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Polizeidirektion Göttingen

POL-GOE: (1194/2008) Polizeipräsident Wargel stellt Lagebild "Rechtsextremismus" im Bereich der Polizeiinspektion Northeim/Osterode vor

Göttingen (ots)

Northeim/Göttingen, 11. September 2008
Die Polizeiinspektion
Northeim/Osterode hat in der Vergangenheit eine deutliche Zunahme 
rechtsextremistischer Bestrebungen verzeichnet. Dazu zählten unter 
anderem der Zuzug mehrerer bundesweit bekannter Rechtsextremisten 
nach Bad Lauterberg sowie die gestiegenen Aktivitäten einer 
gewaltgeneigten und insbesondere durch fremdenfeindliche Einstellung 
geprägten Szene mit Schwerpunkt in Katlenburg. Darüber hinaus konnten
enge Verbindungen zwischen parteiungebundenen und NPD-Kräften in den 
Landkreisen Northeim und Osterode sowie überregionale Szenekontakte 
insbesondere im Zusammenhang mit der rechtsextremistisch motivierten 
Kameradschafts- und Musikszene festgestellt werden.
Vor diesem Hintergrund hat der Polizeipräsident der 
Polizeidirektion Göttingen im November 2007 eine Ermittlungsgruppe 
(EG) "Rechts" eingerichtet. Die beim 4. Fachkommissariat 
(Staatsschutz) der PI Northeim/Osterode angegliederte 
Ermittlungsgruppe hat in der Folge intensive Aufklärungsarbeit und 
Ermittlungen durchgeführt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse hat 
Polizeipräsident Hans Wargel am 11. September 2008 in Northeim 
vorgestellt.
"Unsere umfangreichen Ermittlungen, Vernehmungen und Befragungen 
haben zu einer Verunsicherung der rechten Szene geführt", so 
Polizeipräsident Hans Wargel.
Nach insgesamt 63 rechtsmotivierten Straftaten im Jahr 2007 sind 
für das Jahr 2008 bisher 38 Straftaten registriert worden. Zu diesen 
Straftaten zählen unter anderem Volksverhetzung, Beleidigung, 
Sachbeschädigung und das Verwenden von Kennzeichen 
verfassungswidriger Organisationen, wie das Zeigen des Hitlergrußes, 
der Reichskriegsflagge und von Hakenkreuzen. So haben im Vorfeld 
einer Demonstration im September 2007 zwei mittlerweile ermittelte 
Tatverdächtige im Herzberger Ortsteil Pöhlde zwei "SS"-Runen 
und Hakenkreuze auf Straßen und Verteilerkästen gesprüht.
Noch deutlicher ist der Rückgang der Gewalttaten. Im Jahr 2007 hat
es sieben Taten gegeben. Zu diesen zählten unter anderem 
Körperverletzungen und eine versuchte Brandstiftung an einer 
behindertengerechten Telefonzelle in Bad Lauterberg, in die zudem ein
Hakenkreuz eingeritzt wurde. Weiterhin ist ein Vorfall aus dem 
November 2007 zu nennen, als eine Gruppe von etwa 15 alkoholisierten 
Personen ausländerfeindliche Parolen vor einem Haus in Lerbach 
skandierten, gegen Fenster und Türen schlugen und die flüchtenden 
Bewohner attackierten. In diesem Fall konnten Tatverdächtige 
ermittelt werden.
Seit Anfang des Jahres 2008 hat es demgegenüber keine Gewalttat 
gegeben.
"Die intensiven polizeilichen Maßnahmen haben offensichtlich 
Wirkung gezeigt", sagte Wargel unter Hinweis auf die 
Straftatenentwicklung.
Zu den rechten Gruppierungen im Bereich der Polizeiinspektion 
Northeim/Osterode werden rund 100 Personen gezählt. Trotz 
unterschiedlicher Altersstrukturen, Gewaltbereitschaften und äußerer 
Erkennungszeichen sind diese miteinander verwoben. Obwohl die Gruppen
häufig öffentlich in Erscheinung treten, ist kein erhöhtes 
Straftatenaufkommen zu verzeichnen. Im Vergleich zu den Zahlen auf 
Landesebene ragt die rechtsextremistische Kriminalität im Bereich der
Polizeiinspektion Northeim/Osterode nicht heraus. Der Bereich dieser 
Polizeiinspektion ist jedoch einer von etwa zehn regionalen 
Schwerpunkten in Niedersachsen. Bei den hier festgestellten 
Kameradschaften und kameradschaftsähnlichen Organisationen ist eine 
Gewaltbereitschaft grundsätzlich gegeben. Das ist auch bedeutsam im 
Hinblick auf die Konfrontationen links- und rechtsextremistischer 
Gruppen.
"Gewalt und Gegengewalt gilt es weiterhin zu verhindern. Wir 
werden auch künftig konsequent bei rechtsextremistischen Straftaten 
ermitteln und wachsam sein. Wir kennen die Personen und werden ihnen 
weiter auf den Füßen stehen", so Wargel. Die Polizei wird sich mit 
ihrer Präventionsarbeit weiterhin eng in die gesamtgesellschaftliche 
Prävention zur Verhinderung und Bekämpfung rechtsextremistischer 
Straftaten einbinden.

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