POL-GOE: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwalt-schaft Göttingen und der Polizeidirektion Göttingen - Polizei stellt Schusswaffen und über 16.000 Schuss Munition sicher
Göttingen (ots)
NORTHEIM/GÖTTINGEN (ik) - Ermittler der Polizeidirektion Göttingen haben in den vergangenen Wochen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen illegalen Waffen-handels 14 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Fünf Tatverdächtige sind vorläufig festgenommen worden, gegen einen wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen. Insgesamt hat die Polizei 25 Gewehre, 23 Pistolen und Revolver, 13 Schießkugel-schreiber, 16.331 Schuss Munition unterschiedlicher Kaliber, vier Wurfsterne, zwei Schlagringe, ein Butterflymesser, zwei Faustmesser, ein Säbel, 11 Dolche, ein Schall-dämpfer für eine Schusswaffe und eine 45 mm Flakgranate sichergestellt. Es wurden 15 Ermittlungsverfahren wegen illegalen Waffenbesitzes, illegalen Waffenhandels und versuchter Strafvereitelung eingeleitet.
Bereits im Jahr 2007 sind bei einem 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Osterode eine Vorderschaftrepetierflinte (Pumpgun) sowie weitere Pistolen und Revolver gefun-den worden. Beim Hantieren mit der Pumpgun hatte er in die Decke seines Zimmers geschossen. Die Herkunft der Waffen konnte damals nicht geklärt werden.
Auf Grund neuer Hinweise im Jahr 2008 richtete die Polizeiinspektion Northeim / Osterode eine Ermittlungsgruppe (EG) namens "Schmiede" ein. Dieser EG gelang es, einen 49-jährigen Mann aus Osterode und vier weitere Personen (33, 40, 52 und 61 Jahre) zu ermitteln, die im Besitz illegaler Waffen sein sollten. Am 15.01.2009 erfolgten Durchsuchungen bei diesen Tatverdächtigen. Hierbei wurden im Raum Osterode drei Wohnungen, ein Pkw und eine Werkhalle, in Berlin eine Wohnung und ein Sportboot sowie eine Wohnung in Nordhessen durchsucht. Diverse Waffen und Munition sind sichergestellt worden. Das Amtsgericht Göttingen hat am 16. Januar 2009 gegen den 49-Jährigen einen Untersuchungshaftbefehl erlassen.
Am 21. Januar 2009 ist bei einem 74-Jährigen aus dem Raum Osterode ein Durchsu-chungsbeschluss vollstreckt worden. In seiner Wohnung fanden die Beamten Geweh-re, Pistolen sowie über 7.000 Schuss Munition unterschiedlicher Kaliber.
Weitere Durchsuchungsbeschlüsse wurden am 03. Februar 2009 im Landkreis Oster-ode, Sachsen-Anhalt und Sachsen vollstreckt. Hier wurden keine illegalen Waffen auf-gefunden.
"Das ist ein Erfolg für die Gefahrenabwehr und ein bedeutsamer Schlag gegen den illegalen Waffenhandel. Diese Waffen sind vom Markt genommen worden, damit kann niemand mehr verletzt oder getötet werden", so Polizeipräsident Wargel zu den Ermitt-lungen. Erkenntnisse, dass die Waffen für geplante Straftaten eingesetzt werden soll-ten oder für die "Rechte Szene" bestimmt waren, liegen nicht vor. Wohl aber gehörte ein Rechtsextremist zu den Abnehmern der Waffen. Die Waffenhändler und -abnehmer werden als Allgemeinkriminelle mit Kontakten in verschiedenste Interessenkreise ein-gestuft. Eine politische Motivation der Tatverdächtigen ist nicht erkennbar. Wargel hob die gute Zusammenarbeit der Ermittlungsgruppe mit anderen Polizeidienststellen und -behörden hervor und betonte, dass der Ermittlungserfolg und die Sicherstellungen auch das Ergebnis einer sehr gut funktionierenden Zusammenarbeit von Staatsanwalt-schaft und Polizei sind.
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