend auf.
Insgesamt ging bei einem Drittel aller Verkehrstoten ein Baumunfall voraus. "Entsprechende Gegenmaßnahmen sind eingeleitet. In der PD Göttingen ist ein Kompetenzteam bestehend aus Vertretern der Polizei, der Straßenbaulastträger, der Straßenverkehrsbehörden sowie örtlichen Vertretern der Verkehrswacht gebildet worden, das sich speziell mit diesem Thema befasst und bei Auffälligkeiten einer Strecke geeignete Maßnahmen zur Unfallvermeidung und Folgenminderung vorschlägt", so Wargel.
- Schwerverletzte Erfreulich ist die Trendbestätigung bei den schwer verletzten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl sank vom Jahr 2006 mit 1.238 Verletzten auf 1.168 (minus 6 Prozent) im Jahr 2007. Die Zahl der schwer verletzten Kinder und Jugendlichen bis unter 15 Jahren konnte dabei sogar um 25 Prozent reduziert werden.
- Weniger schwere Unfälle auf den Bundesautobahnen Obwohl die Anzahl der polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen im Bereich der Polizeidirektion Göttingen leicht um 276 Verkehrsunfälle von 1.547 im Jahr 2006 auf 1.823 in 2007 zunahm, konnte die Anzahl der Verkehrsopfer reduziert werden. Die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer sank von zwölf auf sechs, die der Schwer- und Leichtverletzten ging ebenfalls zurück.
- Anstieg bei den Fahrten unter Alkohol- und illegalem Drogeneinfluss Bevor es zu einem Unfall kommen konnte, wurden im letzten Jahr 2.258 alkoholisierte Personen "aus dem Verkehr gezogen" und zur Blutprobe "gebeten" (Vorjahr = 2.131). Die Zahl der Alkoholunfälle konnte weiter reduziert werden. War 2006 noch bei 692 Unfällen "Alkohol im Spiel", so waren letztes Jahr nur noch 632 Unfälle alkoholbedingt (minus 5,5 Prozent).
Die Zahl der unfalllosen Drogenfahrten stieg auf 918 Verstöße an und war damit mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (plus 107,22 Prozent). Die Steigerung ist auf die erheblich gesteigerte polizeiliche Kontrolltätigkeit zurückzuführen, lässt aber auch auf ein beachtliches Dunkelfeld schließen. Drogenbeeinflusste Fahrzeugführer stellen zweifelfrei eine erhebliche Gefahr für Verkehrssicherheit dar. Wargel betonte, dass die PD Göttingen deshalb hier auch einen Schwerpunkt in ihrer Verkehrssicherheitsarbeit setzt. Mit zwischenzeitlich in allen Polizeiinspektionen eingeführten speziellen Drogenkontrollgruppen will Wargel künftig im gesamten Direktionsbereich den Kontrolldruck weiter erhöhen.
Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2007 für die Polizeidirektion Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal beigefügten Anlage zu dieser Pressemitteilung.
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